Happy End nach kurioser Verwechslung im Gütersloher Theater: Hilfsmittel ist wieder da

Gütersloh/Verl. Ende gut, alles gut: Der im Theater Gütersloh vor Weihnachten vertauschte Rollator ist wieder bei seinem Besitzer. &bdquo;Ich bin immer davon ausgegangen, dass er sich wieder einfindet“, sagt Gerhard Koch und stützt sich auf seine Gehhilfe. Der 93-jährige Verler muss immer noch über die kuriose Verwechslung schmunzeln. Mozarts Zauberflöte hatte er sich am Gütersloher Theater angehört. Aber als er nach der Vorstellung aus dem Theatersaal kam, war sein Rollator, den er vor der Tür abgestellt hatte, plötzlich verschwunden. &bdquo;Es tut mir so leid. Meine Mutter stellt ihren Rollator dort auch immer ab. Aber an diesem Tag hatte sie die Gehhilfe an der Garderobe gelassen und das dann wohl vergessen. Als sie in der Pause der Oper nach Hause ging, hat sie gedacht, der Rollator am Eingang zum Theatersaal sei ihrer“, sagt Sandra Kornfeld entschuldigend. Kurios: GPS-Tracker zeigt als Standort Verl an Sie ist die Tochter der 77-jährigen Gütersloher Rentnerin, die an Demenz erkrankt ist. Da beide Rollatoren sich sehr ähneln - beide Senioren haben das weiße Modell &bdquo;Miro“ des Gütersloher Sanitätshauses Mitschke - sei ihrer Mutter die Verwechslung nicht aufgefallen. &bdquo;Meiner hat jedoch eine Rückenlehne und ist etwas höher“, erzählt Gerhard Koch, der nach der Theatervorstellung, die er mit seinen Töchtern besucht hatte, zunächst den &bdquo;falschen“ Rollator, der noch an der Garderobe stand, mit nach Hause genommen hatte, um überhaupt mobil zu sein. Dabei hatte Sandra Kornfeld sogar für den Fall vorgebeugt, dass ihre Mutter den Rollator irgendwo vergisst. &bdquo;Ich habe einen GPS-Tracker daran angebracht. Und ich hatte mich Weihnachten noch gewundert, dass der mir als Standort immer Verl anzeigte“, berichtet sie. &bdquo;NW“-Artikel über kuriose Verwechslung lässt aufhorchen &bdquo;Aber als ich meinen Bruder, der über Weihnachten bei meiner Mutter war, anrief und gebeten habe, er solle doch mal schauen, ob Mutti ihren Rollator noch hat, sagt er: ,Der steht doch hier.’“, erzählt Sandra Kornfeld weiter. Die zusätzliche Lehne war ihm nicht aufgefallen. &bdquo;Vermutlich hatte sie ihre Jacke darauf abgelegt.“ Lesen Sie auch: Bühnencomeback nach 20 Jahren: Comedy-Trio tritt zum Mega-Geburtstag in Gütersloh auf Erst der Artikel in der &bdquo;Neuen Westfälischen“, in dem von der Verwechslung berichtet wurde, ließ Sandra Kornfeld aufhorchen und sie nahm den Rollator ihrer Mutter genauer unter die Lupe. &bdquo;Und dann habe ich gleich am Montag bei der ’NW’ angerufen.“ Hier hatten auch die Töchter von Gerhard Koch ihre Kontaktdaten hinterlegt und so konnte ein Termin für den Rücktausch vereinbart werden. &bdquo;Meine Mutter bittet vielmals um Entschuldigung“, sagt Sandra Kornfeld, die den Rollator persönlich nach Verl gefahren hat. Auch den kleinen Knirps mit dem geschwungenen Holzgriff, der vorne im Gepäcknetz des Rollators lag, hatte sie dabei. &bdquo;Den habe ich zu meinem 40-jährigen Jubiläum bei der Eisenbahn geschenkt bekommen“, erzählt der Bahnbeamte im Ruhestand. Sanitätshaus gestaltet für Polizei besonderen Rollator Er ist froh, dass er das Erinnerungsstück nun wieder in Händen hält. &bdquo;Vielleicht sollte ich doch mal ein Namensschild an meinen Rollator machen“, sagt Gerhard Koch. Aber bisher habe er nie irgendwo Probleme gehabt, seinen Rollator zu finden - der weiße Rahmen zwischen den meist dunklen Gestellen sei ja auffällig. Der weiße Rollator &bdquo;Miro“ werde gerne genommen, bestätigt auch Carsten Croot, Betriebsleiter der Reha-Technik beim Sanitätshaus Mitschke in Gütersloh. &bdquo;Viele finden ihn chic.“ Lesen Sie auch: Gütersloher Sanitätshaus wächst und eröffnet sechste Filiale Bei den Farben könne ganz auf die Kundenwünsche eingegangen werden. &bdquo;Wir haben auch schon einen gelben an einen BVB-Fan verkauft.“ Und die Gütersloher Polizei habe sich ein Modell in silber mit blauer Beklebung - analog zu ihren Einsatzfahrzeugen - gestalten lassen. &bdquo;Die verwenden Rollatoren für Schulungen“, erläutert Croot. Aufregung um den Theaterbesuch bleibt vorerst in Erinnerung Auch er hatte der &bdquo;NW“ seine Hilfe bei der Suche nach dem vertauschten Rollator angeboten. &bdquo;Unsere Rollatoren haben alle eine Nummer, anhand derer hätten wir in unserer Kartei für die Angehörigen, die in der ’NW’ auf der Suche nach dem Rollator ihres Vaters waren, den Besitzer des vertauschten Medizinproduktes ausfindig machen können“, erläutert er. Der Blick in die Kartei ist nun nicht mehr nötig - dank des &bdquo;NW“-Artikels konnten die vertauschten Rollatoren ihren Besitzern zurückgegeben werden. Gerhard Koch wird die Aufregung um seinen Theaterbesuch in Gütersloh so schnell nicht vergessen. &bdquo;So toll fand ich die Inszenierung der Zauberflöte des Detmolder Landestheaters übrigens nicht“, sagt der Opernfan zum Abschied noch. Er habe sich Weihnachten die Aufzeichnung der Staatsoper Hamburg angeschaut, die habe ihm besser gefallen.

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