Nach jahrelangen Absagen: Alleinerziehende Gütersloher Mutter findet neues Zuhause

Gütersloh. &bdquo;Das ist wirklich mein persönliches Weihnachtswunder“. Nina A. kann es noch immer nicht glauben. Nach jahrelanger verzweifelter Suche, vielen Rückschlägen und etlichen Zurückweisungen hat die alleinerziehende Mutter aus Gütersloh kurz vor den Feiertagen jetzt endlich ein neues Zuhause gefunden. Nina A. hat in ihrem Leben etliche Bewerbungen für Wohnungen und Häuser in der Umgebung geschrieben. Wie viele genau, kann sie gar nicht mehr nachhalten. Fast immer bekam sie eine Absage. Wenn überhaupt. Häufig gab es gar keine Rückmeldung, wenn sie sich für eine Immobilie interessierte. Zu einem persönlichen Gespräch oder einer Besichtigung kam es ohnehin nicht. &bdquo;Sobald die Vermieter lesen, dass ich vier Kinder habe, alleinerziehend und arbeitslos bin, kommt die Absage oder ich höre nie etwas.“ Auch ihre Schritte in die Öffentlichkeit, als die &bdquo;Neue Westfälische“ bereits über ihre Suche berichtete, brachten nicht die ersehnte Besserung. Gütersloherin leidet unter einer chronischen Krebs-Erkrankung Nina A., die ihren ganzen Nachnamen aus Angst vor Anfeindungen nicht in der Zeitung lesen möchte, ist Mutter von drei Söhnen und einer Tochter. Sie sieht ihre Kinder alleine groß. Dazu kommt: Die Gütersloherin hat chronische Leukämie. Sie leidet unter einer Erkrankung des Knochenmarks, bei der zu viele weiße Blutkörperchen gebildet werden. Seit sechs Jahren nimmt sie deshalb täglich Tabletten. Sie spüre zwar immer wieder Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Kopfschmerzen - mit den Medikamenten habe sie aber nahezu die gleichen Lebenserwartungen wie alle anderen Menschen. Trotzdem bleibt das Wissen, dass Nina A. ihr Leben lang krank bleiben wird. Arbeiten kann sie deshalb und aufgrund des ohnehin herausfordernden Alltags mit vier Kindern nicht. Dafür fehlt ihr nach wie vor die Kraft. A. bekommt Bürgergeld. Seit zehn Jahren lebt die fünfköpfige Familie in einer kleinen Wohnung in Isselhorst, die mittlerweile an ihre räumlichen Grenzen kommt. Gütersloher Familie erhält endlich einen Besichtigungstermin Denn eine Krankheits-Diagnose verschärfte die Situation der Familie in diesem Jahr noch. Bei einem der Söhne wurde das Asperger-Syndrom diagnostiziert. Mehr denn je fehlte ein Rückzugsort für den erkrankten Jungen, der im Alltag oft auf Ruhe angewiesen ist. Dass nun kurz vor Weihnachten tatsächlich Nina A.s größter Traum in Erfüllung geht, hätte sie nicht für möglich gehalten. Auf einem Kleinanzeigen-Portal im Netz entdeckte sie vor einiger Zeit wieder eine Immobilie-Anzeige. Sie versuchte ihr Glück und schreibt wieder eine Bewerbung an die Eigentümer. Tatsächlich meldeten die sich zwar zurück, machten der Gütersloherin aufgrund ihrer finanziellen und familiären Situation aber wenig Hoffnung. Sie erhielt dennoch ein Besichtigungstermin. &bdquo;Und das war ja schon mehr als sonst.“ Mehr Platz und endlich ein Zuhause ohne Schimmel Gemeinsam mit ihren zwei ältesten Kindern schaute sie sich das Haus an und war sofort begeistert. &bdquo;Meine Tochter hat schon beim Reingehen gesagt, es würde sich das erste Mal wie Zuhause anfühlen“, erinnert sich die Gütersloherin, &bdquo;das hat mich sehr berührt.“ Die Familie konnte im Gespräch vor Ort schließlich von sich überzeugen. Wenige Tage später erhielt Nina A. den entscheidenden Anruf. &bdquo;Wir waren alle total aus dem Häuschen.“ Passend zum Weihnachtsfest hat es mit dem Umzug zwar nicht mehr geklappt, aber spätestens Anfang Februar soll es soweit sein. Mehr Platz, Rückzugsmöglichkeiten, ein eigener Garten, kein Schimmel mehr. Und: Endlich ein kleines eigenes Zimmer für die Vierfach-Mutter, die zuletzt im Wohnzimmer der jetzigen Wohnung geschlafen hat. Zwar ist das neue Haus teurer als das, was Nina A. eigentlich aufgrund des Bürgergeldes zusteht – das Jobcenter hat es aber dennoch genehmigt. Allerdings muss sie einen Teil zur Miete dazu zahlen und bekommt keine finanzielle Unterstützung für die Umzugs- und Renovierungskosten. &bdquo;Ich mache mir etwas Sorgen, ob wir das alles stemmen können und habe meinen Kindern schon gesagt, dass wir auf Urlaub und Geschenke künftig erstmal verzichten müssen – aber ich bin einfach dankbar, dass wir bald ein neues Zuhause haben.“

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