Influencerin aus Gütersloh wohnt in umgebauten Van: So liefen die ersten Monate der Reise

Gütersloh. Wer in diesen Tagen mit Vanessa Ahnepohl spricht, kann angesichts des tristen Schmuddelwetters in OWL schnell neidisch werden. &bdquo;Wir erwarten heute Temperaturen von 20 Grad und Sonne“, erzählt die Gütersloherin, als die &bdquo;NW“ sie an einem Vormittag im portugiesischen Ort Sines, etwa zwei Autostunden von Lissabon entfernt, erreicht. Im Frühjahr hatte die 22-Jährige ihre Wohnung in Spenge gekündigt und ist vor einigen Monaten in einen umgebauten VW T3-Bulli, Baujahr 1981, mit Camping-Ausbau gezogen. Dieser verfügt über Kühlschrank, Herd, Heizung und mehrere Schlafplätze. Mehr als 17.000 Follower ihres Instagram-Kanals (vanessa.sunflower) begleiten sie dabei, wie sie mit ihrem Van &bdquo;Sunshine“ in Richtung Südeuropa unterwegs ist. &bdquo;Ich bin froh, jetzt hier zu sein“, sagt Ahnepohl. Für den Start in den neuen Lebensabschnitt benötigte es jedoch mehrere Anläufe. Erstmals war sie Anfang August aufgebrochen, entschied sich vor Ende des Monats in Konstanz am Bodensee jedoch dazu, noch einmal umzukehren. Hintergrund waren Probleme mit dem Strom. &bdquo;Ich habe die Lebensmittel nicht richtig kühlen können und sie entsorgen müssen.“ Erste Zeit sei für Gütersloherin &bdquo;sehr überfordernd“ gewesen Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Vanessa🌻 Solo-Vanlife (@vanessa.sunflower) Also zurück ins Münsterland, wo ein Freund Solarpanels und einen Ladebooster verbaute. &bdquo;Seither ist mir kein einziges Mal die Kühlung ausgefallen, ich muss lediglich schauen, dass ich die Panels auf dem Dach in Richtung Sonne ausrichte“, erzählt Ahnepohl, die 2020 ihr Abitur am Städtischen Gymnasium gemacht hat. Die ersten drei Wochen der Solo-Reise in Deutschland, die die gelernte Fotografin im Rückblick als &bdquo;Probezeit“ bezeichnete, seien generell &bdquo;sehr überfordernd“ gewesen. Viele Fragen hätten sich gestellt, über die sie vorher gar nicht nachgedacht habe: Wo gibt es frisches Wasser, wo bleibt der Müll und wo ist der nächste Stellplatz für die Nacht? Lesen Sie auch: Influencerin aus dem Kreis Gütersloh kämpft für mehr Echtheit im Netz Mit diesen Unsicherheiten ging sie auch bei Instagram offen um und ließ ihre Follower daran teilhaben. Mittlerweile, sagt sie, habe sie mehr Routine im neuen Leben entwickelt. Mitte Oktober ließ sie die Dalkestadt, Freunde und Co. schließlich ein weiteres Mal hinter sich - und ist seither unterwegs. Mitten in Spanien gerät der Motor plötzlich ins Stottern Ihre Route führte sie zunächst abermals an den Bodensee, über die Schweiz nach Frankreich. In der Nähe von Montpellier, am Mittelmeer, habe sie Flamingos gesehen, erzählt die 22-Jährige. Weiter ging es nach Spanien, das sie eigentlich schnell hinter sich lassen wollte, um nach Portugal zu gelangen. Doch bei Valladolid kam der Motor von &bdquo;Sunshine“ plötzlich ins Stottern. &bdquo;Da habe ich mich zum ersten Mal wirklich allein gefühlt“, erzählt die 22-Jährige, die nur wenig Spanisch spricht und sich weitgehend mit einer Übersetzer-App behelfen musste. Doch die Gütersloherin hatte Glück im Unglück: Mithilfe des ADAC wurden ihr Van und sie zunächst in die Nähe einer Werkstatt abgeschleppt. Tags darauf schilderte sie vor Ort ihr Problem - und war überrascht, wie hilfsbereit die Mechaniker ihr gegenüber waren; innerhalb von zwei Tagen war der Van der Gütersloherin, die während des außerplanmäßigen Zwischenstopps in einem Hotel unterkommen konnte, wieder fahrbereit. Für das Weihnachtsfest fliegt sie zurück nach Deutschland &bdquo;Die Situation hat mir gezeigt, dass es immer Menschen geben wird, die einem helfen“, sagt die 22-Jährige, die sich inzwischen an der portugiesischen Algarve befindet. Den Dezember über wird sie in Portugal bleiben; kurz vor Weihnachten fliegt sie von Faro aus nach Deutschland, um das Fest mit ihrer Familie zu verbringen. Nach dem Jahreswechsel geht es zurück. Lesen Sie auch: Model aus dem Kreis Gütersloh erfüllt sich Traum von der eigenen Werkstatt Ihr Bulli überwintert in Portugal, im kommenden Jahr stehen weitere Ziele in Südeuropa auf dem Zettel. &bdquo;Den Süden Spaniens mit Gibraltar und Malaga würde ich gerne erkunden und auch Barcelona möchte ich unbedingt sehen“, sagt Ahnepohl, deren Pläne ansonsten aber &bdquo;ganz offen“ seien. Beim letzten Gespräch mit der &bdquo;NW“ im Sommer hatte die Gütersloherin noch gesagt, dass sie sich ihre Reise mit ihrer Arbeit als Fotografin und Content Creatorin finanzieren wolle. Inzwischen haben sich die Pläne ein wenig geändert, der Fokus liegt inzwischen voll auf Instagram. Gütersloherin möchte gerne langfristig in ihrem Van leben &bdquo;Fotojobs sind unterwegs nicht so möglich“, hat sie festgestellt. Neben exklusiven Inhalten auf ihrem Kanal setzt sie künftig auch auf ausgewählte Kooperationen mit Unternehmen. Sie sagt: &bdquo;Darauf habe ich richtig Bock“. Und sollte es einmal nicht mehr mit dem Social-Media-Job funktionieren, das stellt Ahnepohl auch gleich klar, möchte sie so arbeiten, dass sie weiter in ihrem Van leben kann. &bdquo;Ich bin einfach richtig froh, unterwegs zu sein.“

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