Messerverbot und Polizeipräsenz: So wird der Gütersloher Weihnachtsmarkt geschützt

Gütersloh. Plötzlich sitzt der Weihnachtsmann auf einem Holzschlitten mitten auf dem Berliner Platz in Gütersloh. Ein paar Holzhütten stehen schon drumherum. Der große Tannenbaum hat ebenfalls bereits seinen angestammten Platz neben dem alten Amtsgericht in der Innenstadt eingenommen. Seit Freitag wird auf dem Berliner Platz der diesjährige Weihnachtsmarkt aufgebaut. Start ist am nächsten Donnerstag, 28. November, ab 12 Uhr, diesmal ohne offiziellen Eröffnungsakt. Bis zum 30. Dezember soll es im Zentrum der festlich illuminierten Innenstadt fröhlich-besinnlich zugehen – und sicher. Die Polizei und das städtische Ordnungsamt wollen mit breiter Präsenz für Sicherheit sorgen. Aktuell lägen der Polizei im Kreis Gütersloh zwar keine Erkenntnisse vor, aus denen sich eine konkrete Gefährdung für Veranstaltungen in der Advents- und Weihnachtszeit ableiten ließe, erklärt Polizeisprecherin Katharina Felsch. &bdquo;Wir werden jedoch genauso präsent sein wie in den letzten Jahren, auch in Absprache mit der Stadt Gütersloh“, erklärt die Hauptkommissarin. Uniformierte wie zivile Beamte werden beim Budenzauber unterwegs sein. Dabei werde man auch explizit das bundesweit geltende Verbot zum Mitführen von Waffen und Messern bei öffentlichen Veranstaltungen im Blick behalten, so Felsch. Durch die seit Ende Oktober geltenden Anpassungen im Waffenrecht gilt nun ein ausdrückliches Verbot für Messer – auch für kleinere. Massive Strafen für das Mitführen von Messern auf Weihnachtsmärkten Mit Kontrollen von Personen und Taschen auf Waffen oder andere gefährliche Gegenstände durch die Sicherheitsbehörden ist auch auf dem Gütersloher Weihnachtsmarkt zu rechnen. Wird bei einer Person ein Messer entdeckt, so ist dies eine Ordnungswidrigkeit. Laut der Polizeisprecherin sind bei fahrlässigem Mitführen mindestens 500 Euro und bei Vorsatz 1.000 Euro fällig – sowie im Wiederholungsfall bis zu 10.000 Euro. Die Anschläge von Mannheim Ende Mai sowie in Solingen und Siegen im August haben in der Gesellschaft ihre Spuren hinterlassen. Doch schon weitaus länger spielt das Thema Sicherheit eine große Rolle. Nach den Anschlägen von Paris am 13. November 2015 wurde der Weihnachtsmarkt in Gütersloh vor neun Jahren von Polizisten mit Maschinenpistolen überwacht. Ein Jahr später, im Dezember 2016, steuerte ein islamistischer Terrorist einen Sattelzug in eine Menschenmenge auf dem Breitscheidplatz in Berlin. 13 Menschen starben durch die Tat. Aktuell wirken sich das weltpolitische Geschehen, insbesondere der Krieg in der Ukraine und die Entwicklungen im Nahost-Konflikt, aber auch die vielfach islamistisch motivierten Anschläge und Messerangriffe auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung aus. &bdquo;Die Bedrohungslage bleibt abstrakt hoch, aber konkrete Erkenntnisse zu Anschlagsplanungen auf nordrhein-westfälische Weihnachtsmärkte gibt es derzeit nicht“, erklärte jüngst NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Er sieht keinen Grund dafür, aus Sicherheitsbedenken auf den Besuch von Weihnachtsmärkten zu verzichten. 18 Betonquader mit je 1.300 Kilo Gewicht als Schutz vor Amokfahrten Seit dem Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz wird auch die Gütersloher Fußgängerzone, insbesondere der Berliner Platz, bei Großveranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt vor Amokfahrten geschützt – mit tonnenschweren Betonklötzen. Zur Erhöhung der Sicherheit auf dem Gütersloher Weihnachtsmarkt werden auch in diesem Jahr 18 Betonquader mit einem Gewicht von je 1.300 Kilogramm an strategisch wichtigen Punkten aufgestellt, teilt die Stadt Gütersloh auf Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ mit. Lesen Sie auch: Gütersloher Weihnachtsmarkt 2024: Die wichtigsten Infos zu Neuheiten und Öffnungszeiten Für die Gütersloher Verwaltung spielt das Thema Sicherheit auf dem Weihnachtsmarkt ebenfalls eine große Rolle. &bdquo;Die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher unseres Weihnachtsmarktes hat für uns oberste Priorität“, erklärt Martina Venne, stellvertretenden Leiterin des Fachbereichs Ordnung. &bdquo;Gemeinsam mit der Polizei haben wir eine umfassende Sicherheitseinschätzung vorgenommen.“ Auf ein separates Sicherheitskonzept wird in Gütersloh verzichtet Auf Basis dieser mit der Polizei koordinierten Analyse wurde entschieden, auf die Erstellung eines separaten Sicherheitskonzepts zu verzichten, da die bestehenden Maßnahmen aus den vergangenen Jahren als ausreichend und wirkungsvoll erachtet werden. Genau wie die Polizei werde auch das Gütersloher Ordnungsamt vor Ort &bdquo;eine intensive Präsenz“ haben, so Martina Venne weiter. Auch an das bestehende Waffenverbot erinnert die stellvertretende Fachbereichsleiterin noch einmal. Eine Umzäunung des Gütersloher Weihnachtsmarktes nebst Einlasskontrollen, wie sie während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 erforderlich war, wird es nicht geben. &bdquo;Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern eine friedliche und besinnliche Weihnachtszeit auf dem Markt zu verbringen“, erklärt Martina Venne.

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