Hunderte Einsatzkräfte im Kreis Gütersloh und Bielefeld unterwegs: Das steckt dahinter

Bielefeld/Kreis Gütersloh. Es ist 10.30 Uhr am Samstagmorgen als die Alarmglocken im Berufskolleg in Rheda Wiedenbrück läuten: Im Chemieunterricht ist es im Rahmen eines schulischen Experiments zu einer gefährlichen chemischen Reaktion gekommen. Giftiger Rauch verteilt sich im Schulgebäude, die rund 20 Schüler im Klassenraum geraten in Panik. Durch die zentrale Brandmeldeanlage der Schule erhält die Feuerwehr Kenntnis über den Einsatz und macht sich sofort auf den Weg zum Sanddornweg in Rheda Wiedenbrück. Schon bei Eintreffen kommen den Rettungskräften etliche Personen mit teils schwersten Verbrennungen entgegen, Rauch zieht aus dem Gebäude. Das Alarmstichwort wird erhöht: Großeinsatz mit mehreren verletzten Personen. Sofort bilden die Einsatzkräfte zwei Abschnitte zur Brandbekämpfung und zur medizinischen Betreuung. Glücklicherweise nur eine großangelegte Übung. Mehr als 300 Einsatzkräfte im Kreis Gütersloh im Einsatz Mehr als 300 Einsatzkräfte und 50 Einsatzwagen der Feuerwehr sind insgesamt am Samstag im Kreis Gütersloh unterwegs gewesen. Die Feuerwehren des Kreis Gütersloh und der Stadt Bielefeld haben an diesem Wochenende den absoluten Ernstfall geprobt. Bereits am Morgen hatten sich mehr als 30 Einsatzfahrzeuge aus Bielefeld auf der Hauptfeuerwache Am Stadtholz versammelt, um dann als geschlossener Verband in den Kreis Gütersloh zu fahren. Daher kam es im Verlaufe des Samstags zu einem erhöhten Aufkommen von Blaulichtfahrten sowohl im Stadtgebiet Bielefeld, als auch im Kreisgebiet Gütersloh. &bdquo;Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand aber nicht“, betonten Stadt und Kreis. Auch auf dem ehemaligen Gütersloher Flughafen wird geübt Hintergund der Übung: Aufgrund eines angenommenen Unwetterereignisses, das den Kreis Gütersloh stark getroffen hat, waren alle Feuerwehren im Kreis Gütersloh im Dauereinsatz. Um den Grundschutz im Kreisgebiet für parallele Einsätze sicherzustellen, forderte die Einsatzleitung des Kreises Gütersloh überörtliche Hilfe gemäß vorgeplanter Konzepte des Landes NRW an. Daraufhin entsandt die Bezirksregierung Detmold eine Feuerwehrbereitschaft der vorgeplanten überörtlichen Hilfe aus der Stadt Bielefeld in den Kreis Gütersloh. Vor Ort wurden den Teileinheiten der Feuerwehr Bielefeld Übungsszenarien eingespielt, welche dann abgearbeitet werden mussten. Vier Szenarien an unterschiedlichen Locations wurden am Samstag geübt. Dazu gehörten neben dem Großeinsatz am Berufskolleg in Rheda Wiedenbrück eine Waldbrandübung in Borgholzhausen, ein Flugzeugabsturz in Gütersloh sowie ein Großbrand in einem Industriebetrieb in Herzebrock Clarholz. Lesen Sie auch: Massenkarambolage nach Hagel auf der A2 im Kreis Gütersloh Unterbringung für Menschen, die ihre Wohnungen verlassen müssen Außerdem wurde die Begehung und Auswahl geeigneter Liegenschaften für die zeitweise Unterbringung von Personen getestet. Das Konzept ist durch das Land NRW konzipiert worden, damit Personen die wegen eines Schadensereignisses ihre eigenen Wohnungen verlassen mussten, für einen bestimmten Zeitraum untergebracht und betreut werden können. Unter anderem waren dabei der Maltester Hilfsdienst, das Deutsche Rote Kreuz sowie die kreiseigene IuK-Einheit (Information und Kommunikation) im Kreis Gütersloh im Einsatz. Sichtlich zufrieden blickt der Bielefelder Feuerwehrsprecher Timo Juckel auf die Übung zurück: &bdquo;Die heutige Übung hat gezeigt, dass die Konzepte des Landes NRW gut aufgestellt sind und die Bielefelder Kräfte gut in anderen Gebieten unterstützen können“, so Juckel. Lediglich kleinere organisatorische Dinge seien aufgefallen, welche in den nächsten Tagen besprochen werden sollen. &bdquo;Im Großen und Ganzen sind wir jedoch zufrieden und konnten das Ziel, den Grundschutz sicherzustellen, erreichen“, lobt Juckel.

Meistgelesen