Gütersloh will Hundesteuer drastisch erhöhen: Das müssen Halter jetzt wissen

Gütersloh. Es wird teurer für Hundebesitzer in Gütersloh: Die Stadt plant, den momentan geltenden Steuersatz nach fast 16 Jahren anzuheben. Das bedeutet, ab dem 1. Januar würden für jedes Tier 50 Euro mehr pro Kalenderjahr fällig werden. Auch eine offizielle Hundebestandserhebung ist bereits in Planung. Laut einer Beschlussvorlage für die nächste Sitzung des Gütersloher Hauptausschusses im November sollen Besitzerinnen und Besitzer für ihre Vierbeiner bis zu 70 Prozent mehr zahlen. Der aktuelle Steuersatz für einen Hund liegt derzeit bei 70 Euro im Jahr. Werden zwei Hunde gehalten, werden 90 Euro je Hund fällig. Tritt die geplante Steuerreform in Kraft, erhöhen sich die Beträge auf 120 Euro bei einem, sowie 140 Euro pro Hund bei zwei Tieren. Gütersloh rechnet mit Mehreinnahmen von 300.000 Euro Die Hundesteuer wird in jeder Gemeinde unterschiedlich hoch festgesetzt und soll den Hundebestand einer Kommune beschränken. Die Höhe der Hundesteuer richtet sich nach der Anzahl der jeweils im Haushalt gehaltenen Hunde. In Gütersloh sind nach Angaben des Ordnungsamtes aktuell rund 6.000 Hunde angemeldet. Die in Gütersloh geltenden Steuersätze sind laut Beschlussvorlage seit 2009 nicht angepasst worden. 2023 betrug der durchschnittliche Betrag für einen ersten Hund in Kommunen in Nordrhein-Westfalen 110 Euro. Die Stadt Bielefeld etwa liegt im Vergleich deutlich darüber: Dort zahlen Hundehalterinnen und -halter 144 Euro für einen Hund, bei zwei Hunden 156 Euro je Tier. Lesen Sie auch: Grausam misshandelt und getötet – Gütersloherin kämpft für aussortierte Jagdhunde Gütersloh plant neben der Steuererhöhung auch eine offizielle Bestandserhebung aller Hunde, um so weitere Hundeanmeldungen zu generieren. Denn: Nicht-registrierte Tiere kosten die Kommune viel Geld. Wer seinen Hund nicht anmeldet, muss sowohl mit einem rückwirkenden Steuerbescheid als auch mit einem Bußgeld rechnen. Alleine bei den rund 6.000 angemeldeten Hunden werden die zu erwartenden Mehreinnahmen auf 300.000 Euro geschätzt. Wer muss überhaupt Hundesteuer zahlen? Ob und wie die Maßnahmen umgesetzt werden, entscheidet sich am Montag, 11. November, bei der Sitzung des Hauptausschusses im Gütersloher Rathaus. Da die Änderung der Hundesteuersatzung in die Zuständigkeit des Rates fällt, bedarf es hierzu ebenfalls eines entsprechenden Beschlusses. Bis dahin müssen sich Hundehalterinnen und -halter aber noch gedulden: Dieser tagt am Montag, 25. November. Alle Details zur Hundesteuer sowie zur Anmeldung sind im Gütersloher Ortsrecht geregelt. Steuerpflichtig ist laut Paragraf eins der Hundesteuersatzung jene Person, die den Hund hält. Die Steuerpflicht beginnt mit dem Ersten des Monats, in dem Halter oder Halterin den Hund aufgenommen hat. Auch ein zugelaufener Hund gilt als aufgenommen und steuerpflichtig, wenn er nicht innerhalb von zwei Wochen wieder abgegeben wird. Halten mehrere Personen gemeinsam einen oder mehrere Hunde, sieht der Gesetzgeber sie alle in der Pflicht. Was viele Menschen nicht wissen: Als Hundehalter oder Hundehalterin gilt auch, wer einen Hund in Pflege genommen hat oder auf Probe hält, wenn er oder sie nicht nachweisen kann, dass der Hund in einer anderen Gemeinde der Bundesrepublik bereits versteuert wird oder von der Steuer befreit ist. Hund muss innerhalb von zwei Wochen angemeldet werden Der Hundehalter ist laut Steuerordnung verpflichtet, das Tier unter Angabe der Hunderasse innerhalb von zwei Wochen nach der Aufnahme bei der Stadt anzumelden. Dies kann entweder über ein Online-Formular oder über das Bürgerbüro geschehen. Eine ordnungsgerechte Anmeldung ist auch deshalb wichtig, da bestimmte Rassen wie Dobermann, Pitbull, American Bulldog oder Rottweiler vom Gesetzgeber als &bdquo;gefährliche Rassen“ eingestuft werden und registriert werden müssen. Bisher haben Halterinnen und Halter dieser Hunderassen alleine bei einem Tier 540 Euro jährlich zahlen müssen. Auch dieser Betrag soll in Gütersloh um 50 Euro erhöht werden. Lesen Sie auch: Diese Gütersloherin bietet einen einmaligen Service für Hunde in der Stadt an Die Steuerpflicht tritt in jedem Fall ein, wenn ein Zeitraum von zwei Monaten überschritten wird. Von den Abgaben ausgenommen sind beispielsweise Assistenz- oder Rettungshunde mit entsprechendem Nachweis. Ist ein Tier ordnungsgemäß angemeldet, erhält es eine Steuermarke mit Identifikationsnummer. Die Marke muss laut Paragraf acht &bdquo;sichtbar und gut befestigt“ vom Hund getragen werden, sobald er sich in der Öffentlichkeit bewegt.

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