Ärger über teuren Parkplatz in Gütersloh – Lehrer fordern kostenlose Möglichkeit

Gütersloh. Gegen die Erhöhung der Parkgebühren auf dem Marktplatz regt sich Protest. Das Städtische Gymnasium hat an Stadt und Ratsfraktionen einen Brief geschrieben, in dem es kostenloses Parken für alle Lehrer und Mitarbeiter der Schule fordert. Der Plan der Stadt, die Parkgebühren auf dem Marktplatz pauschal für alle zu vervierfachen, sei weder nachvollziehbar noch angemessen. In der Politik trifft dieser Brief indes auf großes Unverständnis. Tenor: Es wäre ein Unding, würde man bestimmte Einrichtungen oder Berufsgruppen bevorzugen. Unterzeichnet ist der Brief von der kommissarischen Schulleiterin Britta Jünemann und von der Vorsitzenden des Lehrerrates, Britta Klesper. Sie schreiben, &bdquo;ein kostenloses Parkticket wäre für uns ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung unserer Arbeit für die Stadt Gütersloh. Das Ziel der Haushaltssanierung darf nicht auf Kosten derjenigen erfolgen, die jeden Tag ihren Beitrag dafür leisten, dass unsere Kinder etwas lernen und unsere Schulen und unsere Stadt in einem guten Zustand sind.“ Deutliche Worte: &bdquo;Wir empfinden das als Ungleichbehandlung“ Jünemann und Klesper verweisen auf die besondere Betroffenheit des Städtischen Gymnasiums. Als Innenstadtschule verfüge das SG im Gegensatz zu anderen Gütersloher Schulen über keinen eigenen Lehrer- beziehungsweise Mitarbeiterparkplatz. &bdquo;Als nächste Möglichkeit müssen wir daher den Marktplatz in Anspruch nehmen. Wir empfinden es als Ungleichbehandlung, wenn Kolleginnen und Kollegen anderer Gütersloher Schulen kostenlos parken könnten, wir aber für das Parken zahlen müssen und jetzt auch noch eine drastische Preiserhöhung in Kauf nehmen müssen.“ Drei Viertels des Kollegiums kämen von außerhalb. &bdquo;Eine Anreise mit dem ÖPNV ist in vielen Fällen nicht zumutbar, da keine Busverbindungen existieren oder die Nutzung des ÖPNV unverhältnismäßig viele Probleme verursacht.“ Lesen Sie auch: Parken in Gütersloh wird deutlich teurer – Autofahrer müssen bald das Vierfache bezahlen Die Fahrtzeiten würden sich teils verdreifachen. Zudem seien viele Kollegen darauf angewiesen, ihre Kinder auf dem Weg zur Arbeit zur Kita oder Schule zu bringen und später wieder abzuholen. &bdquo;Auch die zeitliche Flexibilität, Kinder spontan bei einer Erkrankung abzuholen oder pflegebedürftige Eltern zu versorgen, muss bestehen bleiben.“ Parken in Gütersloh soll bald vier statt einen Euro kosten Am Freitag steht das Thema Parkgebühren auf der Agenda des Stadtrates. Den Fraktionen liegt ein Vorschlag der Verwaltung vor, die Tarife deutlich zu erhöhen. Sie sind seit elf Jahren (oberirdisches Parken) beziehungsweise 16 Jahren (Tiefgaragen/Parkhäuser) unverändert. Das Tagesticket auf dem Marktplatz und dem Weberei-Parkplatz beispielsweise soll künftig vier statt einen Euro kosten. Jünemann und Klesper bitten Verwaltung und Politik noch vor Freitag um ein Gespräch, um ihre Argumente vorzutragen. Dass es dazu kommt, ist wegen der Kurzfristigkeit unwahrscheinlich. Erste Reaktionen lassen vielmehr darauf schließen, dass dem Ansinnen des SG nicht nachgekommen wird. &bdquo;Was ist mit den Beschäftigten der Stadtverwaltung, der Feuerwehr, der Rossmann-Filiale? Wenn wir all den Wünschen derjenigen folgen, die in der Innenstadt arbeiten, können wir die neue Gebührenordnung vergessen“, sagt Bau- und Verkehrsdezernent Albrecht Pförtner. Von anderen Gütersloher Schulen liegt keine Forderung vor Ähnlich sehe das die Politik. Von den anderen Innenstadtschulen - Altstadtschule, Elly-Heuss-Knapp-Schule, Evangelisch Stiftisches Gymnasium - lägen keine Briefe vor. Obwohl am ESG hinzu kommt, dass der bisherige Lehrerparkplatz vor der Schau- und Prachtfassade mit Einverständnis und sogar auf Wunsch des Stiftischen nach der Sanierung nicht mehr als Abstellfläche genutzt werden soll. Pförtner verweist auf die Möglichkeit, sich für den Marktplatz ein Jahresticket zu kaufen. Dessen Preis soll zwar ebenfalls steigen, von 180 auf 360 Euro, dennoch sei das wesentlich billiger, als jeden Werktag einzeln zu bezahlen. Dieses Jahres- oder auch Halbjahresticket sei für genau solche Fälle gedacht: für Arbeitnehmer, die in der Innenstadt arbeiten. Mehr als 160 Lehrer und Mitarbeiter betroffen Dennoch sieht sich das SG mit Blick auf andere Schulen benachteiligt. Bisher habe man den einen Euro pro Tag bezahlt, nun aber mache es die Preissteigerung &bdquo;notwendig, diejenigen auszunehmen, die beruflich für die Stadt tätig sind. Wir sind 130 Kolleginnen und Kollegen sowie 30 weitere Mitarbeiter/innen, die Reinigungskräfte und Mitarbeiter/innen in der Mensa noch nicht eingerechnet“. In ihrem Brief bitten Jünemann und Klesper zudem darum, den Parkplatz &bdquo;auf unserem Schulgelände“ vor der Sporthalle B als Parkplatz für das SG zu reservieren. Es reiche ja ein Schild, dass dieser Parkplatz von 7.30 bis circa 14 Uhr dem Gymnasium vorbehalten sei. So werde es auch an einer Bielefelder Innenstadtschule praktiziert. &bdquo;Es ist für uns nicht nachvollziehbar, dass ein öffentlicher Parkplatz auf unserem Schulgelände ausgewiesen wird, obwohl auf dem Marktplatz genügend Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen.“

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