Hitzewelle in beliebten Urlaubsländern: Können Gütersloher Reisen kostenlos stornieren?

Gütersloh. In Südeuropa ist es heiß: Beliebte Urlaubsländer wie Italien, Spanien oder Griechenland kämpfen mit einer Hitzewelle. Auf Sizilien ist das Wasser knapp, auf Mallorca gibt es Hitzetote. Selbst für hartgesottene Urlauberinnen und Urlauber können Temperaturen von mehr als 40 Grad herausfordernd sein, sollte die Reise dann überhaupt angetreten werden? Oder kann eine gebuchte Reise wegen Hitze kostenlos abgesagt werden? Die &bdquo;NW“ hat bei Reisebüros in Gütersloh nachgefragt. Michael Kesselmeier von der Reiseagentur Wittenstein beantwortet die Frage mit einem klaren Nein. &bdquo;Die Reiseveranstalter bieten das zurzeit noch nicht an.“ Außerdem sei allgemein bekannt, dass es im Hochsommer in Italien oder Griechenland sehr heiß werden kann. Dementsprechend sei Hitze kein Grund für eine kostenlose Stornierung. &bdquo;Das Wetter ist eine höhere Gewalt, da kann keiner was für“, sagt auch Melanie Wohlgemuth vom Reisebüro &bdquo;Kleine Fluchten“. &bdquo;Eine Hitzewelle könnte es genauso gut im eigenen Land geben, da haut auch keiner ab.“ Noch keine Stornierungen in Gütersloh Und dennoch hätten sich ein paar Urlauber beim Reisebüro bereits erkundigt, ob eine kostenlose Stornierung wegen der Hitzewelle möglich wäre. Abgesagt hat den Urlaub am Ende aber niemand. Genauso wie bei der Reiseagentur Wittenstein. &bdquo;Hier hat da niemand nach gefragt, dementsprechend gab es auch keine Stornierungen“, sagt Michael Kesselmeier. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von wetter.de (@wetter.de) Sollte es aufgrund der Hitze aber zu Waldbränden in dem Urlaubsgebiet kommen, dann würden die Veranstalter die Reise im Zweifel selbst absagen, sagt er. &bdquo;Das hatten wir zum Beispiel auf Rhodos. Aber das ist die Ausnahme.“ Auch wenn durch eine Katastrophe die Unterkunft zerstört wird und kein Alternativhotel angeboten werden kann, werde die Reise ebenfalls abgesagt, sagt Melanie Wohlgemuth. Um nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben, falls der Urlaub doch nicht angetreten werden kann, schließen einige Urlauber im Vorfeld eine Reiserücktrittsversicherung ab. Die schützt aber nur in ganz bestimmten Fällen. &bdquo;Eine Reisekostenrücktrittsversicherung greift nur im Fall einer Krankheit oder eines Sterbefalls in der Familie“, sagt Michael Kesselmeier. Aber auch wenn im eigenen Zuhause Eigentum beschädigt wurde, beispielsweise bei Hochwasser oder einem Blitzeinschlag, können die Reisekosten zurückerstattet werden. Versicherungen schützen im Krankheitsfall Eine Hitzewelle im Urlaubsland ist von der Versicherung aber ausgeschlossen: &bdquo;Sie greift nicht für Sachen, die im Ausland passieren. Bei einer Hitzewelle, bei Waldbränden oder wenn der Urlaubsort zum Kriegsgebiet wird, ist die Reisekostenrücktrittsversicherung nicht zuständig“, sagt Kesselmeier. Um dennoch flexibler in der Urlaubsplanung zu sein, gibt es die Flex-Tarife. Damit kann die Reise bis 29 oder 15 Tage vor Anreise kostenlos umgebucht oder storniert werden. Falls es aufgrund der Hitze aber zu Krankheitsfällen kommt, kann eine Reiseabbruchversicherung schützen, sagt Melanie Wohlgemuth. &bdquo;Die greift, wenn es mir so schlecht geht, dass ich den Urlaub nicht fortsetzen kann.“ Die entstehenden Kosten, etwas für die unplanmäßige Rückreise, werden ganz oder zum Teil von der Versicherung übernommen. Lesen Sie auch: Städte im großen Hitze-Check: So schneidet Gütersloh ab Gibt es überhaupt Ausnahmen, in denen ein Kunde den Urlaub kostenfrei stornieren kann? &bdquo;Nur wenn das auswärtige Amt Reisewarnungen ausspricht, wie aktuell im Libanon“, sagt Michael Kesselmeier. In solchen Fällen würden die Reisen aber in der Regel von den Veranstaltern selbst storniert werden. &bdquo;Aus eigenen Gründen kann man den Urlaub eigentlich nie kostenfrei stornieren.“

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