„Impfschäden werden totgeschwiegen“ - Gütersloher organisiert Treffen für Betroffene

Kreis Gütersloh. Drei Aktenordner mit bunten Klebezetteln liegen auf dem Wohnzimmertisch vor Andreas Bermpohl aus Gütersloh. Ein Haufen Papier. In jedem Ordner stecken Schicksale von Menschen mit gesundheitlichen Schäden, die durch die Corona-Impfung verursacht worden sein sollen, und die nun vor Gericht um Entschädigung und Schmerzensgeld kämpfen. Der Diplom-Molekularbiologe hilft ihnen. Er kümmert sich ehrenamtlich um rund 150 Betroffene, die ohne ihn vermutlich ein Stück weit mehr unsichtbar bleiben würden. &bdquo;Denn Post Vac wird nicht gesehen“, sagt der 62-Jährige, &bdquo;die Betroffenen haben keine Lobby und wir reden über ein Tabuthema, über das eigentlich kaum noch sachlich fundiert gesprochen wird.“ Das will er ändern und ist deshalb Mit-Initiator eines Experten-Gipfels im Kreis Gütersloh. Heftiges Herzrasen, dröhnende Kopfschmerzen, Atemnot und chronische Müdigkeit – in seltenen Fällen hat die Corona-Impfung lang anhaltende Symptome und schwere Impfschäden verursacht. Andreas Bermpohl hat sie zigfach studiert und sauber dokumentiert. 50.000 Menschen bundesweit sind geschätzt aus dem normalen Leben gerissen worden Der Gütersloher komprimiert in seiner Freizeit ellenlange medizinische Gerichtsgutachten von Post-Vac-Betroffenen auf wenige Seiten. Die Zusammenfassungen sollen Richtern in Prozessen eine verständliche und Zeit ersparende Hilfestellung bieten. Mit seiner Arbeit unterstützt Bermpohl auch Extremfällen, wie etwa den &bdquo;jungen Mann, der seit zwei Jahren in seinem abgedunkelten Zimmer liegt und körperlich nichts mehr kann“. Lesen Sie auch: Daniela blutet immer wieder spontan: Frau aus Kreis Gütersloh erzählt von Impfschaden Schätzungen zufolge sind bundesweit rund 50.000 Menschen vom sogenannten &bdquo;Post-Vaccination-Syndrom“ aus ihrem normalen Leben gerissen worden. Sie leiden an den Folgen der Corona-Pandemie, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Mai 2023 für offiziell beendet erklärt worden ist. &bdquo;Doch das Problem der Impfschäden ist da und es wird totgeschwiegen“, sagt der promovierte Gentechnologe. Aus Sicht der Betroffenen fehlt es an zielgerichteter medizinischer, finanzieller sowie sozialer Hilfe und generell auch an Verständnis. Kongress in Jena zum Thema hatte Mikrobiologen enttäuscht Das fange schon an bei der Unterscheidung zwischen Begriffen wie Long Covid, also den Beschwerden nach der Infektion mit Covid 19, und Post Vac, den Problemen infolge der Impfung. Als bezeichnendes Beispiel führt Andreas Bermpohl seinen Besuch beim Long Covid/PostVac-Kongress im November in Jena an. &bdquo;Das Thema Impfschäden kam thematisch kaum vor. Außerdem glich die Veranstaltung einer Industrieausstellung. Sponsor war mit 18.000 Euro der Impfstoff-Hersteller Biontech“, erzählt der Gütersloher. Nach zwei Stunden sei er ins Auto gestiegen und habe enttäuscht die Heimfahrt angetreten. &bdquo;Auf der Autobahn kam mir der Gedanke, dass wir eine eigene Veranstaltung mit fundierten Referenten brauchen.“ Aus der anfänglichen Überlegung ist nun die Fachtagung gereift, die vom Verein Post-Vac-Hilfe veranstaltet und von Bermpohl selbst moderiert und wissenschaftlich begleitet wird. Experten-Gipfel am 15. Juni in der Stadthalle Rheda-Wiedenbrück Fast einen ganzen Tag lang erhält das Thema Impfschäden beim Experten-Gipfel in der Stadthalle Rheda-Wiedenbrück am Samstag, 15. Juni, eine breite Bühne. Zwischen 9 und 18 Uhr stellen Referenten in 30-minütigen Vorträgen ihre Sichtweise auf die Corona-Impfung unter verschiedenen Gesichtspunkten dar – vom Mediziner und der Betroffenen über den Juristen und Forscher bis zur Soziologin oder dem Pathologen. Lesen Sie auch: Mann aus Kreis Gütersloh arbeitsunfähig: &bdquo;Corona-Impfung hat mich krank gemacht“ &bdquo;Es geht um aktuelle Erkenntnisse, den wissenschaftlichen Diskurs, aber auch das Aufzeigen von Perspektiven und Therapieansätzen sowie Versorgung und Hilfe bei juristischen Verfahren für die Betroffenen“, erläutert Andreas Bermpohl. Wie stürmisch das Post-Vac-Syndrom im Körper wütet, davon wissen als Betroffene eine Krankenschwester, eine Physiotherapeutin und Pflege-Fachkraft Dorothee Beckord zu berichten. Die 43-Jährige aus dem Kreis Gütersloh ist als Gründerin des Vereins Post-Vac-Hilfe auch in der Rolle der Mit-Initiatorin dabei. Bis zu 500 Teilnehmer wären aus Sicht der Organisatoren &bdquo;ein Traum“ Seit Januar 2021, direkt nach der Impfung, leidet sie unter schweren gesundheitlichen Problemen. Vor dem Landgericht Bielefeld kämpft Beckord in einem Zivilprozess gegen den Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer um 100.000 Euro Schadensersatz und Schmerzensgeld. Am 24. Juli soll es hierbei zur Urteilsverkündung kommen. Wie viele Besucher letztlich zu der Fachtagung in der Stadthalle Rheda-Wiedenbrück (Kapazität: 850) erscheinen, vermag die Mit-Organisatorin nicht zu sagen. &bdquo;Wenn wir am Ende 500 Teilnehmer haben, wäre das ein Traum“, sagt Dorothee Beckord. Mit Impfstoffen auf molekularer Ebene und Schadensbildern beschäftigt sich Paul Cullen, Facharzt für Laboratoriums-Medizin aus Münster. Über das Tabuthema Impfschaden als soziale Norm und Reaktionen von Ärzten, Politik, Medien, Behörden und Gesellschaft referiert Soziologin Ina Berninger aus Köln. Epidemiologen, Anwälte und Richter kommen zu Wort Pathologe Walter Lang (Hannover/Reutlingen) konzentriert sich in seinem Vortrag auf histopathologische Ergebnisse von betroffenen Patienten auf Gewebe-Ebene. Der Epidemiologe Norbert Schwarz richtet den Blick nach vorn in Sachen &bdquo;Demographischer Wiederaufbau“. Die juristische Seite wird vom Düsseldorfer Carlos A. Gebauer, Fachanwalt für Medizinrecht und Richter, beleuchtet. Michael Kadic, Facharzt für Angiologie und Innere Medizin aus Münster, beschäftigt sich mit Gefäßregulationsstörungen beim Post-Spike-Syndrom. Eintritt zur Fachtagung kostet 25 Euro Als Ärztin und ehemals von schweren Nebenwirkungen der Corona-Impfung Betroffene, stellt Anne-Kathrin Brüggemann aus Kassel anhand eines Falles dar, welche Möglichkeiten Patienten und ihre Behandelnden aktuell nutzen können, um &bdquo;Post Vac“ zu überwinden. Nach den Vorträgen wird jeweils 15 Minuten die Möglichkeit zur Diskussion geboten. &bdquo;Genau das ist uns eben auch enorm wichtig“, sagt Andreas Bermpohl, &bdquo;ins Gespräch zu kommen.“ Der Eintritt zur Fachtagung kostet 25 Euro. Weitere Informationen findet man im Netz unter www.fachtagung-post-vac.de.

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