Exklusive Einblicke: Gütersloher Paar verwandelt alte Immobilie in modernes Traumhaus

Gütersloh. Entweder ganz oder gar nicht. Das stand für Kerstin und Andreas Bernstein von Anfang an fest. Das Gütersloher Ehepaar hat in den vergangenen Jahren ihr Siedlungshaus in Kattenstroth aufwendig sanieren lassen. Zeitweise war die Immobilie aus dem Baujahr 1957 wieder ein kompletter Rohbau. Fast zwei Jahre herrschte an der Alten Busschstraße 31 Ausnahmezustand. Doch die Bernsteins sind sich einig: &bdquo;Es hat sich mehr als gelohnt.“ 1999 haben die beiden das zweigeschossige Haus unweit des St.-Elisabeth-Hospitals gekauft und sind dort gemeinsam mit ihren zwei Kindern eingezogen. Immer mal wieder wurden Kleinigkeiten renoviert; im Großen und Ganzen haben sie die verwinkelte und sehr kleinteilige Immobilie samt großem Garten aber unverändert gelassen. Bis jetzt. Die Kinder sind ausgezogen - und dann? &bdquo;Unsere Kinder sind dann irgendwann ausgezogen und wir haben überlegt, wie es für uns in unserem Zuhause weitergeht“, erinnert sich Andreas Bernstein an die vielen Gespräche mit seiner Frau. Der 61-Jährige ist Geschäftsbereichsleiter Vorstandsstab bei der Sparkasse Gütersloh-Rietberg-Versmold; Kerstin Bernstein arbeitet im Schulbüro der Janusz-Korczak-Gesamtschule. Vor etwa vier Jahren informieren sie sich das erste Mal über mögliche Sanierungsschritte. &bdquo;Wir haben gemerkt, dass wir uns hier sehr wohl fühlen. Wir wollten das Haus nicht verlassen, hatten aber trotzdem den Wunsch nach Veränderung“, ergänzt Kerstin Bernstein. Lesen Sie auch: Exklusive Einblicke in Güterslohs wohl kleinstes Haus Gütersloher Architekt Thomas Spooren: &bdquo;Man muss nicht alles platt machen“ Das Gütersloher Architekturbüro Spooren entwirft schließlich eine Komplett-Sanierung für das Haus. &bdquo;Man muss nicht alles platt machen“, sagt Thomas Spooren, &bdquo;man kann Immobilien auch behutsam renovieren und so etwas Großartiges für die Zukunft schaffen.“ Besonders solche Häuser wie das der Bernsteins aus den 50er-Jahren seien identitätsstiftend für Städte wie Gütersloh. &bdquo;Ich finde es toll, dass die beiden sich für diesen großen Sanierungsschritt entschlossen haben.“ Fast zwei Jahre lang wohnen Kerstin und Andreas Bernstein in einer Mietwohnung. Ihr Zuhause wird komplett auf den Kopf gestellt - regelmäßig packt das Ehepaar selbst mit an. Vor allem an die Tage, als ihr Haus ohne Dach war, können sich die zwei Gütersloher genau erinnern. &bdquo;Die Aussicht vom Dachboden über die ganze Stadt war wirklich genial.“ Minimalistischer Einrichtungsstil - vor allem Weiß- und Schwarztöne überwiegen Unter anderem wird der Hauseingang verlagert, um zwischen Wohnhaus und direkt angrenzender Doppel-Garage im Windfang einen neuen hellen Eingangsbereich zu schaffen. Aus einer kleinen, engen und geschlossenen Küche wird eine offene Küche mit Blick in den Garten. Eine zweite große Schiebetür schafft mehr Licht im angrenzenden Wohn- und Essbereich. Der alte Specksteinofen weicht einem neuen modernen Kamin; das Bad im Obergeschoss wird ebenfalls verlagert und dadurch vergrößert. Aus dem Siedlungshaus im typischen Stil der 50er-Jahre wird nach und nach ein helles, modernes Haus mit Loftcharakter. Die Bernsteins entscheiden sich im Inneren fast ausschließlich für Weiß-, Grau- und Schwarztöne. Ihr Einrichtungsstil? Minimalistisch. Plus-Energiehaus in Gütersloh: Ehepaar produziert mehr Strom als sie selbst benötigen Außerdem verschwindet im Zuge der Sanierung die alte, aus dem Jahr 1998 stammende Gasbrennwertheizung. Eine neue Erdwärmepumpe, eine Lüftungsanlage und eine große PV-Anlage werden im Gegenzug installiert. Außerdem erhält das Gebäude ein Wärmedämmverbundsystem und eine flächendeckende Fußbodenheizung im Erd- und Obergeschoss. Das Ergebnis: Das Haus der Bernsteins ist heute ein Plus-Energiehaus. &bdquo;Wir produzieren deutlich mehr Strom als wir für uns überhaupt benötigen“, sagt Andreas Bernstein nicht ohne Stolz. Ein Drittel des Stroms nutzt das Ehepaar selbst, zwei Drittel geben sie gewinnbringend wieder ab. Beide betonen, dass es ihnen bei dieser Entscheidung nicht nur um die finanziellen Sparmöglichkeiten ging. &bdquo;Wir sind absolute Überzeugungstäter, wenn es um erneuerbare Energien geht.“ Wie viel Geld sie insgesamt in ihr neues altes Zuhause gesteckt haben, verraten sie nicht. Architekt Thomas Spooren gibt aber zu: &bdquo;Während des gesamten Prozesses hat es eine deutliche Kostenexplosion durch äußere Faktoren wie die Energiekrise gegeben. Wir mussten mehrfach umplanen. Das Risiko besteht bei einem so langwierigem Projekt immer.“ Lesen Sie auch: Warum Hausbesitzer nicht nur auf Wärmepumpen vertrauen sollten

Meistgelesen