Polizei im Kreis Gütersloh bereitet sich auf die EM vor - so soll das Event sicher werden

Gütersloh. Knapp zwei Wochen vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft (EM) in Deutschland hat die Kreispolizeibehörde über ihre geplanten Sicherheitsmaßnahmen informiert. Ab dem 15. Juni finden in Nordrhein-Westfalen die Gruppenspiele und ein Achtelfinale statt. Tausende Fans aus ganz Europa werden anreisen, um ihre Nationalmannschaften anzufeuern. Auch der Kreis Gütersloh ist involviert, denn ab dem 13. Juni schlägt die portugiesische Nationalmannschaft ihr Basecamp in der Hotel-Residence Klosterpforte auf. &bdquo;Mit der Vorfreude ist eine große Verantwortung verbunden, denn die EM soll ein friedliches, sicheres und harmonisches Fußballfest werden“, sagt Polizeidirektor Dirk Zeller. Der 59-Jährige ist Leiter der Direktion Gefahrenabwehr und leitet den Einsatz der Polizeibeamten im Kreis Gütersloh während des Turniers. Die Planungen für das Großereignis laufen schon seit Monaten. Die &bdquo;NW“ hat nachgefragt. &bdquo;Wir haben intensiv an einem Sicherheitskonzept für diese Zeit gearbeitet“, verrät Zeller. &bdquo;Großveranstaltungen und zahlreiche Auswärts-Fans bergen Risiken.“ Konkrete Bedrohungsszenarien, so der Polizeidirektor, gebe es für den Standort Marienfeld nach wie vor nicht. Auch wenn gegenüber der WM 2006 neue Themen hinzugekommen sind wie Cyberangriffe oder eine abstrakte Terrorismusgefahr – die Polizei hier sei für die EM gut gerüstet. Zeller: Es sei bekannt, dass man eine &bdquo;abstrakte Terrorgefahr“ habe &bdquo;Es werden alle Mittel eingesetzt, die notwendig und rechtlich möglich sind“, hat kürzlich Herbert Reul verkündet, Innenminister von Nordrhein-Westfalen: &bdquo;Für die Sicherheitsbehörden wird das kein Spaziergang sein.“ In Reuls Bundesland finden in vier Stadien nicht nur 20 der 51 Spiele statt, dort ist in Neuss auch das Lagezentrum von Bund und Ländern eingerichtet, alle Fäden der Bundessicherheitsbehörden laufen im &bdquo;International Police Cooperation Center“ (IPCC) zusammen. Lesen Sie auch: Weltstar im Kreis Gütersloh mit Rad unterwegs: &bdquo;Wir konnten es erst gar nicht glauben“ Dafür ist im Kreis Gütersloh Polizeioberkommissar Jan Biehl (35), einst Fußballer beim SC Verl, verantwortlich. Er arbeitet in der Führungsstelle der Direktion Gefahrenabwehr Einsatz und als Geschäftsführer der Vorbereitungsgruppe für die Europameisterschaft. &bdquo;Ich werde notwendige Berichte nach Neuss weiterleiten.“ Im Hinblick auf mögliche islamistische Anschläge erklärt Dirk Zeller: &bdquo;Ich will niemanden beunruhigen, aber es ist ja bekannt, dass wir eine abstrakte Terrorgefahr haben. Wenn es Hinweise gibt, dass sich die Gefahr konkretisiert, werden wir sofort tätig. Das gilt vor allem auch für die sogenannten Einzeltäter.“ 30 bis 40 Polizei-Beamte werden rund um die Uhr abrufbar sein Beruhigend sei die Tatsache, dass Portugal nicht so sehr im politischen Fokus steht. Man sei eingebettet in den Maßnahmen der Länder, wobei das Innenministerium federführend sei. Zeller: &bdquo;Die Euro 24 GmbH ist Veranstalter dieses Turniers. Hier gibt es regelmäßige Absprachen.“ Der &bdquo;EM-Zug“, so heißt intern die Polizeigruppe hier im Kreis, umfasst zwischen 30 und 40 Beamte, die dann rund um die Uhr abrufbar sein werden. Man werde für einen reibungslosen Ablauf sorgen. &bdquo;Das umfasst nicht nur die Transportwege der Portugiesen, sondern auch die einzelnen Public-Viewing-Veranstaltungen im Kreis und die Kontrollen rund um die Klosterpforte. Ebenso die Autokorsos nach gewonnenen Spielen.“ Zeller betont, dass die Polizei die &bdquo;größtmögliche Verfügbarkeit von Einsatzkräften gewährleistet“. Deshalb habe das Innenministerium auch &bdquo;urlaubsbeschränkende Maßnahmen für die gesamte Einsatzorganisation im Turnierzeitraum erlassen“. Will heißen: Auch für alle anderen Einsätze sind genügend Beamte vorhanden. Der Schutz der Bevölkerung sei mehr als gesichert. Polizisten nehmen &bdquo;die Einbußen gerne in Kauf“, sagt Dirk Zeller Zeller verweist auf die vielen Einschränkungen seiner Beamten während der EM-Zeit: &bdquo;Viele haben Familien. Diese haben vielleicht Urlaube geplant, die nun verschoben werden müssen. Oder interne Feste, wie zum Beispiel Abi-Feiern.“ Nein, sagt er, alle Kollegen hätten für die Urlaubssperre Verständnis und seien hochmotiviert. &bdquo;Sie nehmen gerne die Einbußen in Kauf.“ Die Sicherheit im Kreis Gütersloh für die EM steht. &bdquo;Das Einzige, was wir nicht vorgeplant haben, ist das Wetter“, schmunzelt Dirk Zeller. &bdquo;Ich hoffe auf viel Sonne, um wieder ein Sommermärchen wie 2006 zu haben.“

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