Attacke auf Kiosk in der Gütersloher Innenstadt: Blitzeinbruch in der Nacht

Gütersloh. Die Videoanlage hat alles aufgezeichnet: Zwei mit Kapuzen vermummte Gestalten tauchen tief in der Nacht zu Dienstag, 21. Mai, am zentralen Berliner Platz mitten in der Gütersloher Innenstadt vor einem Tabakwarengeschäft auf. Die beiden Männer gehen dicht beieinander. Sie tragen einen schweren Gesteinsbrocken, der nur Bruchteile später im Schaufenster des Lottoladens landet. Freie Bahn für die Einbrecher! &bdquo;Das Ganze hat gerade mal sechs Sekunde gedauert“, weiß Jörg Brinkmann. Der Betreiber des Geschäfts an der Königstraße 4 schüttelt verständnislos mit dem Kopf: &bdquo;So ein Blödsinn – und das alles für ein paar Stangen Zigaretten.“ Sechs Packungen der Marken Lucky Strike, HB sowie L&M sollen die jungen Täter bei ihrer nächtlichen Attacke erbeutet haben. Auf &bdquo;etwas mehr als 500 Euro“, beziffert Jörg Brinkmann die Höhe des entstandenen Warenschadens. Hinzu kommen knapp 1.000 Euro für das Ersetzen der kaputten, verwinkelten Seitenscheibe neben der Eingangstür des Presse- und Tabakladens im Zentrum von Gütersloh. Alarm auf seinem Handy: &bdquo;Kurz darauf hat mich die Polizei angerufen“ Dort schrillen Dienstagfrüh um 3.50 Uhr die Sirenen. Etliche Anwohner werden wach. Zeitgleich schreckt auch Jörg Brinkmann in seinem Bett in Greffen hoch, denn der Alarm wird auf sein Handy übermittelt. &bdquo;Kurz darauf hat mich die Polizei angerufen. Die Beamten waren nur sechs Minuten später am Einsatzort. Doch da waren die Jungs schon weg“, schildert der Lottoladen-Betreiber. Die Kameraaufnahmen zeigen den Blitz-Einbruch im Detail: Als Tatwerkzeug dient dem Duo ein großer, klobiger Stein. &bdquo;Ein echter Brocken, 25 mal 25 Zentimeter groß“, beschreibt Jörg Brinkmann. Den Block sollen die beiden unbekannten Täter zuvor von der Umrandung der Parklandschaft zum Gütersloher Frühling angeschleppt haben, die am Dienstag dem Erdboden gleich gemacht wurde. Denn Bagger haben damit begonnen, die 600 Quadratmeter große Parklandschaft mitten im Gütersloher Stadtzentrum nach acht Wochen wieder abzubauen. &bdquo;So ein Pech“, sagt Jörg Brinkmann, &bdquo;morgen hätten die Einbrecher dann wohl keinen Stein für ihr Vorhaben gefunden.“ Lesen Sie auch: Filmreifer Einbruch bei Gütersloher Juwelier - steckt eine Bande dahinter? Kiosk-Betreiber hat lange als Produktmanager bei Bertelsmann gearbeitet Einen Einbruch in sein Geschäft &bdquo;Presse & Tabak“ hat Jörg Brinkmann bisher noch nicht erlebt. Der gebürtige Kölner lebt seit 1984 im Kreis Gütersloh, arbeitete lange Jahre als Produktmanager bei Bertelsmann, kam viel rum. München, Berlin, Bremen. &bdquo;Die Fahrerei wurde zu viel, das Familienleben zu wenig“, erzählt der Inhaber von drei Lottoläden. Schon seine Eltern hatten früher davon gesprochen, sich ein solches Geschäft anschaffen zu wollen. Im Jahr 2013 eröffnete Jörg Brinkmann sein Geschäft in Warendorf. Ein Jahr später folgte der 45 Quadratmeter große Laden am Berliner Platz. Dort bietet der Betreiber eine Auswahl von mehr als 500 Zeitungen und Magazinen an, dazu Süßigkeiten, Getränke, Zigaretten und Tabakwaren – inklusive Postfiliale und Lotto-Annahmestelle. Auch an der Herzebrocker Straße führt er noch einen Lottoladen. Polizei Gütersloh bittet um Hinweise: Tel. 05241 8690 Jörg Brinkmann hat die Hoffnung, dass die beiden Täter des nächtlichen Einbruchs geschnappt werden. Die Aufnahmen der Kamera hat der Geschäftsmann der Polizei zur Verfügung gestellt. Dort sollen die Bilder ausgewertet werden. Zeitgleich werden Zeugen gesucht: Wer Angaben zum Einbruch machen kann oder verdächtige Beobachtungen gemacht hat, kann Hinweise unter Tel. 05241 8690 abgeben. In den letzten Wochen hatte es andere aufsehenerregende Vorfälle gegeben: Ein 36-Jähriger wollte aus einem Kiosk an der Strengerstraße Zigaretten stehlen und wurde dabei von einer Zeugin eingeschlossen, bis die Polizei ihn festnehmen konnte. Ende April hatte ein 40-jähriger Randalierer die Schaufensterscheibe vom 132 Jahre alten Tabakwarenhandel Friesenhausen demoliert und für einen Schaden von mehr als 5.500 Euro gesorgt.

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