Gütersloh. Ozapft is : Seit der Güwa 2004 holt Appelbaum-Gastronom Andreas Kerkhoff mit dem Gütersloher Oktoberfest Jahr für Jahr ein Stück bayerisches Brauchtum in die Dalkestadt. Ohne die Corona-Zwangspause könnten der Geschäftsführer des Hotel Appelbaum und sein Team in diesem Jahr auf ihr 20-Jähriges auf dem Marktplatz anstoßen.
Mit den obligatorischen Mass Bier, Schweinshaxen, Leberkäs und Ochsenbraten wird zwar auch am Samstag und Sonntag, 14. und 15. September, weiterhin der blau-weißen Feierkultur gehuldigt, allerdings an einem anderen Ort mit veränderten Vorzeichen. Für das „17. Gütersloher Oktoberfest“ hat Andreas Kerkhoff mit dem Wertkreis Gütersloh einen neuen Kooperationspartner an der Seite.
Gemeinsam mit dem lange in München lebenden Wertkreis-Geschäftsführer Emilio Bellucci hat Andreas Kerkhoff für die 2024er Auflage den Reset-Knopf drückt.
Erster Open-Air-Biergarten geplant
Vom bisherigen Stammplatz am Marktplatz zieht das 1.800 Quadratmeter große Zelt samt des erstmals im Freien aufgebauten Biergartens auf die Wertkreis-Festzeltwiese am Kiebitzhof an der Buxelstraße 83 um, wo der Kooperationspartner für seine vom 6. bis 13. September geplante Veranstaltungswoche zum Thema „Vielfalt“ ohnehin ein Festzelt errichtet.
Den bestehenden Aufbau nutzt Andreas Kerkhoff am zweiten Septemberwochenende für den „Oktoberfest relaunch“; Kosten für Zeltleihe, Aufbau, und Dekoration werden laut Kerkhoff geteilt. Das ist auch ein Kostenvorteil“.
Scherzhaft wagt der Gastronom einen Vergleich: „München hat die Theresienwiese, wir haben die Kiebitzhof-Wiese. Das ist eine tolle Location.“ Speziell der erstmals angelegte Biergarten mit Blick ins Grüne soll seinen Teil zur Attraktivitätssteigerung beitragen.
Mehr regionale Speisen im Angebot
Die von beiden Seiten so titulierte „Win-Win“-Situation bringt außer der Kostenreduzierung noch weitere Synergieeffekte. So kommen bei den Speisen diesmal vermehrt regionale Bioprodukte vom Kiebitzhof wie Rotkohl, Brezeln, Kaffee oder Kartoffeln auf den Tisch.
„Wir sind nicht der große Caterer, aber der Erzeuger. Das Zubereiten überlassen wir dem Appelbaum-Team, die haben darin deutlich mehr Erfahrung als wir“, sagt Emilio Bellucci. Der Wertkreis-Geschäftsführer war es im übrigen auch, der den Stein in Rollen gebracht hat. „Wir hatten die Überlegung, dass sich Vielfalt und Frohsinn nicht ausschließen, sondern eher im Gegenteil gut zusammenpassen“, sagt Bellucci.
Statt zweimal die seit Corona horrend gestiegenen Preise der Zeltverleiher zu bezahlen, habe er Kontakt zu Andreas Kerkhoff aufgenommen und gefragt, ob das Oktoberfest als Ort der Begegnung nicht auch gut in die eigene Veranstaltungswoche passen würde. In Puncto Platz, Ort und Angebot waren sich beide Seiten schnell einig – so wird nun erstmalig inklusiv gefeiert, gesungen und geschlemmt.
Nur noch zwei statt drei Tage Partystimmung in Gütersloh
Für den Neustart der ostwestfälisch-bajuwarischen Feierbiester hat der Oktoberfest-Initiator die Sause von drei auf zwei Tage zusammen gestrichen; der sonstige Eröffnungsfreitag fällt wegen der Zelt-Belegung durch das Wertkreis-Betriebfest weg.
Für die beiden anderen Tage stehen insgesamt 1.500 Karten zur Verfügung. „Vor Corona hatten wir an allen drei Tagen voll Hütte. 2023 waren es nach der Zwangspause rund 1.000 Besucher. Jetzt hoffen wir, das Zelt Samstag und Sonntag so voll zu bekommen wie früher“, sagt Kerkhoff.
Vorverkauf ist gestartet
Für Kiebitzhof-Chefin Anne Drössler ist die Veranstaltungswoche samt Oktoberfest „ein Leuchtturm-Projekt für gelebte Inklusion im Kreis Gütersloh“. Am Erfolg der Idee am neuen Ort besteht für Emilio Bellucci nicht der kleinste Zweifel: „Wir feiern auf der Wiese schon viele, viele Jahre. Wir wissen genau, wie die Wegeführung sein muss, damit niemand der Partygäste im Hühnerstall landet.“
Parkplätze stehen in ausreichender Zahl in direkter Nähe sowie am wenige hundert Meter entfernten LWL-Klinikum zur Verfügung. Weitere Informationen sowie die ab dieser Woche erhältlichen Eintrittskarten gibt es unter www.hotel-appelbaum.de.