Lärm am Himmel

Bundeswehr-Hubschrauber donnern über Gütersloh – das steckt dahinter

Die Maschinen sind Donnerstag über dem Stadtgebiet gesichtet worden. Das sagen das Luftfahrtamt und das Landeskommando NRW der deutschen Streitkräfte.

Drei Schulungshubschrauber der Bundeswehr vom Typ EC 135 sind am Donnerstag über der Gütersloher Innenstadt gesichtet worden. | © Symbolfoto/Bundeswehr/Christian Vierfuß

Christian Bröder
19.02.2024 | 19.02.2024, 19:29

Gütersloh. Die Szenen am Himmel sorgten für Aufmerksamkeit: Am Donnerstagvormittag, kurz vor 10 Uhr, sind drei Bundeswehr-Hubschrauber über Gütersloh gesichtet worden. Die Maschinen überquerten von Nordosten kommend das Innenstadt-Gebiet im ungewöhnlichen Formationsflug und relativ geringer Höhe. Ein Zusammenhang zum derzeit laufenden größten Nato-Manöver seit dem Ende des kalten Krieges besteht nicht. „Die Luftfahrzeuge flogen im Rahmen des täglichen Routineübungs- und Ausbildungsflugbetriebs und nicht im Zusammenhang mit der Übung Steadfast Defender“, erklärte ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr nach Auswertung der Radardaten.

Bei den drei Maschinen hat es sich demnach um Schulungshubschrauber vom Typ EC 135 gehandelt, auf dem Flugschüler in der zwölfmonatigen Grundausbildung lernen, einen Helikopter nach Sichtflugregeln zu fliegen. Sie stammen vom Internationalen Hubschrauberausbildungszentrums in Bückeburg und passierten den nordwestlichen Rand von Gütersloh auf dem Weg nach Merzbrück. Nahezu zeitgleich flog ein Hubschrauber vom Typ CA-32 Kiowa von Nordosten kommend südöstlich an Gütersloh vorbei bis Rheda-Wiedenbrück und nahezu die gleiche Strecke wieder zurück.

Die Luftfahrzeuge flogen in den Bereichen über dem Gütersloher Kreisgebiet in Höhen zwischen 300 Fuß, also rund 90 Metern, und 750 Fuß (etwa 230 Meter) über Grund. „Nach den uns vorliegenden Daten erfolgten die Einsätze unter Beachtung der flugbetrieblichen Bestimmungen“, erklärte der Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr.

Großmanöver sorgt nicht für erhöhten militärischen Flugbetrieb

Hinsichtlich der Nato-Großübung „Steadfast Defender“ (Standhafter Verteidiger) ist zwar in den nächsten Tagen und bis zum Wochenende in OWL mit Konvois von Militärfahrzeugen auf Autobahnen und öffentlichen Verkehrswegen zu rechnen. Der Truppenübungsplatz Sennelager ist Teil des Großmanövers, 600 Fahrzeuge der britischen Streitkräfte verlegen aus Emden kommend dorthin.

Jedoch wird ein erhöhter militärischer Flugbetrieb – auch für den Bereich über dem Kreis Gütersloh – im Zusammenhang mit der Nato-Übung ausgeschlossen. „Die Steadfast Defender ist eine reine Transportübung, die am Boden stattfindet und den Inhalt hat, das Deutschland als Drehscheibe nach Nord-, Ost- und Südosteuropa fungiert“, erklärt ein Sprecher des Landeskommandos NRW der Bundeswehr in Düsseldorf.