Wasser drückt nach Dauerregen in Gütersloher Keller: „Da hat man keine Chance“

Gütersloh. Obwohl die Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wegen des ergiebigen Dauerregens am Dienstag, 26. Dezember, aufgehoben wurde, haben Einsatzkräfte und Hauseigentümer immer noch alle Hände voll zu tun. Denn nach den durch den Regen vollgelaufenen Kellern drückt jetzt das Grundwasser durch gesättigten obersten Bodenschichten durch die Böden und Wände in die Untergeschosse von Gütersloher Häusern. So geschehen bei einem Anwohner in der Prekerstraße in Gütersloh. Er möchte zwar namentlich nicht genannt werden, einen Einblick in seinen Keller gewährt er trotzdem. Trotz der gut abgedichteten und vor allem trockenen Kellerfenster steht im ganzen Keller das Wasser. &bdquo;Der Höchststand war ungefähr ein Zentimeter“, sagt er. Dass der Wasserstand so gering ist, liege daran, dass der Gütersloher mehrmals täglich für eine halbe Stunde in den Keller gehe, um das Wasser mittels eines Nasssaugers zu entfernen. Außerdem versuche er durch einen Luftentfeuchter im Dauerbetrieb dem Schimmel etwas entgegenzusetzen. Liveticker: Alle Informationen und Entwicklungen rund um die Hochwasser-Situation im Kreis Gütersloh Eimer mit Sand und Müllsäcke für Hochwassersituationen vorhalten Angefangen habe das Ganze bereits nach dem Starkregen im Herbst. Seitdem habe nur die Frostperiode vor wenigen Wochen für etwas Erholung gesorgt, erzählt der Eigentümer. &bdquo;Ich habe mir auch schon einen Architekten zurate gezogen, um herauszufinden, wie man das Ganze wieder in Ordnung bringen kann“, sagt er. Doch der habe ihm dazu geraten erst einmal abzuwarten, was das Wetter in den kommenden Wochen noch so mit sich bringen wird. Vorerst müsse er sich mit der Situation arrangieren. Auch die Frage, ob und welche Versicherung in diesem Falle zahlen würde, sei vorerst noch unbeantwortet. Derartige Fälle gab es in den vergangenen Tagen reihenweise im Stadtgebiet. Auch Christian Machenschall, der Zugführer des Technischen Hilfswerkes (THW) in Gütersloh, hat das selbst im privaten Umfeld miterlebt. &bdquo;Der Grundwasserspiegel ist so hoch, da drückt das Wasser durch die Bodenplatte. Da hat man keine Chance“, sagt er. Das einzige, was man machen könne, sei den Türrahmen zum Heizungskeller mittels Plastikplanen oder Müllbeuteln und Sand abzudichten. &bdquo;Wenn es in solchen Situationen auch noch kalt wird, ist das doppelt unglücklich.“ Generell gebe er als Privatperson seinem Umfeld immer den Tipp in Hochwassersituationen Eimer mit Sand und genug Müllsäcke parat zu haben, um Türen und Kellerfenster abzudichten. So könne man die Säcke zu einem Viertel mit Sand befüllen und sie vor der Tür drapieren. Alternativ könne man den Müllsack oder eine Plane in den Türrahmen legen, die Fläche vor der Tür mit Sand befüllen und mit der restlichen Plane den Sand bedecken. Dies sei zwar nur eine provisorische Lösung, könne im Ernstfall aber schon helfen. THW Gütersloh kann bis zu 25.000 Liter Wasser in der Minute pumpen Darüber hinaus könne eine kleine Tauchpumpe helfen, da die Pumpen der Feuerwehr bei kleineren Wassermengen von unter 20 Zentimeter nicht richtig arbeiten können. Steigt das Wasser über die 20 Zentimeter Marke sollte die Feuerwehr, die für solche Situationen zuständig ist, gerufen werden. Ab diesem Zeitpunkt empfiehlt Machenschall auch besondere Vorsicht walten zu lassen, da das Wasser unter Strom stehen könnte. Das THW selbst rücke erst dann aus, wenn die Pumpen der Feuerwehr an ihre Belastungsgrenze kommen, erklärt der Zugführer. Über die Feiertage sei das THW an sechs, der über hundert Einsätze der Feuerwehr, beteiligt gewesen. Dabei reichten die Aufgaben vom Sandsäcke packen bis hin zum Abpumpen einer Tongrube in Rietberg-Westerwiehe, wo sich durch den Regen insgesamt rund fünf Millionen Liter Wasser angesammelt haben sollen. Dort sei das THW etwa 24 Stunden mit einer Pumpe, die gut 5.000 Liter in der Minute befördern kann, im Einsatz gewesen, sagt Machenschall. Insgesamt verfüge der Ortsverein in Gütersloh über eine Pumpleistung von 25.000 Liter pro Minute. Dem Wochenende, an dem, laut dem DWD, wieder mit starken Regenfällen gerechnet werden muss, sieht Machenschall entspannt entgegen. &bdquo;Wir haben bereits 3.000 Sandsäcke vorproduziert“, sagt er. Außerdem könne er, da das THW eine Institution des Bundes sei, im Fall der Fälle durch einen Anruf im Regionalbüro, schnell für Verstärkung sorgen. &bdquo;Wenn ich da anrufe und anmelde, dass ich Verstärkung brauche, bekomme ich die auch“, betont er.

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