Gütersloh. Flanieren wir in Gütersloh bald im Berliner Viertel oder durch das Quartier Dreiecksplatz? Das sind Arbeitstitel für Innenstadtbereiche, die dem Prozess des Zentrenmanagements entstammen. Stadtverwaltung und Innenstadtakteure haben sich zusammengesetzt und Netzwerke neu gesponnen.
Dabei herausgekommen ist einer Mitteilung der Stadtverwaltung zufolge ein Leitbild, das unter anderem eine Online-Befragung vieler Bürger berücksichtigt: „Grün, gemütlich, genussvoll – willkommen in der Gütersloher Innenstadt“.
Die erarbeiteten Ideen müssen nun mit Leben gefüllt werden, gemeinsam mit den Innenstadtakteuren und dem Gütersloher Zentrenmanagement. Welche weiteren Ergebnisse der Anstoßprozess zu dem Zentrenmanagement im vergangenen Jahr erbracht hat, ist nun im „Zukunftsdialog“ vorgestellt worden.
Gütersloher Bürgermeister Norbert Morkes: „Das ist der Abschluss vom Anfang“
„Das ist der Abschluss vom Anfang“, so Bürgermeister Norbert Morkes. Vor gut einem Jahr startete die Reise der Stadt Gütersloh, um eine Strategie und Strukturen für die künftige Entwicklung der Innenstadt zu erarbeiten. Bisher wurden alle Beteiligten bei dem Prozess vom Planungsbüro „Stadt + Handel“ aus Dortmund begleitet.
Jetzt ist deren Impuls – der sogenannte Anstoßprozess – gesetzt und Gütersloh muss einen eigenen Weg gehen. Das bisher Erarbeitete soll nun eigenverantwortlich umgesetzt werden.
Was im vergangenen Jahr auf verschiedenen Ebenen geschehen ist, wie sich die Mitwirkenden die Zukunft der Gütersloher Innenstadt vorstellen, welche Pläne realisiert werden sollen und was das Zentrenmanagement ist, wurde im Ratssaal im Beisein Interessierter öffentlich vorgestellt.
Mehr als 2.000 Teilnehmer bei einer Online-Umfrage
Alle, die sich für die Innenstadt einsetzen wollten, waren eingeladen, Teil des Prozesses zu sein und mitzuwirken. Und das taten sie, wie auch viele Bürger beispielsweise in einer Onlineumfrage mit mehr als 2.000 Teilnehmern, einem öffentlichen Ideenwettbewerb, bei dem das beste Konzept für ein leerstehendes Ladenlokal an der Moltkestraße gesucht wurde, oder in verschiedenen Workshop- und Dialogformaten.
Der Prozess zielte vor allem darauf ab, gemeinsam getragene Leitbilder und Visionen für die Innenstadt zu entwickeln und neue Netzwerk- und Akteurskonstellationen zu etablieren.
Kompakt und fokussiert ermittelten die Beteiligten Stärken, Schwächen und Potenziale der Innenstadt. Dabei hat sich laut Mitteilung ein prägendes Leitbild für die gesamte Innenstadt herauskristallisiert, ebenso wie fünf verschiedene Quartiere, die alle ein eigenes Profil aufweisen.
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Auch Gütersloher Immobilieneigentümer sind gefordert
Mit dem Anstoßprozess wurde ein Bewusstsein dafür vermittelt, dass die innerstädtischen Bedarfe nicht allein von den städtischen Akteuren zu lösen sind, sondern dass auch private Dritte, beispielsweise Immobilieneigentümer, als Mitwirkende ebenso gefordert sind wie organisierte Interessenvertretungen und ihre Mitglieder.
Das Zentrenmanagement besteht aus Vertretenden des Fachbereichs Stadtplanung, der Concept-GT und der Gütersloh Marketing GmbH.
„Die Zusammenarbeit in dieser jetzigen Form hatten wir noch nicht. Wir haben jetzt eine Chance, das was schon gut ist in der Innenstadt, noch besser zu machen und neue Ideen zu entwickeln. Das wird ein spannender Prozess“, erklärt Nina Herrling, Beigeordnete für den Bereich.
Gütersloh erhält 255.000 Euro
Das Motto lautet: „Gütersloh gemeinsam gestalten“. Die Formulierung eines übergeordneten Leitbildes und die Identifizierung von fünf unterschiedlich geprägten Quartieren im innerstädtischen Kernbereich stellt eine wichtige Grundlage für die Profilierung der Innenstadt und des Standorts Gütersloh insgesamt dar.
Die Auseinandersetzung darüber fließt bereits in die Diskussion um eine Neuausrichtung der städtischen Marketinggesellschaft ein. Geplant ist, die Quartiere in Zukunft gemeinsam mit allen Güterslohern weiterzuentwickeln in sogenannten Quartiersgemeinschaften und Innenstadtkonferenzen.
Der erarbeitete Gesamtbericht soll den zentralen Bezugsrahmen für die Neuaufstellung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) im Innenstadtbereich darstellen. Am Rande der Veranstaltung teilte Pascal Gehle vom Fachbereich Stadtplanung mit, dass es bereits eine Zusage vom Land für Fördermittel aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“ gibt. Dabei erhält Gütersloh 255.000 Euro und soll die gleiche Summe als Eigenanteil aufwenden.