Restaurants, Hotel und Co.: Erste Ansichten von riesigem Porta-Parkplatz in Gütersloh

Gütersloh. Ein Jahr ist es her, dass die Bebauung des Porta-Geländes an der Holzstraße zuletzt Thema war. Nun steht es wieder auf der Tagesordnung. Die Ratsfraktionen sind aufgerufen, den Flächennutzungs- samt Bebauungsplan zu ändern. Mit anderen Worten: Porta hält an seinem Vorhaben fest. Konkrete Nachfragen konnte ein Unternehmenssprecher bislang nicht beantworten. Allerdings legen die Pläne nahe, dass Porta unverändert gewillt ist, auf seinem Riesenparkplatz drei Gebäude hochzuziehen: eines für einen Fahrradhändler plus Fitnessstudio, eines für Gastronomie plus Büros, eines für ein Hotel. Inzwischen liegen auch Ansichten vor. Sie sind nicht sehr ausgetüftelt, dennoch geben sie einen Eindruck, wie sich der Investor – die Porta V+V GmbH & Co. KG – das Gelände vorstellt: mit riegelartigen Gebäuden, die sich im Winkel längs der Friedrich-Ebert- und der Holzstraße erstrecken, nicht aber die Sichtachse auf das Möbelhaus versperren. Wer wird Pächter des Hotels? Wann Porta mit dem Bau zu starten gedenkt, wie hoch die Investitionssumme wäre, wer den Fahrradhandel betreibt, wer Pächter des Hotels werden soll: Auf all diese Fragen bleibt der Investor auch in den aktualisierten Unterlagen Antworten schuldig. Zuletzt hieß es, Porta wolle sich im kommenden Frühjahr detailliert dazu erklären. Man stehe in Verhandlungen mit möglichen Betreibern der Objekte. Auch mit dem Gestaltungsbeirat der Stadt stehe man in ständigem Kontakt. Gutachter schätzen Verkehrssituation ein: Ist genügend Platz für neue Gebäude? Dass auf dem Gelände genügend Platz für die Gebäude ist, geht aus Berechnungen und Verkehrsgutachten hervor. Aktuell sei der Parkplatz mit seinen 893 Stellplätzen nur zu 34 Prozent ausgelastet, darunter etliche Fremdparker. Baut Porta wie beabsichtigt, blieben immer noch 536 Stellplätze übrig – was immer noch deutlich ausreichte, auch für die Kunden und Besucher der zusätzlichen Objekte. Auch verkehrlich entstünde kein Problem. Die Gutachter gehen von zusätzlichen 1.700 Kfz-Fahrten pro Werktag und 1.500 pro Samstag aus – angesichts von 17.600 Kfz auf der Verler und 3.300 auf der Holzstraße verkraftbar, heißt es. Erdrückt ein neuer, großer Fahrradladen die Konkurrenz? Ausführlich hat ein Gutachter geprüft, inwieweit ein neuer, derart großer Fahrradladen die Konkurrenz erdrückt. Ergebnis: Die IHK erwartet in ihrer Stellungnahme zwar &bdquo;deutliche Umsatzverteilungen“, jedoch hat Gütersloh wohl noch Luft nach oben. Aktuell fließe ein Drittel des Geldes, das der heimische Bürger für Räder und Fahrradbedarf ausgibt, in Geschäfte außerhalb des Einzugsbereiches, verengt man diesen Bereich aufs Stadtgebiet, seien es immer noch ein Viertel. Ein zusätzlicher Händler helfe, diese Kaufkraft im Ort zu halten. Das Umsatzvolumen für Fahrräder und Zubehör im Einzugsbereich beziffert der Gutachter auf 15,3 Millionen Euro. Der neue Fachmarkt schöpfe davon 3,9 Millionen Euro ab – entspräche einem Marktanteil von 16 Prozent. Dennoch werde das allenfalls Fulland mit seinem Bike-Markt an der B 61 Richtung Wiedenbrück zu schaffen machen. Die kleinen Händler hingegen hätten ihre eigenen, ihnen gewogene Stammkunden. Neues 100-Betten-Hotel in Gütersloh geplant Auch für das geplante 100-Betten-Hotel sehen die Gutachter Bedarf. Es eigne sich vor allem für Geschäftsreisende, und die Stadt wachse. Von dem Hotel-Vorhaben neben Theater und Stadthalle, das ein Franchise-Nehmer unter der Marke Hampton by Hilton führen soll, hat man hingegen seit mehr als einem Jahr nichts mehr gehört. Mit den Porta-Plänen befassen sich die Ratsfraktionen am 19. September. Stimmen sie zu, geht die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange in die nächste Runde.

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