Mitarbeiter gesucht: Gütersloher Konzern Bertelsmann hat aktuell 661 offene Stellen

Gütersloh. Muss sich die Stadt Gütersloh in diesem Jahr Sorgen um ihre Gewerbesteuer machen? Die Frage stellt sich beim Blick auf die Halbjahresbilanz des Bertelsmann-Konzerns. &bdquo;Wir sind dazu in guter und enger Abstimmung mit der Stadt Gütersloh, damit es keine Überraschungen gibt“, erklärt Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann. Zwar konnte der Konzern den Umsatz um 4,5 Prozent (9,7 Milliarden Euro) gegenüber dem Vorjahr steigern, aber die deutsche Wirtschaft schwächelt, der Werbemarkt funktioniert nicht gut und der Medienkonzern investiert massiv in Streaming-Dienste mit &bdquo;entsprechenden Anlaufverlusten“ wie es heißt . Das alles hat konkrete Auswirkungen auf den Standort aber eben auch auf die Stadt Gütersloh. Die Restrukturierung beim Hamburger Verlag Gruner & Jahr sowie die Schließung der Druckerei in Ahrens burg reduziert das zu versteuernde Einkommen. Bertelsmann wartet auf eine Entscheidung des Kartellamtes Dem Gütersloher Stadtkämmerer wird diese Entwicklung Sorge bereiten. Macht die Halbjahresbilanz auch dem Konzernchef Sorge? &bdquo;Null“, sagt der 58-Jährige aus seinem Gütersloher Büro heraus. Das Geschäftsjahr verlaufe störungsfrei. Gleichwohl betont er: &bdquo;Es ist viel los!“ Bertelsmann wartet auf eine Entscheidung des Kartellamtes. Wenn alles nach Plan läuft, wird die Konzerntochter Majorel noch in diesem Jahr verkauft. Die Konzern- Mitarbeiterzahl reduziert sich dann von aktuell 164.000 um 80.000 - also um die Hälfte. Majorel noch in diesem Jahr verkauft. Die Konzern- Mitarbeiterzahl reduziert sich dann von aktuell 164.000 um 80.000 - also um die Hälfte. umfasst die Call-Center-Branche, Gütersloh hat sich aus diesem Geschäftsbereich schon länger verabschiedet, so dass keine hiesigen Jobs betroffen sind. Lesen Sie auch:Gütersloher Unternehmen Bertelsmann meldet Rekordwerte Starke Veränderungen bei Mohn Media Anders bei Mohn Media. Das Druckgeschäft bereitet der Konzernspitze durchaus Sorgen. &bdquo;Es geht darum, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten“, dazu seien, so Rabe, leider auch Maßnahmen erforderlich. Gemeint ist das sogenannte CYMK-Programm, das derzeit unter der Führung von Geschäftsführer Dirk Kemmerer läuft. Mohn Media bietet finanzielle Angebote für Mitarbeiter, die freiwillig aus dem Unternehmen scheiden. Auch würden Kolleginnen und Kollegen in andere Aufgaben gebracht, erklärt Personalchef Immanuel Hermreck, &bdquo;so wie wir das traditionell bei Mohn Media schon oft gemacht haben.“ Die Kollegen hätten sich zusammen mit der Geschäftsleitung alle Druck- Prozesse angesehen, Einkaufsaktivitäten, Straffung der Strukturen, Automatisierung der Transportsysteme und vieles mehr. Ein ganzes Maßnahmenbündel werde in den kommenden Monaten umgesetzt. Welche Zahl an Mitarbeitern übrig bleibe, könne man deshalb noch nicht sagen. Die Erneuerung des Partnerschafts-Pakets werde diskutiert. &bdquo;Auch gibt es die Idee, die Wochenarbeitszeit so umzulegen, dass sie komplett von montags bis freitags erbracht werden kann.“ Das spart Nacht- und Wochenendzuschläge. Die Geschäftsführung befände sich nach Aussage Hermrecks dazu in sehr guten Gesprächen mit dem Betriebsrat. Derweil wurden die Druckaufträge aus Ahrensburg nach Gütersloh geholt. &bdquo;Stern“ und &bdquo;Gala“ werden bereits an der Carl-Bertelsmann-Straße gedruckt. 49-Euro-Ticket für alle Mitarbeiter 11.000 Mitarbeiter zählt das Unternehmen im Großraum Gütersloh. &bdquo;Die Zahl ist sehr stark und konstant“, so Immanuel Hermreck , der sich derzeit in Berlin befindet, um sich mit anderen Personal chefs über neueste Trends und Entwicklungen auszutauschen. &bdquo;661 offene Stellen haben wir aktuell“, so Hermreck. Der größere Teil befinde sich in den Arvato-Geschäften, vor allem aber auch in den IT-Berufen. Gerne verkündet Hermreck die Einführung des 49-Euro-Tickets zu vergünstigten Konditionen. Alle Bertelsmann-Mitarbeiter könnten davon profitieren. Auch in Sachen Nachhaltigkeit geht Bertelsmann mit großen Schritten voran. Wurden bei Arvato bereits große Solaranlagen installiert, sollen im ersten Quartal 2024 weitere 5.500 Quadratmeter Photovoltaikfläche am Corporate Center - vormals Hauptverwaltung – folgen. &bdquo;Wir installieren überall E-Ladesäulen an unseren Gebäuden“, erklärt Hermreck und alle ausgedienten IT-Geräte gebe Bertelsmann bereits seit zehn Jahren an ein gemeinnütziges Unternehmen, wo sie für wohltätige Zwecke aufbereitet würden. Politiker, Autoren und Toggo kommen nach Gütersloh Der Medienkonzern zeigt sich auf allen Ebenen aktiv. Am Donnerstag dieser Woche feiert das Corporate Center ein Mitarbeiterfest in der Weberei. 800 sind eingeladen; es dürfte voll werden. Mit diesen und weiteren Veranstaltungen knüpft der Konzern an seinem Hauptsitz an bekannte und beliebte Formate an, die durch die Pandemie in den vergangenen Jahren pausieren mussten. Die Toggo-Tour kommt nach fünf Jahren wieder in die Gütersloher Innenstadt und bietet im September ein Kinderprogramm, das zuletzt 40.000 Besucher registrierte. Im November dürfen sich die Gütersloh er auf eine weitere Veranstaltung im Theater freuen. &bdquo;Das blaue Sofa“ gastiert mit Christine Westermann und Mona Ameziane. Zwei hochrangige deutsche Politiker seien angefragt, um nach Gütersloh zu kommen und Gast beim "Bertelsmann-Forum" zu sein. Man befindet sich in Terminabstimmung. Und weil Immanuel Hermreck weiß, wie sehr eine bestimmte Veranstaltung zuletzt vermisst wurde, verrät er an dieser Stelle: &bdquo; A m 20. November feiern wir wieder unsere große Pensionärsfeier in der Stadthalle.“

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