Villen in bester Gütersloher Lage: Diese Immobilien stehen seit Monaten leer

Gütersloh. Vier Häuser in bester Lage, unweit vom beliebten Stadtpark: &bdquo;An solche Grundstücke kommt man in Gütersloh nur ganz selten dran“, hob die Bundesanstalt für Immobilien (BImA) Anfang vergangenen Jahres die Besonderheit der ehemaligen britischen Offiziershäuser an der Hochstraße hervor. Doch das erhoffte Interesse blieb bislang offenbar aus. Mehrere Monate waren die vier baugleichen Immobilien aus den 1950er Jahren bereits auf verschiedenen Plattformen inseriert. Per Bieterverfahren konnten sich Interessenten melden. Preisvorstellung der BImA: zwischen 810.000 und 900.000 Euro. Laut älteren Aussagen der BImA hatte es &bdquo;eine Vielzahl“ an Anfragen für die ehemaligen britischen Offiziershäuser gegeben. Nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs stoppte die BImA den Verkauf allerdings und stellte die Häuser der Stadt Gütersloh für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung. Die nahm das Angebot zwar an, machte letztlich aber wegen des zügig abebbenden Flüchtlingsstrom keinen Gebrauch von den Häusern. Anfang des Jahres kamen die Briten-Villen wieder auf den Markt. Verkauft wurde aber nichts. Bis jetzt. Ein Britenhaus an der Hochstraße in Gütersloh verkauft Zumindest eine der drei Immobilien ist mittlerweile weg. Für die ehemalige Briten-Villa an der Hochstraße 41 wurde im Frühjahr 2023 ein Käufer gefunden. Sprecher Thorsten Grützner hält sich auf Nachfrage allerdings bedeckt, zu welchem Preis und an wen das Haus verkauft wurde. &bdquo;Ich bitte um Verständnis dafür, dass die BImA mit Rücksicht auf die Vorgaben des Datenschutzes und die Gepflogenheiten im Grundstücksverkehr grundsätzlich keine weiteren Auskünfte zu laufenden Verkaufsverfahren beziehungsweise Verhandlungen sowie zu Verhandlungs- und Vertragspartnern erteilt.“ Auch zu der Frage, was mit dem Haus passiert, bleibt Grützner vage. &bdquo;Die zukünftige Nutzung der Liegenschaft wird durch die bauplanungsrechtlichen Vorgaben der Stadt Gütersloh als Trägerin der Planungshoheit geregelt“, teilt er mit, &bdquo;der bestehende Bebauungsplan weist das Areal als allgemeines Wohnungsgebiet aus.“ Laut Stadtverwaltung soll das Gebiet an der Hochstraße auch künftig vorwiegend bewohnt werden. &bdquo;Die Vorgaben erlauben jedoch eine gewisse Flexibilität und Nutzungsmischung und gegebenenfalls ein verträgliches Nebeneinander nicht störender Nutzungen“, heißt es im umfassenden Bebauungsplan, der sich aktuell im Verfahren befindet. Lesen Sie auch: Exklusive Einblicke in Gütersloher Briten-Villen Stadt Gütersloh hat strenge Vorgaben für Bebauung Die Immobilien an der Hochstraße stehen zwar nicht unter Denkmalschutz; die Stadt hat allerdings strenge Vorgaben für die Nutzung des Gebiets festgelegt. Die alten Britenhäuser dürften demnach abgerissen werden; Neubauten sollen sich aber an dem bisherigen Erscheinungsbild orientieren und sich gut in die Nachbarschaft einfügen. &bdquo;Die im Plangebiet zulässige Bauweise wird aus dem Bestand abgeleitet, um eine einheitliche, aufeinander abgestimmte, offene städtebauliche Struktur mit Einzelhäusern zu sichern“, heißt es in dem Plan weiter. Unter anderem wird eine relativ einheitliche Dach- und Fassadengestaltung vorgegeben. Auf Flachdächern von Gebäuden, Garagen und Carports müssen Gründächer bzw. mindestens extensiven Flachdachbegrünungen realisiert werden. Zugelassen sind generell nur Einzelhäuser; Mehrfamilienhäuser sind ausgeschlossen. Änderungen an den Gebäuden wie zum Beispiel Dachgauben sind grundsätzlich erlaubt. Was passiert mit den anderen drei Villen in Gütersloh? Die verbliebenen drei Objekte werden laut BImA voraussichtlich ab Mitte September erneut am offenen Immobilienmarkt im Rahmen eines Bieterverfahrens zum Kauf angeboten. Thorsten Grützner: &bdquo;Ein Mindestgebot wird die BImA für dieses Verfahren nicht festlegen.“ Auch die BImA nehme die veränderten Marktbedingungen aufgrund gestiegener Zinsen und Baupreise sowie eine damit verbundene Zurückhaltung bei Kaufinteressenten wahr, merkt der Sprecher an. Die Bundesanstalt biete schon seit langer Zeit alle Immobilien, die für Zwecke des Bundes entbehrlich und damit zu veräußern sind, zunächst den betroffenen Gebietskörperschaften zum Erwerb an. &bdquo;Bieterverfahren werden ohnehin nur noch dann durchgeführt, wenn Städte und Gemeinden kein Interesse am Kauf der betroffenen Objekte haben“, sagt Grützner.

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