Update: Mehr Überwachung auf Flughafengelände in Gütersloh nach Vandalismus?

Update: Nach den jüngsten Vandalismus-Vorfällen auf dem früheren Flughafengelände haben die Frage nach mehr Überwachung aufkommen lassen. Die Bima in Person von Sprecher Thorsten Grützner teilt dazu mit: &bdquo;Die Pförtnerloge ist dauerhaft besetzt und es finden in regelmäßigen Abständen Bestreifungen statt. Unter dem Aspekt, dass nach jetzigem Planungsstand ein vollständiger Gebäudeabriss sowie ein Rückbau sämtlicher Infrastruktur für die zukünftige Nutzung als Gewerbe-/Industriegebiet beabsichtigt ist, sind die bisherigen Sicherheitsmaßnahmen – auch unter Berücksichtigung des wirtschaftlich vertretbaren Aufwandes – aus Sicht der Bima ausreichend.“ Gütersloh. Unbekannte sind in der Nacht zu Freitag auf das ehemalige Flughafengelände an der Marienfelder Straße gelangt. Dabei sind sie ins Flugplatzmuseum eingedrungen und haben dort randaliert. Das Ergebnis: Ein großes Loch in der Scheibe des Cockpits eines Harrier-Senkrechtstarters und zerschlagene Scheiben in dem daneben stehenden Landrover. Gestohlen wurde nichts. &bdquo;Es war offenbar die reine Zerstörungswut“, sagt Daniela Toman. Marc Tecklenborg ergänzt: &bdquo;Überhaupt so ein großes Loch in diese Scheibe zu Hämmern ist keine Kleinigkeit, das verlangt Kraft und Ausdauer.“ Die Geschäftsführer der gemeinnützigen Unternehmergesellschaft Flugplatzmuseum Gütersloh haben daher Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung gestellt. Die Polizei sucht Zeugen. Die Unbekannten drangen durch ein mit einem Stein eingeschlagenes Fenster in einen Nebenraum des Hangars 6 ein. Zuvor hatten sie offenbar vergeblich versucht, das Fenster einer schweren Tür direkt an der Halle einzuschlagen. Zumindest zeigt das Türfenster deutliche Spuren eines Einbruchsversuchs. Sicherheitspersonal überwacht das Gelände In der 1936/37 erbauten und nach wie vor erstaunlich stabil wirkenden Flugzeughalle sind zurzeit sieben ehemalige und teilweise hier früher stationierten Militärflugzeuge sowie ein Hubschrauber der Royal Air Force untergebracht. Zudem informieren Ausstellungswände über die Geschichte des Flugplatzes. Besucher gelangen über Führungen, die von Gütersloh Marketing angeboten werden, auf das Gelände der 1913 vom britische Militär verlassenen Princess Royal Barracks auch in den Hangar 6. Ansonsten ist das Gebäude nicht frei zugänglich. Das Thema Flugplatzmuseum scheint ohnehin aus der Diskussion geraten zu sein. Immerhin haben die Stellwände den nächtlichen &bdquo;Besuch“ unbeschadet überlebt. Eine Sicherheitsfirma bewacht das Gelände im Auftrag des Eigentümers, der Bundesanstalt für Immobilienwirtschaft (Bima). Vier Wachleute sind nach Angaben von Tecklenborg im Einsatz, zwei am Tor, zwei fahren über das Gelände. Dass die Einbrecher den teils doppelt vorhandenen und teilweise auch mit Stacheldraht versehenen Zaun überwinden und einen langen Fußweg übers Gelände machen konnten, ohne von den Wachen entdeckt zu werden, erklärt Tecklenborg mit der schieren Größe des Areals. Immerhin, so seine Vermutung, seien die Randalierer in ihrem Tun offenbar gestört worden und hätten sich durch eine Nottür, die nur von innen zu öffnen ist, wieder aus dem Staub gemacht. &bdquo;Wer weiß, was die hier sonst noch angestellt hätten.“ Die Kosten für den Ersatz der Scheiben im Landrover schätzt Tecklenborg auf rund 2.500 Euro. Wesentlich teurer könnte hingegen die Auswechslung der zerstörten Scheibe des Cockpit des Harriers GR. Mk 3 ZD670 von 1976 werden. Die Section war in langer Arbeit mit viel Aufwand von der Flugplatzmuseums-Initiative renoviert worden. &bdquo;Jetzt müssen wir uns an Spezialisten in Großbritannien wenden, für solche Scheiben gibt es keine Anbieter in Deutschland“, sagt Marc Tecklenborg. Eine Schadensumme kann Tecklenborg hierfür daher nicht angeben. Neu installierte Videokameras haben die Halle nun im Blick Eine Ahnung, wer diese Tat vollbracht haben könnte, hat Marc Tecklenborg nicht. &bdquo;Es gibt Menschen, die wollen einfach nur Schönes zerstören.“ Mit der Ausstellung wolle man nicht den Krieg verherrlichen. &bdquo;Im Gegenteil, damit zeigen wir, dass es ein Kriegswerkzeug war.“ Die Ausstellung sei daher als Mahnung gedacht, ergänzt Daniela Toman. Als erste Sicherungsmaßnahme hat Marc Tecklenborg am Wochenende das beschädigte Fenster der Tür durch ein Holzbrett ersetzt. Außerdem hat er Überwachungskameras angebracht, über die er jetzt nahezu jeden Winkel der Halle im Blick behalten kann. &bdquo;Auf die Videoüberwachung hatten wir bislang verzichtet, weil wir dachten, der Wachschutz sei ausreichend“, sagt Daniela Toman. Tatsächlich waren die Vandalen nicht nur im Hangar 6 aktiv. Auch im Offizierskasino hat Marc Tecklenborg Beschädigungen ausgemacht. In der bereits durch frühere Einbrüche ramponierten Eingangstür sind erneut eingeschlagene Fenster zu sehen. &bdquo;Die Tür stand weit offen, als ich hier ankam“, berichtet Marc Tecklenborg. Drinnen sieht es ziemlich wüst aus. Das einst auf Hochglanz polierte Parkett im Speisesaal ist übersät von Schmutz, hereingewehten Blättern und Spuren des Verfalls. Einige Holzverkleidungen der Heizungen sind herausgerissen und liegen herum. Marc Tecklenborg nimmt an: Auch dies ist ein Werk der Eindringlinge vom Freitag. Wer in der Zeit vom Donnerstag, 20. Juli, 22 Uhr bis Freitag, 21. Juli, 17.30 Uhr verdächtige Bewegungen am ehemaligen Flughafengelände an der Marienfelder Straße beobachtet hat, wird gebeten, sich unter Tel. 05241 8690 bei der Polizei zu melden.

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