Geldautomat in Gütersloh gesprengt - Sparkasse zum ersten Mal betroffen

Gütersloh. Schon wieder ist in Spexard ein Geldautomat gesprengt worden. Diesmal traf es die Selbstbedienungsfiliale der Sparkasse Am Hüttenbrink 2 - diese wurde durch die Wucht der Detonationen völlig zerstört. Erst am 2. November vergangenen Jahres war die Volksbank in Spexard Ziel eines ähnlichen Anschlags. Gegen 3.20 Uhr meldeten mehrere Bürger der Polizei über Notruf die Detonationen an den Geldautomaten der SB-Bankfiliale. Seit dem Anschlag auf die Volksbank war auch der Volksbank-Geldautomat dort untergekommen. Wie die Polizei mitteilt, waren es mehrere Täter, die dann in einem dunklen BMW vom Tatort flüchteten - über die Verler Straße in Richtung A 2. Ob und wieviel Geld die Täter erbeuteten, dazu macht die Polizei keine Angaben. "Wir möchten keine Anreize schaffen", erläutert Sprecherin Sonja Rehmert. Ob nur ein Automat gesprengt wurde oder ob gleich mehrere manipuliert wurden, werde derzeit noch ermittelt. "Beide Automaten sind betroffen", sagte Matthias Trepper, Sprecher der Sparkasse Gütersloh-Rietberg-Versmold, nachdem sich die Bankmitarbeiter ein Bild von der Zerstörung machen konnten. Aber auch er konnte noch nicht sagen, ob die Automatensprenger Beute gemacht hatten. In dem Automatenvorraum seien überall Scheine verstreut gewesen, berichtet er. Gebäude ist nicht einsturzgefährdet Bei dem Gebäude, indem sich die Filiale befindet, handelt es sich um ein mehrgeschossiges Wohn-/Geschäftshaus. Personen wurden durch die Sprengung glücklicherweise nicht verletzt. Noch in der Nacht mussten die geschockten Anwohner der sechs Wohnungen des Gebäudes das Haus verlassen. Am Vormittag gab dann jedoch ein Statiker grünes Licht - es gebe keine Beeinträchtigungen an der Nutzbarkeit des Gebäudes, teilte die Polizei mit. Zu der Höhe des Sachschadens liegen noch keine Angaben vor. Durch die Wucht der Explosion waren die Trümmerteile meterweit durch die Luft geflogen. Da sich Glas und Splitter über die gesamte Kreuzung verteilten, musste die Verler Straße stadteinwärts ab der Ecke Bruder-Konrad-Straße für mehrere Stunden gesperrt werden .Dickes Sicherheitsglas lag meterweit in Stücken auf der Fahrbahn. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im Berufsverkehr. Die Sperrung wurde gegen 12 Uhr von der Polizei wieder aufgehoben. Lesen Sie auch:Banken im Kreis Gütersloh ziehen die Reißleine - Banken werden abgebaut Täter flüchten über die Autobahn 2 Die Polizei leitete sofort eine Fahndung nach den flüchtigen Tätern ein und startete eine umfangreiche Spurensuche sowie Spurensicherung. Zeugen, die Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei unter Tel. 0521 5450 zu melden. Darüber hinaus werden Zeugen, die Fotos oder Videos von der Tat oder den Tatverdächtigen aufgenommen haben, gebeten, diese im Hinweisportal der Polizei NRW hochzuladen und den Ermittlern zur Verfügung zu stellen. Der aktuelle Fall weist viele Parallelen zu der Sprengung bei der Volksbank in Spexard auf: Es war 3.10 Uhr, als die SB-Filiale an der Verler Straße - nur wenige Meter entfernt vom jetzigen Tatort - gesprengt wurde. Auch hier flüchteten die Täter mit einem dunklen Pkw in Richtung Autobahn, auch hier waren Anwohner betroffen, die mitten in der Nacht ihre Wohnungen verlassen mussten. Wie der Gütersloher Polizeisprecher Mark Kohnert sagte, sei der Fall ohne Ermittlung eines Tatverdächtigen an die Staatsanwaltschaft abgegeben worden. Im aktuellen Fall ermittele nun die Bielefelder Polizei. Sparkasse Gütersloh-Rietberg-Versmold zum ersten Mal betroffen Es ist das erste Mal, dass die Sparkasse Gütersloh-Rietberg-Versmold von einer Automatensprengung betroffen ist, so Trepper, vielleicht, weil man sehr um die Sicherheit der Automaten bemüht sei. Beispielsweise hätte die Sprengung eine Vernebelung ausgelöst. Im Laufe des Jahres sollen auch noch Farbpatronen in die Automaten eingebaut werden, die die Beute beim einer Explosion unbrauchbar machen. Am Dienstag bemühten sich die Mitarbeiter der Sparkasse zunächst darum, das Gebäude zu sichern und die zerstörten Fenster und Türen durch einen Tischler mit Holz wieder verschließen zu lassen. "Wir sind nur froh, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind", so Trepper. Die erneute Sprengung hat Auswirkungen auf die Bargeldversorgung der Menschen in Spexard - für die 8.000 Einwohner in dem Ortsteil steht nun aktuell kein Geldautomat zur Verfügung. Die nächsten Sparkassen-Geldautomaten befinden sich in der Carl-Bertelsmann-Straße und in der Neuenkirchener Straße.

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