Feuerwehr im Kreis Gütersloh reagiert auf Tod von Kameraden in Sankt Augustin

Gütersloh. &bdquo;Das sind Unglücksmomente, die keiner erleben möchte“, sagt Dietmar Holtkemper. Der Gütersloher Kreisbrandmeister blickt auf das tragische Ende, den ein Löscheinsatz am Sonntag in Sankt Augustin bei Bonn genommen hat. Dort waren bei einem Gebäudebrand in einem Motorradladen zwei Rettungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr ums Leben gekommen. &bdquo;Uns ist schmerzhaft vor Augen geführt worden, mit welchen Risiken unser Job verbunden ist“, so Holtkemper. Der 46-Jährige hat in einem Kondolenzschreiben am Montag via E-Mail den Feuerwehrkollegen im Rhein-Sieg-Kreis die Beileidsbekundungen aus dem Kreis Gütersloh übermittelt. In der Nacht zu Montag hatte die Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin über die Sozialen Netzwerke bestätigt, &bdquo;dass eine Kameradin und ein Kamerad von uns beim aktuellen Einsatz tödlich verunglückt sind“. Fassungslosigkeit machte sich breit. Auch unter den 3.868 Feuerwehrleuten im Gütersloher Kreisgebiet (davon 2.438 aktive) herrscht nach den tragischen Vorkommnissen tiefe Betroffenheit. Die Anteilnahme aus der Bevölkerung sei ebenfalls spürbar gewesen. &bdquo;Uns haben etliche Zuschriften per Mail und über die sozialen Netzwerke erreicht, in denen Bürger aber auch Mitglieder der Blaulichtfamilie ihre Betroffenheit und Trauer geschildert haben“, erklärte Dietmar Holtkemper. Die Berufsfeuerwehr Gütersloh schwärzte bei Facebook ihr Logo, sprach Familien und Angehörigen der Toten ihre aufrichtige Anteilnahme aus und wünschte &bdquo;allen Einsatzkräften viel Kraft in dieser schweren Zeit“. Große Anteilnahme von Berlin bis Gütersloh: 328 Fahrzeuge im Kreis tragen schwarze Bänder Eine Welle von Mitgefühl hat auch die Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) in Berlin erreicht. &bdquo;Die Solidarität ist sehr groß, allein wenn man die Postings und Reaktionen im Netz verfolgt“, zeigte sich Bundesgeschäftsführer Rudolf Römer im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“ beeindruckt von der Wucht der Anteilnahme. Trotz bester Ausbildung und Schutzausrüstung sei das Berufsrisiko im Einsatz stetiger Begleiter, so der 61-Jährige weiter. In St. Augustin waren mehr als 200 Einsatzkräfte vor Ort. Zwei von ihnen starben, elf verletzten sich. &bdquo;Jeder verletzte und tödlich verletzte Feuerwehrmann ist einer zu viel“, sagt Rudolf Römer. DFV-Präsident Karl-Heinz Banse hatte zuvor in einem offiziellen Schreiben an die Präsidenten und Vorsitzenden der Mitgliedsverbände im Bundesgebiet darum gebeten, die Einsatzfahrzeuge ab sofort bis zum Abend des 2. Juli mit Trauerflor zu versehen. &bdquo;Wir haben daraufhin angeordnet, dass unsere Einsatz- und Löschfahrzeuge im Kreis Gütersloh in den kommenden zwei Wochen mit Trauerflor fahren“, erklärt Dietmar Holtkemper. Insgesamt sind es hierzulande 328 Fahrzeuge, die den 44 Löschzügen sowie sechs Werks- und Betriebsfeuerwehr-Einheiten zur Verfügung stehen und deren Antennen als Zeichen der Anteilnahme nun mit schwarzen Bändern versehen werden. Tödliche Vorfälle in NRW: 2019 starb ein Feuerwehrmann (19) bei einer Explosion &bdquo;Ein stiller Gruß“ ist von der Kreispolizeibehörde Gütersloh über Facebook in den Rhein-Sieg-Kreis gesendet worden. Die Polizei kommentierte den Beitrag der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin, in dem Leiter Herbert Maur vom &bdquo;tragischsten Unfall“ in deren Geschichte schrieb und wünschten den Angehörigen, Freunden und Kollegen viel Kraft. &bdquo;Wenn so etwas passiert, ist das eine hochemotionale Angelegenheit für alle Feuerwehrleute“, erklärt Christoph Schöneborn, Geschäftsführer des Landes-Feuerwehrverbandes und seit 1987 Feuerwehrmann. &bdquo;Zum Glück“, fährt der 48-Jährige fort, &bdquo;passieren tödliche Unfälle in NRW recht selten.“ Ein ähnlicher Fall hatte sich zuletzt 2019 in Lienen (Kreis Steinfurt) ereignet, als ein 19-jähriger Feuerwehrmann bei einer Sprengstoff-Explosion gestorben war. Natürlich seien die Geschehnisse von Sankt Augustin jetzt auch Thema unter den Feuerwehrleuten im Kreis Gütersloh. &bdquo;Das lässt keinen kalt“, sagt Kreisbrandmeister Dietmar Holtkemper, &bdquo;aber am Ende des Tages haben wir einen Auftrag zu erfüllen und dem müssen wir auch nachkommen.“ Der Langenberger ist seit 1995 und seinem 18. Lebensjahr Feuerwehrmann, im elften Jahr Kreisbrandmeister und war zuvor zwei Jahre Stellvertreter. Unglücksfälle &bdquo;in dieser Art und Weise“ hat er bei der Feuerwehr im Kreis Gütersloh noch nicht erlebt. Auch sei hierzulande seit damals und bis heute kein Kollege im Einsatz verstorben.

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