Umstrittene Hagedorn-Ranch: Umweltschützer reagieren auf Schritt von Unternehmerin

Gütersloh. Im Rechtstreit um die geplante Reitanlage der Gütersloher Unternehmerin Barbara Hagedorn kommt es am nächsten Mittwoch, 21. Juni, vor dem Verwaltungsgericht Minden zu einem nicht öffentlichen Erörterungstermin, bei dem mit den Parteien der Sach- und Streitstand besprochen werden soll. Kurz vorher hat sich nun erneut Adalbert Niemeyer-Lüllwitz aus dem Bielefelder Kreisvorstand des gegen den Bau klagenden Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) zu Wort gemeldet. In einer Pressemitteilung äußern sich er und weitere Mitstreiter zur Rücknahme des Eilantrags von Barbara Hagedorn, mit dem sie die Aufhebung des seit Dezember 2021 geltenden Baustopps erreichen wollte. &bdquo;Landwirtschaft ist Landwirtschaft. Reitsport ist Reitsport“, schreibt Niemeyer-Lüllwitz im Hinblick darauf, dass der BUND hinter dem Bauprojekt an der Brockhagener Straße in Bielefeld-Holtkamp keine, in einem Landschaftsschutzgebiet zulässige landwirtschaftliche Pferdepension sieht, sondern eine dort unzulässige Reitsportanlage. Bielefelder BUND-Vorstand sieht Kritik an Baugenehmigung bestätigt Durch die Rücknahme des Eilantrags von Barbara Hagedorn, die zwischenzeitlich vom Gericht für rechtmäßig erklärt wurde, sehe der BUND &bdquo;seine Kritik an der Baugenehmigung bestätigt“, so Niemeyer-Lüllwitz. Mit der Rücknahme sei Hagedorn jetzt einer vom Gericht angekündigten, ablehnenden Entscheidung zuvorgekommen. &bdquo;Ihren Eilantrag von 2022 hatte Barbara Hagedorn auf die von der Stadt erlassene Nachtragsbaugenehmigung gestützt“, erläutert Adalbert Niemeyer-Lüllwitz. &bdquo;Mit der Rücknahme wird jetzt anerkannt, dass auch diese Genehmigung baurechtlich nicht tragfähig ist.“ Die Zusammenkunft am Mittwoch vor Gericht soll als Teil des Hauptverfahrens dazu dienen, die für diese Entscheidung wichtigen Fragen mit den Gutachtern und Beteiligten zu erörtern. Barbara Hagedorn selbst hatte am Dienstag, 6. Juni, den noch offenen Eilantrag zurückgezogen, im Zuge dessen aber auch erklärt: &bdquo;Damit gebe ich keineswegs mein Bauvorhaben auf.“ Vielmehr sei sie mit dem Schritt einer Anregung des Gerichts nachgekommen, um den den Erörterungstermin entsprechend &bdquo;den gerichtlichen Gepflogenheiten“ stattfinden lassen zu können. Eine Erörterung in der Hauptsache vor einer Entscheidung im Eilverfahren sei nämlich unüblich. Stadt Bielefeld erneut aufgefordert, die Baugenehmigung zurückzunehmen Für Adalbert Niemeyer-Lüllwitz ist hingegen klar: &bdquo;Das Gericht hat noch einmal bestätigt, dass durch diese Bauarbeiten der Außenbereich und das Landschaftsschutzgebiet beeinträchtigt werden. Eine Reitsportanlage mit großen Baukörpern und der Versiegelung von zwei Hektar Weideland widerspricht dem hier ausgewiesenen Landschaftsschutzgebiet. Wir fordern die Stadt jetzt erneut auf, die Baugenehmigung zurückzunehmen und den Ursprungszustand wieder herstellen zu lassen.“ Auch Petra Schepsmeier vom Bielefelder BUND-Vorstand äußert sich: &bdquo;Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Hartnäckigkeit Barbara Hagedorn der Öffentlichkeit ihr Bauvorhaben als rechtmäßig und sogar umweltfreundlich verkauft." Seit besagtem Eilantrag habe die Unternehmerin mit zahlreichen neuen Schriftsätzen und Gutachten versucht, auch das Verwaltungsgericht für sich zu gewinnen. "Ganz offenbar geben ihre ein- und nachgereichten Bauunterlagen aber nicht her, was sie will. Voraussetzung für eine Baugenehmigung im Landschaftsschutzgebiet ist und bleibt die Anerkennung als landwirtschaftlicher Betrieb.“ Aus Sicht von Petra Schepsmeier ist es "schlimm genug", dass die Gütersloher Unternehmerin "durch den Fehler der Stadt Bielefeld", die die Baugenehmigung erteilt hatte, überhaupt mit dem Bau beginnen konnte. "Aber dass die Versiegelung wertvoller Böden trotz rechtsgültigem Baustopp und trotz Zwangsgeldern zunächst weiterging und mit allen Mitteln versucht wird, das Projekt salonfähig zu machen", fährt Petra Schepsmeier fort, das zeige ihr: "Hier will jemand Sachzwänge schaffen.“

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