Exklusive Einblicke in besonderes Gütersloher Wohnprojekt

Gütersloh. &bdquo;Wir sind hier nicht auf dem Friedhof“, stellt Elisabeth Ohm direkt zu Beginn klar, lacht und rückt ihre bunte Brille zurecht. Die Stimmung an der Bismarckstraße ist bestens. Man kennt sich, versteht sich, ist füreinander da – egal in welchem Alter. Die 72-Jährige ist erst vor zwei Jahren eingezogen; mittlerweile kann sie sich kein besseres Zuhause vorstellen Elisabeth Ohm ist Teil des Wohnprojekts SoVital nahe der Gütersloher Innenstadt. 19 Wohnungen verteilt auf vier Häuser gibt es auf dem Gelände an der Bismarckstraße 62 bis 64. Die Wohnungen sind zwischen 45 und 80 Quadratmeter groß und haben entweder eine Terrasse oder einen Balkon. 23 Bewohner leben in dem Wohnprojekt. Drei Paare – der Rest ist alleinstehend. Die jüngste Bewohnerin ist 59 Jahre alt, die älteste schon 89 Jahre. Und genau das macht das besondere Wohnen dort aus. &bdquo;Man zieht hier nicht alt ein, man wird hier alt“, betont Achim Strothmann. Es gehe nicht darum, dass Bewohner erst mit 80 oder 85 Jahren zu SoVital kämen, sondern deutlich früher. &bdquo;Damit wir hier irgendwann nicht nur noch Menschen über 80 haben, sondern eine bunte Truppe verschiedener Generationen, die sich gegenseitig helfen und unterstützen können.“ Das Motto des Gütersloher Wohnprojekts: Jeder kann, keiner muss 2001 wurde der Verein SoVital in Gütersloh gegründet; 2008 sind die erste Bewohner in die Häuser an der Bismarckstraße eingezogen. Achim Strothmann ist von Beginn an dabei; er leitet den Verein federführend ist Ansprechpartner für alles und jeden. Sein Vorteil: Er wohnt selbst gemeinsam mit seiner Frau Anke im ersten Geschoss auf 68 Quadratmetern. &bdquo;Es ist zwar etwas komprimierter, aber dafür haben wir ja die großzügigen Gemeinschaftsbereiche“, sagt der 64-Jährige. Fast täglich gibt es gemeinsame Aktivitäten. Mal wird Tischtennis an der eigenen Platte im Garten gespielt, mal gemeinsam gemalt, mal gibt es einen Sportkurs. Immer wieder planen die Bewohner gemeinsame Tagesausflüge wie zum Beispiel ins Böckstiegelmuseum nach Werther oder zum Paddeln. In ein paar Wochen geht es für drei Tage nach Bremen. &bdquo;Hier ist immer etwas los, aber es gilt: jeder kann, keiner muss“, sagt Irmgard Meinders, &bdquo;das ist das Schöne. Jeder hat trotzdem noch seinen Rückzugsort und sein privates Leben. Aber wir haben eben auch eins zusammen.“ Die 72-Jährige ist erst vor einigen Monaten an die Bismarckstraße gezogen. Dass sie erst seit kurzem Teil der besonderen Wohngemeinschaft ist, merkt man allerdings überhaupt nicht. Sie wuselt fröhlich mit ihrem blau-weiß-gepunktetem Sommerkleid in der Gemeinschaftsküche umher, kocht Kaffe für alle, hat immer ein Lächeln im Gesicht. Man merkt sofort: Sie fühlt sich wohl in ihrer neuem Umgebung. Thema:Exklusive Einblicke - Mann lebt auf 44 Quadratmetern in Tiny House im Kreis Gütersloh 45-Quadratmeter-Wohnung: Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Bad und Garten Ihre Wohnung im Erdgeschoss hat etwas mehr als 45 Quadratmeter. Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Bad, Garten. Es sei zwar alles etwas kleiner und enger, aber es reiche vollkommen aus.“Das hier war ein Glücksgriff“, sagt sie selbst, &bdquo;ich habe lange Jahre an der Holzstraße nahe Porta gewohnt. Die Tuningszene hat mich dort komplett verrückt gemacht.“ Irgendwann habe sie nicht mehr gekonnt und wollte einfach nur weg. Hier hat die 72-Jährige nun ein neues Zuhause gefunden – und neue Freunde. Unter anderem den 81-jährigen Ernst Imkamp. Er ist der heimliche Hausmeister des Wohnprojekts; auch wenn der bescheidene Rentner das selbst von sich nie behaupten würde. &bdquo;Ich helfe gerne und finde es toll, dass sich hier jeder mit dem einbringen kann, was er besonders gut kann“, sagt Imkamp. Seit 15 Jahren wohnt er gemeinsam mit seiner Frau Annegret an der Bismarckstraße. Früher hat das Ehepaar in Isselhorst gelebt; der Verkehr wurde ihnen irgendwann zu viel und zu laut. Im SoVital-Wohnprojekt haben auch sie ein neues Zuhause gefunden. &bdquo;Ich merke richtig, wie ich fröhlicher werde. Es tut mir einfach gut“, sagt Ernst Imkamp. Elisabeth Ohm nickt eifrig und stimmt ihm zu. &bdquo;Mir geht es genauso. Freiwillig ziehe ich hier nicht mehr aus.“

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