Update: Gütersloherin geschockt - Schlange kriecht ihr nachts plötzlich über die Hand

Gütersloh. Eine anderthalb Meter lange Schlange hat im Gütersloher Stadtteil Blankenhagen für helle Aufregung und einen nächtlichen Einsatz von Polizei und Feuerwehr gesorgt. Das Reptil war am späten Montagabend aus seinem Terrarium ausgebüxt. Den Behälter hatte der 20-jährige Halter des Tieres auf den Balkon des Mehrfamilienhauses an der Jenaer Straße abgestellt. Von dort kroch die Schlange geradewegs ins Schlafzimmer der Nachbarwohnung und sorgte dort für einen Riesenschreck. &bdquo;Ich hatte mich ins Bett gelegt und noch kurz auf das Handy geschaut, da spürte ich etwas Kaltes auf meiner Hand. Dann bekam ich einen Schock“, schildert die 48-jährige Gütersloherin der &bdquo;NW“ ihre aufregende Begegnung mit der Kornnatter. Nachts um 23.05 Uhr war der Schlangen-Alarm ausgelöst worden: In der ersten offiziellen Meldung teilte die Polizei mit, dass der Feuerwehr-Leitstelle der Fund einer Schlange in einem Kinderzimmer gemeldet wurde. Am frühen Dienstagnachmittag korrigierte die Polizei die Nachricht, die zu diesem Zeitpunkt bereits bundesweit in den Medien verbreitet worden war. Tatsächlich war das gut 1,50 Meter lange ungiftige Tier über die leicht offenstehende Glasschiebetür des Terrariums entflohen und über das geöffnete Schlafzimmerfenster in die Nachbarwohnung gelangt. Die Wohnung gehört einer 86-jährigen Frau. &bdquo;Meine Mutter hat es mit dem Herzen. Sie fühlte sie nicht so gut, deshalb habe ich hier auf sie aufgepasst“, erläutert die Tochter. Schlange kriecht über die Hand einer Bewohnerin Als sich die 48-Jährige schließlich selber ins Bett legte, setzte es den Schock. Das Tier war über das offene Fenster ins Schlafzimmer gelangt und kroch ihr im Bett über die Hand. Sofort habe sie den Notruf gewählt und um Hilfe gebeten. Kurz nach dem Eintreffen von Feuerwehr und Polizei traf auch der Halter am Einsatzort ein. Der 20-jährige Mann und ein zwischenzeitlich zu Rate gezogener Reptilienexperte bestätigten schnell, dass es sich bei dem Tier um eine ungiftige Kornnatter handelt. Verletzt wurde niemand. &bdquo;Das Tier heißt Pjotrek. Es tut niemandem etwas“, erklärt am Tag danach der Schwager des Halters vor Ort. Da befindet sich &bdquo;Pjotrek“, der mit Mäusen gefüttert wird, bereits wieder in seinem Behälter auf dem Balkon. &bdquo;Aber wir stellen das Terrarium jetzt rein“, verspricht der ebenfalls 20-Jährige. In der Nacht zuvor hatten die Einsatzkräfte der Feuerwehr die ausflugsfreudige Schlange beim Eintreffen am Einsatzort schon nicht mehr im Schlafzimmer vorgefunden. &bdquo;Das Tier befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Hausflur“, sagt Einsatzleiter Fabian Bollweg (35) von der Gütersloher Berufsfeuerwehr. Nach Rücksprache mit dem Reptilienexperten bugsierten der Hauptbrandmeister und ein Kollege das braun-gefleckten Kriechtier mittels eines Greifers in die dafür vorgesehen Tiertransportkiste. Ursprünglich sollte &bdquo;Pjotrek“ noch in der Nacht in eine Reptilienauffangstation ins rund 200 Kilometer entfernte Sontra (Hessen) gebracht werden. Tierische Fälle für Polizei und Feuerwehr Nach Eintreffen seines Besitzers änderte die Feuerwehr aber den Plan und brachte &bdquo;Pjotrek“ zurück nach Blankenhagen. Kornnattern sind nicht melde- oder erlaubnispflichtig und gelten als wahre Ausbruchskünstler. Der Fluchtversuch soll für die Schlange aus Blankenhagen allerdings die Premiere gewesen sein. &bdquo;Es ist vorher noch nie ausgebüxt“, erklärt der Schwager des Halters. Auch wenn es im vorliegenden Sachverhalt offensichtlich nicht zu einer konkreten Gefährdung von Personen gekommen ist, hat die Polizei Kontakt mit der zuständigen Aufsichtsbehörde aufgenommen. Die Polizei appelliert an alle Tierhalter, dass die Haltung exotischer Haustiere besondere Verantwortung und Sachkenntnis erfordert. &bdquo;Ferner empfiehlt es sich immer, auch die Haltung nicht meldepflichtiger Tiere bei den zuständigen Behörden anzuzeigen“, erklärt Polizeisprecherin Katharina Felsch. Polizei und Feuerwehr aus dem Kreis Gütersloh verbuchen immer mal wieder Einsätze mit Reptilien, zuletzt jedoch eher selten. Am 22. Juli 2021 hatten Passanten auf der Panzerringstraße bei Schloß Holte-Stukenbrock das Exemplar einer Boa Constrictor entdeckt. Wenige Tage später übergab die Polizei eine in Lintel entlaufene Schildkröte in die Hände ihrer Besitzer. In einigen Fällen arbeiten die Retter auch schon mal mit dem heimischen Reptilienexperten Wolfgang Reiprich zusammen. &bdquo;Es ist aber ziemlich ruhig geworden“, sagt der 64-jährige Inhaber des Fachgeschäftes Checkpoint-Terraristik an der Münsterlandstraße in Gütersloh. Der Rückgang solche Fälle hänge womöglich auch damit zusammen, dass sich durch die mittlerweile horrenden Strompreise etliche Menschen &bdquo;von der Terraristik“ entfernt haben.

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