Schock am Bett: Gütersloher von Einbrecher aus dem Schlaf gerissen

Gütersloh. Ein echter Alptraum ist zur bitteren Realität geworden: Die Doppelhaushälfte einer Gütersloher Familie am Müthers Kamp war am Montag, 27. März, morgens gegen kurz nach halb neun von einem Einbrecher heimgesucht worden. Besonders schlimm: Der jüngste Sohn (17) wurde im Obergeschoss schlafend von dem Eindringling überrascht. &bdquo;Auf einmal stand der Mann in meinen Zimmer. Ich bekam Herzrasen“, blickt Luca G. auf den Schreckensmoment zurück. Der Junge und seine Eltern wollen anonym bleiben, ihre Geschichte aber erzählen. &bdquo;Auch deshalb“, sagt Vater Maik G., &bdquo;damit andere Menschen erfahren, wie sie mit so einer Situation umgehen sollten.“ Die Experten der Polizei ermitteln und erklären zudem in der &bdquo;Neuen Westfälischen“, wie man sich am besten verhält, wenn es zu einem unliebsamen Aufeinandertreffen dieser Art kommt. Der Fall der vierköpfigen Familie aus dem Stadtteil Avenwedde-Bahnhof hat am Montagmorgen gegen kurz nach acht Uhr seinen Lauf genommen. Da hatten Nachbarn hatte in der dicht besiedelten früheren Briten-Siedlung ein silberfarbenes Fahrzeug registriert, das ein Mann abgestellt und verlassen hatte. Bei dem dunkel gekleideten, sportlich wirkenden und etwa 30 Jahre alten Unbekannten handelt es sich vermutlich um den Täter, der kurz darauf wohl mit einem Schraubenzieher das seitliche Fenster im Erdgeschoss des Hauses von Familie G. aufhebelt und dadurch ins Haus klettert. Mutter Sonja (49) hat zu diesem Zeitpunkt einen Arzttermin, Vater Maik (50) ist auf der Arbeit. Doch Mops Maggie und die beiden Söhne Sebastian (26) und Luca (17) sind daheim. Einbrecher erkennt die Lage, flucht und flüchtet Der Einbrecher gelangt nicht geräuschlos ins Haus. Beim Einstieg gehen sieben Blumentöpfe und eine gläserne Dekokugel auf dem Boden zu Bruch. Doch dem Knall misst der gerade erwachte Sebastian G. im Dachboden zunächst keine besondere Bedeutung bei. Ein Stockwerk tiefer erlebt sein Bruder im Bett dagegen den Schock seines Lebens. &bdquo;Ich habe tief geschlafen und zunächst nichts mitbekommen. Dann dachte ich, Sebastian ist vielleicht etwas runter gefallen.“ Doch als Luca G. die Augen öffnet, steht statt seines Bruders der fremde Mann in seinem Zimmer. Eine bedrohliche Situation, die jedoch glimpflich endet. &bdquo;Als der Einbrecher mich registrierte, ging alles ziemlich schnell.“ Als der Täter die Lage erkannt habe, hätte er zweimal laut &bdquo;Oh, scheiße“ gerufen und sei in Windeseile geflüchtet. Hat eine Frau die Gütersloher Siedlung ausspioniert? Erst als der 17-Jähriger das offene Fenster im Erdgeschoss und die Scherben auf dem Boden entdeckte, habe er den Ernst der Lage realisiert. Sein mittlerweile herbei geeilter Bruder alarmiert um 8.40 Uhr die Polizei. Wenige Minuten später treffen mehrere Streifenwagen am Müthers Kamp ein und suchen die Gegend ab. Vom Einbrecher in der dunkelblauen Jacke und dem silberfarbenen Pkw fehlt jedoch jede Spur. Auch die Fahndung nach dem Mann, der ohne Beute bleibt, bringt keinen Erfolg. Aktuell ermittelt die Polizei und sucht Zeugen, die sich unter 05241 8690 melden können. Nachbarn von Familie G. wollen wenige Tage vor der Tat eine kräftige, etwa 40 bis 50 Jahre alt Frau mit hellen Haaren beobachtet haben, die sich auffällig umgeschaut habe. Diese Folgen hat der Blitz-Einbruch für die Gütersloher Familie Luca G. ist derweil erst einmal froh, bei der unheimlichen Begegnung mit dem Schrecken davongekommen zu sein. Allerdings hat die Tat bei seiner Familie Spuren hinterlassen. &bdquo;Man hat ein ungutes Gefühl und macht sich Gedanken darüber, dass jemand Fremdes im Haus war. Es stimmt einen nachdenklich“, erzählt Mutter Sonja. Abends würde man nun an sämtlichen Fenstern die Rollladen herunterlassen. &bdquo;Wir schlafen momentan alle nicht richtig. Man schreckt bei jedem Geräusch auf. Und man guckt viel mehr danach, welche Personen in der Gegend herumlaufen“, erzählt Maik G. Das beschädigte Fenster hat der Familienvater der Versicherung gemeldet – und sich obendrein gleich ein Angebot eingeholt, alle Fenster nach modernsten Sicherheitsstandards erneuern zu lassen. &bdquo;Man hat mir zu Pilzköpfen und Aufschraubsicherungen geraten“, erzählt der 50-Jährige. Mit solchen mechanischen Sicherungen lassen sich Einbrüche von vornherein noch besser verhindern. Begegnung mit einem Einbrecher: Das rät die Polizei Gütersloh Doch was sollte man tun, wenn dennoch ein Einbrecher ins Haus gelangt? Keinesfalls sollte man die offene Konfrontation suchen, raten die Experten von der Polizei. Mark Kohnert, Sprecher der Kreispolizeibehörde Gütersloh, erklärt: &bdquo;Das Sicherste ist es, sich bei direktem Kontakt so zurückhaltend wie möglich zu verhalten und dem Täter keinen Anreiz zu einer möglichen Kurzschlussreaktion zu bieten.“ Oftmals sei die erste Reaktion eines Einbrechers, der bei seiner Tat von Bewohnern entdeckt würde, der Fluchtinstinkt. Das sei zwar nicht in Stein gemeißelt und von Fall zu Fall anders gelagert, aber dennoch raten seine Kollegen von der Kriminalpolizei zur Passivität und vor allem dazu, den Kriminellen nicht anzugreifen, sich ihm in den Weg zu stellen oder ihn zu verfolgen. Aus Sicht der Polizei ist es durchaus ratsam, Lärm und Licht zu machen, um damit dem Eindringling zu zeigen, dass er nicht allein ist. &bdquo;Optimal wäre es, für den Notfall immer ein Handy am Bett zu haben, um umgehend den Notruf wählen zu können“, erläutert Mark Kohnert weiter. Auch wenn man bei einer Rückkehr nach Hause die Spuren eines Einbruchs vorfände, sollte man das Haus oder die Wohnung sofort verlassen und schnell die 110 verständigen. &bdquo;Zum einen aus Gründen der Sicherheit, falls der Täter noch dort ist. Zum anderen aber auch, um keine Spuren zu zerstören.“

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