"Das war schockierend" - Feuerwehr löscht Brand an Traditions-Gaststätte in Gütersloh

Gütersloh. Auf dem Gelände der traditionsreichen Gütersloher Gaststätte Zur Linde am Isselhorster Kirchplatz hat es am frühen Donnerstagmorgen gebrannt. Die Feuerwehr rückte gegen kurz vor 5 Uhr mit 56 Einsatzkräften in den Gütersloher Ortsteil aus und hatte das Brandgeschehen rasch unter Kontrolle. Durch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte wurde offenbar Schlimmeres verhindert. Gemeldet worden war den Kräften der Berufsfeuerwehr, der Löschzüge Isselhorst und Avenwedde zunächst ein Brand des Fachwerkgebäudes. Weil unklar war, ob auch Menschenleben in Gefahr sind, rückten eine zweite Drehleiter des Löschzugs Gütersloh und der Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen und einem Notarzt aus. Wie sich beim Eintreffen der ersten Kräfte herausstellte, hatten Container mit Restmüll und Altpapier auf der Rückseite eines Anbaus Feuer gefangen. Übergreifen auf Anbau hätte verheerende Folgen haben können Die Flammen griffen in der Folge auch auf die Dachverkleidung über, die Feuerwehr verhinderte durch einen sofortigen Löschangriff jedoch eine weitere Ausbreitung. Wie sich später herausstellte, hätte das verheerende Folgen haben können, weil in dem Anbau unter anderem auch größere Mengen Eichenbretter lagerten. Das Feuer hatten die Einsatzkräfte schnell unter Kontrolle, dafür entfernten sie Teile der Seitenverkleidung. Wie Einsatzleiter Lukas Paschköwitz berichtete, wurde der Bereich noch mit einer Wärmebildkamera kontrolliert, es folgten Lüftungsmaßnahmen. Nach gut eineinhalb Stunden war der Einsatz der Feuerwehr beendet. Die Gütersloher Kriminalpolizei untersucht aktuell, was zum Entzünden der völlig zerstörten Container geführt hatte. Wie die Beamten am Morgen mitteilen, liegt der entstandene Sachschaden im fünfstelligen Bereich. Die Polizei sucht Zeugen, Hinweise nimmt sie unter 05241/8690 entgegen. So erlebte das Inhaber-Paar Ortmeier den Einsatz "Das war ganz schön schockierend", sagt Inhaber Rolf Ortmeier. Er und seine Frau Gerda hatten zunächst allerdings nichts von dem Brand mitbekommen, weil sich ihr Schlafzimmer auf einer anderen Gebäudeseite befindet. "Unsere Nachbarn haben es knallen hören, als eine Scheibe durch die Hitze zerborsten war und Flammen gesehen." Dann hätten sie die Feuerwehr gerufen und bei Rolf und Gerda Ortmeier geklopft. Auch bei der Tochter der Inhaber hätten es die Nachbarn versucht. "Ich bin erst wach geworden, als das Telefon geklingelt hat", berichtet Ortmeier. Lesen Sie auch:Historisches Gasthaus in Gütersloh öffnet schon bald wieder seine Türen Er habe dann selbst raus geguckt und die brennenden Container entdeckt. "Das war heftig. Wir haben Glück, dass das Haus inzwischen feuerhemmend isoliert ist, deswegen ist es so glimpflich ausgegangen." Durch die schnelle Reaktion der Nachbarn und das frühzeitige Eintreffen der Feuerwehr habe dennoch Schlimmeres verhindert werden können. Ortmeier selbst war viele Jahre bei der Feuerwehr aktiv. "Und dann konnte ich bei mir zu Hause nichts tun", so der Gastwirt. Denn die Leitungen im Schuppen seien zugeschraubt, um diese vor Frost zu schützen. "Ich hätte gar keinen Schlauch anschließen können." Übernahme durch neuen Pächter nicht in Gefahr Glück im Unglück haben die Inhaber auch gehabt, weil durch die Löscharbeiten kein größerer Wasserschaden entstanden ist. Durch das Feuerwehrmuseum sei kein Wasser gekommen und ansonsten seien lediglich ein paar Tropfen durch die Decke gedrungen. Durch das Feuer seien zwei Kabel durchgebrannt, die könnten ersetzt werden. "Das hätte aber alles auch ganz anders aussehen können", sagt Ortmeier. Ortmeier geht nicht davon aus, dass die geplante Übergabe der Gaststätte an den neuen Pächter Ioannis Ioannidis durch den Brandschaden in Gefahr ist. Zum 1. April will Ioannidis das Restaurant wieder öffnen und dort griechische, aber auch westfälische Gerichte anbieten. Zunächst wollen Ortmeier und Ioannidis das Gasthaus gemeinsam führen, bevor sich Ortmeier in den Ruhestand verabschiedet.

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