Mit Video: In der Gütersloher City hat der erste Automaten-Kiosk eröffnet

Gütersloh. Man nehme sechs Spiral-Verkaufsautomaten, einen bunt blinkenden Popcorn-Apparat und eine Maschine für Kaffee und Tee und reihe alles auf geschätzt 50 Quadratmetern Ladenfläche aneinander. Zack! Fertig ist der erste und bislang einzige Automatenkiosk in Gütersloh. Ohne großes Aufsehen hat der Selbstbedienungsladen der Betreiber Kai Gambietz und Rene Fischer in der Münsterstraße 48 Ende Dezember vergangenen Jahres seinen Betrieb aufgenommen. Der Name: Dreamy 24/7. Für viele Kunden bestimmt ein kleiner Traum, denn hier können sie täglich 24 Stunden lang einkaufen. Es gibt mehr als 300 Lebens- und Genussmittel. Die &bdquo;Neue Westfälische“ hat mit Nathan Hulbert, einem Mitarbeiter, darüber gesprochen, wie das Geschäft läuft, welcher Artikel ein Dauerbrenner ist und ob sich ein solches ein Konzept an Ort und Stelle überhaupt lohnt. Klar, in Metropolen wie Berlin, München oder Hamburg findet man die autonomen Mini-Supermärkte zuhauf. Doch wie läuft das Verkaufsautomaten-Business in der zweitkleinsten Großstadt der Republik an, wo es merklich ruhiger zugeht? &bdquo;Es funktioniert. Das Geschäft wird zu jeder Tages- und Nachtzeit gut angenommen. Preise zwischen Einzelhandel- und Tankstellen-Niveau Bestimmte Stoßzeiten gibt es nicht“, zieht Hulbert nach fast drei Monaten eine positive Bilanz. Auch wenn Gütersloh Großstadt sei, so gelte doch das Prinzip: &bdquo;Jeder kennt jeden, und so etwas spricht sich schnell herum.“ Der 28-Jährige berichtet davon, dass täglich hunderte Kunden kämen, um sich mit Getränken, Snacks, Süßigkeiten, E-Zigaretten & Co. zu versorgen. &bdquo;Das Konzept ist nicht neu, aber praktikabel und hier bislang noch nicht umgesetzt worden.“ Der Laden ohne Kassentresen, Verkäufer und Beratung ist nun auch in Gütersloh auf dem Vormarsch – und auf Expansionskurs. Konkrete Pläne sind noch nicht gefasst, doch die Betreiber haben bereits ins Auge gefasst, weitere Automaten-Geschäfte &bdquo;in der näheren Umgebung“ zu verwirklichen. Aktuell fände man die nächsten Kioske ähnlicher Art in Paderborn, berichtet Nathan Hulbert. &bdquo;Warum nicht auch in Bielefeld oder Rheda-Wiedenbrück?“ Das Angebot in Gütersloh umfasst ungefähr 60 Artikel pro Verkaufsautomat. &bdquo;Mit den Preisen liegen wir knapp über dem Einzelhandel, aber weit unter Tankstellen-Niveau“, sagt Nathan Hulbert und drückt die dreistellige Zahlenkombination für 0,5 Liter Cola aus der Pet-Flasche. Macht 2,- Euro. Genauso teuer ist die Mini-Salami im Teigmantel. Der Schokoriegel liegt bei 1,30 Euro. Bar- sowie Kartenzahlung ist möglich. Für den Kauf von nicht jugendfreier Ware, etwa alkoholische Getränke, wird eine Alterskontrolle durchgeführt. &bdquo;Dafür zieht man einfach den Personalausweis oder Führerschein durch einen Schlitz am Terminal“, erläutert Nathan Hulbert. 300 Artikel: Bald könnte auch frische Pizza oder Grillgut dazu kommen Nach Bestellung und Bezahlung landet das gewünschte Produkt im Ausgabefach des Warenautomaten des italienischen Herstellers Vendo. &bdquo;Der Automat hat eine Lichtschranke. Wenn’s mal hakt, dreht die Spirale so lange, bis das Produkt da ist. Ansonsten gibt es das Geld zurück“, erklärt der Mitarbeiter. Täglich füllt Nathan Hulbert das Sortiment auf und reinigt das Geschäft sowie den Kaffee-Automaten. Ansonsten erstellt er gerade eine Instagram-Seite. Künftig wolle man auch Kunden-Umfragen durchführen, um das Angebot noch gezielter ausrichten zu können. Der unverzichtbarer Dauerbrenner im Sortiment ist der Energydrink, der Flügel verleiht. &bdquo;Red Bull läuft eigentlich überall immer am besten“, sagt Nathan Hulbert und berichtet dabei auch aus seinen früheren Erfahrungen als Mitarbeiter an einer Tankstelle. Insgesamt würden die Getränke auch den Großteil des Geschäfts im &bdquo;Dreamy 24/7“ ausmachen. Eine warme Mahlzeit gibt es nicht, zumindest noch nicht. Denn längst überlegt man, wie sich das Angebot für die Zukunft sinnvoll erweitern lässt. &bdquo;Ideen haben wir reichlich. Wir haben uns auch schon eine Pizza-Maschine angeschaut, bei der alle frisch produziert wird“, erzählt Nathan Hulbert. Ein Grillgut-Automat sei ebenfalls vorstellbar. Bei der Stadt Gütersloh wird das Automaten-Geschäft aus der Münsterstraße derzeit als eine von insgesamt &bdquo;18 Gewerbeanmeldungen mit dem Inhalt Kiosk“ geführt, erklärt mit Nicole Pollklas die Leiterin des Fachbereichs Ordnung. Der Betrieb eines sogenannten 24/7-Ladens richte sich nach den Regelungen des Ladenöffnungsgesetzes NRW, stehe jedoch nicht unter einem Erlaubnisvorbehalt. &bdquo;Eine Sondergenehmigung ist nicht benötigt“, führt auch Kai Gambietz aus. Dem Betreiber des &bdquo;Dreamy 24/7“ kam der Gedanke zur Verwirklichung des Gütersloher Automaten-Kiosks, &bdquo;da es abends schwer ist, stadtnah Snacks und Getränke zu kaufen.“ Gesichert mit Videoüberwachung und Alarmanlage Ursprünglich hatte Kai Gambietz jahrelang einen Kiosk am Gütersloher Dreiecksplatz geführt. Aktuell ist er noch Betreiber des E-Zigaretten-Geschäfts &bdquo;Dreiecks Shop“, das schräg gegenüber vom Automaten-Kiosk an der Münsterstraße 19 ansässig ist. Hinsichtlich des &bdquo;Dreamy 24/7“ ist Gambietz mit den Erfahrungen der ersten Wochen zufrieden. Ein Thema, gegen das er und sein Kompagnon gefeit sein wollen, sind Vandalismus und Verschmutzung. &bdquo;Ja, die Angst davor ist vorhanden, aber wir sind mit einer Videoüberwachung ausgestattet und zusätzlich ist eine Alarmanlage verbaut.“

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