UPDATE: Polizistin angegriffen - Feuerwehr im Kreis Gütersloh im Dauereinsatz

Gütersloh. "Wir hatten reichlich zu tun", heißt es am Neujahrsmorgen von der Kreisleitstelle der Feuerwehr. In der Zeit zwischen 20 Uhr am Silvesterabend und 6 Uhr am Sonntagmorgen musste der Rettungsdienst im gesamten Kreis Gütersloh 65 mal ausrücken. Laut Kreisleitstelle wegen verschiedenster Alarmierungen - von Fingerschnitten, über Herzinfarkte bis hin zu Erkältungssymptomen. Außerdem gab es 59 Brandeinsätze. In Greffen wurde zunächst ein brennendes Wohnhaus gemeldet; später stellte sich laut Leitstelle aber heraus, dass nur ein Balkon Feuer gefangen hatte. In Steinhagen brannte es unter der Erdoberfläche in einer Tiefgarage. "Zunächst wurden in dem Zusammenhang noch drei Menschen vermisst", so ein Sprecher der Feuerwehr, "sie konnten aber zum Glück unversehrt gefunden werden." Wie der diensthabende Einsatzleiter der Feuerwehr Gütersloh, Jens Budde, am Sonntagmorgen mitteilt, hatte es in Gütersloh bereits tagsüber mehr Einsätze als an anderen Samstagen gegeben: unter anderem wegen Öl- und Baumbeseitigung oder Mülleimerbrände und einer ausgelösten Brandmeldeanlage in einem Pflegeheim. Trotz erhöhter Rettungsmittelkapazitäten (vier Rettungswagen der Berufsfeuerwehr, ein Rettungswagen des Malteser Hilfsdienstes und ein Notarzteinsatzfahrzeug) habe es im 24 Stunden-Dienst teils nur noch ein Fahrzeug ohne Einsatzauftrag gegeben. Ab 0 Uhr wird es im Kreis Gütersloh unruhig "Wie schon zu erwarten wurde es ab 0 Uhr dann unruhig", berichtet Budde, "Grund dafür war einmal das laue, aber auch böige Wetter und die Sehnsucht der Menschen wieder feiern zu können." Der Rettungsdienst fuhr allein in der Zeit zwischen Mitternacht und 3 Uhr annähernd 20 Einsätze im Gütersloher Stadtgebiet. Teils waren internistische Notfälle, aber auch Verletzungen im Zusammenhang mit Feuerwerk und der übermäßige Verzehr von Alkohol Grund für die Alarmierungen. Jens Budde: "Während dieser drei Stunden waren die Kapazitäten der Rettungsmittel nahezu durchgehend erschöpft" Im Bereich der Feuerwehr wurden aufgrund der Vielzahl gleichzeitiger Einsätze alle Löschzüge der Stadt Gütersloh (Berufsfeuerwehr, Avenwedde, Friedrichsdorf, Gütersloh, Isselhorst und Spexard), sowie ein Fahrzeug der Werkfeuerwehr Miele alarmiert und eingesetzt. Person hinter verschlossener Tür in Gütersloh Insgesamt gab es in Gütersloh zwischen 0 und 3 Uhr 17 Brandeinsätze. Es handelte sich hierbei um Kleinbrände, wie Müllcontainer, Grünflächen, Hecken oder brennende Autos. Auch wegen einer Person hinter einer verschlossenen Tür musste die Kräfte ausrücken. Gegen 3 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr zu einer brennenden Papiertonne an der Parkstraße gerufen. Noch vor Eintreffen der ersten Einsatzkräfte meldete die Polizei, dass auch zwei Autos sowie das Carport auf dem Nachbargrundstück Feuer gefangen hatten. "Trotz Schnelligkeit und raschem Löschen der Flammen wurden die Fahrzeuge im Carport stark beschädigt", heißt es am Sonntagmorgen von der Berufsfeuerwehr. Über die Brandursache könne bislang keine Auskunft gegeben werden. 48-Jährige aus Gütersloh schlägt Polizistin in den Bauch Auch die Polizei Gütersloh war im gesamten Kreis Gütersloh im Dauer-Einsatz. "Wir hatten eine deutlich unruhigere Nacht als in den vergangenen Jahren", berichtet Markus Althoff von der Polizeileitstelle am Sonntagmorgen. Zum Jahreswechsel 2021/22 habe es insgesamt 129 Einsätze im Nachtdienst gegeben - dieses Mal waren es 177. Die Beamten mussten vor allem wegen stark alkoholisierten Feiernden ausrücken, die zum Teil randalierten oder Platzverweisen nicht nachkamen. Viele von ihnen nahmen die Polizisten mit. Althoff: "Unsere Ausnüchterungszellen waren voll." Wie die Polizei am Montagmittag mitteilte, waren die Beamten in der Silvesternacht außerdem von Zeugen verständigt worden, weil sich eine 48-Jährige aus Gütersloh torkelnd auf die Kreuzung Verler Straße/Stadtring Sundern begab und sich sogar auf die Straße legte. Nachdem die Polizisten die Personalien aufgenommen hatten, eskalierte die Situation, als die 48-Jährige mit einem Taxi nach Hause fahren sollte. Die Gütersloherin schlug eine Polizistin in den Bauch und verletzte diese leicht, die Beamtin blieb aber im Dienst. Die Polizei nahm die 48-Jährige daraufhin in Gewahrsam. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,34 Promille. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Bielefeld wurde auch eine Blutprobe entnommen. Die 48-Jährige erwartet nun ein Strafverfahren.

Meistgelesen