Diese bekannten Menschen aus dem Kreis Gütersloh sind 2022 gestorben

Gütersloh. Im Jahr 2022 sind einige bekannte und viel engagierte Persönlichkeiten aus dem Kreis Gütersloh gestorben. Einige von ihnen im hohen Alter, einige wurden viel zu früh plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen. Wir erinnern an dieser Stelle an die verstorbenen Unternehmer,, Künstler, Politiker und Gastronomen. Hugo Heinemann ( 97 Jahre) Der wohl letzte Auschwitz-Überlebende aus dem Kreis Gütersloh, Hugo Heinemann, ist am 30. Januar 2022 im Alter von 97 Jahren gestorben. Es hatte lange gedauert, bis der Rheda-Wiedenbrücker sich überhaupt öffentlich über die Gräuel, die er im Nationalsozialismus erlitten hatte, äußerte. Denn auch Jahrzehnte nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur hatte Heinemann Angst - vor allem um seine Familie. Doch nachdem er sein Schweigen schließlich brach, klärte er auf, wo er nur konnte. Vor allem die Aufklärungsarbeit in Schulen lag ihm am Herzen. Bis zuletzt hielt er Vorträge; immer mit dem Ziel: "Damit niemand mehr sagt, dass es den Holocaust nicht gegeben hat." Franz Berenbrinker ( 73 Jahre) Franz Berenbrinker war frühere Beigeordnete, Ehrenvorsitzende des Musikvereins und Schützenkönig. Im Rathaus bezeichnete man ihn als "Mister Bauverwaltung" - im Musikverein kannte man ihn als "Polka Franz". Am 3. April 2022 starb der bekannte Verler im Alter von 73 Jahren - knapp drei Wochen nach seinem Geburtstag. Er hinterlies drei erwachsene Kinder und fünf Enkel. Erst ein halbes Jahr zuvor hatte Berenbrinker seine Frau Regina beerdigen müssen, mit der er 47 Jahre lang verheiratet war. &bdquo;Auf Franz Berenbrinker konnte man immer bauen und mit seinem beispielhaften Engagement für die Stadt Verl hat er viel bewegt – sowohl was die Entwicklung Verls zu einem attraktiven Wohnort als auch die gute wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt betrifft", sagte Bürgermeister Michael Esken kurz nach Berenbrinkers Tod. Filippo Bagala ( 86 Jahre) Am 29. Juli 2022 ist der bekannte italienische Gastronom Filippo Bagala aus Rheda-Wiedenbrück im Alter von 86 Jahren gestorben. Mit Kochkünsten und italienischem Charme hatte er sein Restaurant im ehemaligen Hotel und Gasthaus Peitz zu einer der ersten Adressen in Rheda-Wiedenbrück gemacht. Erst im hohen Alter hing er die Kochschürze an den Nagel und schloss sein Lokal. Auf dem Wiedenbrücker Christkindlmarkt war er seit Beginn in den 1970er Jahren mit Backofen und Verkaufsstand ebenfalls vertreten. Auch nach dem Aus seines Restaurants bot er dort noch seine Pizza in mehreren Geschmacksvarianten an. Wilfried Koch ( 93 Jahre) Im Sommer trauerte die Kunstwelt um den bekannten Rietberger Künstler Wilfried Koch. Er starb am 9. August 2022 im Alter von 93 Jahren. Der Maler, Kunsthistoriker und Grafiker, der außerdem Lehrer, Bildhauer, Musiker und Belletrist war, hinterließ einen großen Kunstschatz. Ein Großteil davon ist im Museum Wilfried Koch an der Rietberger Emsstraße zu sehen. Er umfasst unter anderem 700 Zeichnungen, 100 Gemälde, 19 Großskulpturen, sieben Kleinplastiken. Die Eheleute Koch hatten das Werk im Gesamtwert von weit über einer Millionen Euro der Sparkassenstiftung Rietberg bereits 2007 durch eine Zustiftung zur Verfügung gestellt. Wolfgang Beckhoff ( 83 Jahre) Wolfgang Beckhoff ist am 9. September nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren gestorben. Ihn kannte in Verl jeder. Der Gründer von Alulux, galt nicht nur in seinem Unternehmen als Macher, sondern war auch maßgeblich am Aufbau des SC Verl beteiligt. Seine Firma verkaufte schnell international Aluminium-Rollläden: Kunden in ganz Europa, aber auch Japan, Australien oder Kanada wollten die Qualitätsprodukte aus Verl. aus Verl. Beckhoffs Herz schlug abseits der Arbeit für den Fußball. Ab der Saison 1967/68 bis zur Saison 1971/72 war er Präsident des SC Verl, danach viele Jahre im Verein als Verwaltungsrat und Hauptsponsor aktiv. Er zog im Hintergrund die Fäden. &bdquo;Mit Wolfgang Beckhoff verliert der Sportclub Verl den Architekten seines Erfolgs. Einen Macher. Und vor allem einen Freund", hieß es vom Sportclub nach der Todesnachricht im Herbst. Heino Nollmann ( 72 Jahre) Am 20. September 2022 starb der Gütersloher Unternehmer Heino Nollmann im Alter von 72 Jahren - auf Mallorca, wo er seinen Zweitwohnsitz hatte. Nollmann formte in den 90er Jahren mit der Medienfabrik einen Medienbetrieb, der zu den größten Medien- und Werbeagenturen Deutschlands aufstieg. Post, Bertelsmann, Bayer, Claas, Daimler - die Liste ihrer Kunden war lang. Auffällig wurden die Gütersloher immer wieder durch Renommierprodukte wie die &bdquo;Expo-News“ zur Weltausstellung in Hannover oder die Magazine zu TV-Shows wie DSDS und Germanys Next Topmodel. Heino Nollmann hinterließ Frau, Sohn und Enkel. Manfred Wassel ( 74 Jahre) Nur wenige Tage später, am 24. September 2022, starb mit Manfred Wassel ein weiterer Unternehmer aus Gütersloh. Auch Manfred Wassel gilt bis heute als einer der Gütersloher Wirtschaftsvisionäre der 80er und 90er Jahre. Er baute damals das Software-Unternehmen Syskoplan auf, das sich innerhalb kürzester Zeit zu einer wahren Jobmaschine. Weitere Standorte wurden eröffnet, 2000 ging das Unternehmen an die Börse - als eines der wenigen börsennotierten Unternehmen in OWL. 2005 übernahm der italienische IT-Riese Reply die Mehrheit der Aktien. Großaktionär Wassel blieb noch bis 2009 als Vorstandsvorsitzender dabei. &bdquo;Manfred Wassel war ein Unternehmer, wie man ihn sich vorstellt“, teilte Reply nach seinem Tod mit. &bdquo;Sein Engagement und seine Leidenschaft haben maßgeblich den Erfolg des Unternehmens bestimmt.“ Klaus Dörner ( 88 Jahre) Im September verlor Gütersloh auch einen einflussreichen Mediziner der Stadt. Der bekannte Psychiater Klaus Dörner starb am 25. September 2022 im Alter von 88 Jahren. Von 1980 bis 1996 war er ärztlicher Leiter der Westfälischen Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Neurologie (heute: LWL-Klinikum). In diesen 16 Jahren hat Dörner die psychiatrische Landschaft verändert. In Deutschland und weit darüber hinaus. Er veröffentlichte Bücher, gründete den Psychiatrie-Verlag und schrieb schon 1978, kurz vor seinem Start in Gütersloh, &bdquo;Irren ist menschlich“. Es wurde zu einem Standardwerk. &bdquo;Das größte Verdienst Klaus Dörners ist die Humanisierung der Psychiatrie“, sagt Bernd Meißnest, Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie über Dörner, &bdquo;er hat das Menschliche hinein gebracht. Gerrit Ellguth ( 63 Jahre) Am Wochenende des Haller Nikolausmarktes starb der Kult-Kneipier Gerrit Ellguth, der in der Stadt bekannt war wie ein bunter Hund. Plötzlich und unerwartet. Weil er sich über ungewöhnlich lange Zeit bei niemandem gemeldet hatte, verständigten Mitarbeiter der Kneipe Polizei und Rettungsdienst. Die Einsatzkräfte fanden Ellguth leblos in seiner Wohnung. 364 Tage im Jahr hatte seine Kneipe "Haller Altstadt" geöffnet - nur an Silvester blieben die Räumlichkeiten zu. "Diese Kneipe hat mehr geleistet als jedes Sozialamt", sagt Reinhard Stephani, Steuerberater und Freund von Ellguth. "Die Haller Single-Männer brauchen diesen Anlaufpunkt, es gibt doch sonst keine richtige Kneipe mehr in Halle." Dane ( 65 Jahre) Der Mazedonier Slobodan Kapevski prägte hat die Kulturszene von Rheda-Wiedenbrück lange geprägt - obwohl er schon vor vielen Jahren wegzog. Am 26. November ist Dane, so sein Künstlername, im Alter von 65 Jahren gestorben. Viele Jahre hatte Dane sein Atelier in der Doppelstadt; zunächst in Wiedenbrück, später in Rheda. Er malte leidenschaftlich gerne. Vor allem Akte. Auch die Tierskulpturen vor Tönnies sind von ihm. &bdquo;Wer Dane nicht kennt, ist kein echter Rheda-Wiedenbrücker“, hat der Künstler mal selbstironisch über sich gesagt. Detlef Fiedrich ( 71 Jahre) Kurz vor dem Jahreswechsel trauerte Gütersloh um eine weitere bekannte Persönlichkeit. Am 22. Dezember 2022 starb Detlef Fiedrich im Alter von 71 Jahren. Er war einer von Güterslohs engagiertesten Aktivisten der vergangenen Jahrzehnte. Fiedrich setzte sich für den Erhalt der Alten Weberei ein, war Mitgründer des ADFC-Kreisverbandes Gütersloh und ebenfalls Mitgründer der Gütersloher Klimawoche. &bdquo;Wir verlieren einen starken Streiter für ein Gütersloh von morgen“, berichtet Jürgen Droop, sein Mitstreiter bei der Klimawoche und der Initiative "Demokratie wagen!".

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