In Gütersloh bremsen Betonklötze Feuerwehr aus - Anwohner kämpft trotzdem um sie

Gütersloh. Sollen die Betonklötze auf der Niehorster Straße verschwinden? Im Gegensatz zu Sven Schröder, dem Vorsitzenden der Feuerwehrkameradschaft und des Löschzugs Isselhorst, appelliert Anwohner Guntmar Wolff eindringlich, die Hindernisse stehen zu lassen. &bdquo;Wir werden Himmel und Hölle dafür in Bewegung setzen“ sagt der Familienvater. Denn wenn die Klötze abgebaut würden, ohne dass eine geeignete Ersatzlösung gefunden sei, würde auf der Straße wieder gerast - so wie vor der vor vier Jahren im Planungsausschuss beschlossenen Verkehrsberuhigung. Wolff hatte sich damals per Bürgerantrag an die Stadt gewandt. &bdquo;Hier gehen viele ältere Menschen spazieren, aber auch Kinder nehmen den Weg zur Schule“, schilderte er damals die Situation. Vor allem im Sommer seien viele Kinder am Straßenrand unterwegs, um durch die Krullsbachaue zu streifen; es habe einige Beinahe-Unfälle gegeben. Heute erinnert sich Wolff wieder an eine solche Schrecksekunde. So sei seine eigene Tochter einmal dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen, als ein Lkw mit weit überhöhter Geschwindigkeit sie fast übersehen hätte. 2018 einhelliges Votum für Beruhigung Eine Umfrage unter den Anwohnern habe damals ergeben, dass ausnahmslos alle eine Verkehrsberuhigung befürworteten. Tatsächlich wurde aufgrund des einstimmigen Votums im Ausschuss das Tempolimit von 50 auf 30 km/h reduziert, auf der nördlichen Straßenseite ein Streifen für Fußgänger abmarkiert und es wurden die Betonklötze aufgestellt. Freilich gab es im Dorf seither auch immer wieder Kritik daran. Wie berichtet, bremsen die versetzt platzierten Hindernisse nach Darstellung von Sven Schröder die Einsatzkräfte beim Ausrücken aus. Wegen des Zick-Zack-Kurses würden die schweren Fahrzeuge aufschaukeln. Es sei somit eine Gefahrenquelle entstanden, auch deshalb, weil den Einsatzfahrzeugen in Eile nachrückende Einsatzkräfte in ihren Privatwagen auf dem Weg zum kurz vorm Ende der Niehorster Straße gelegenen Gerätehaus entgegenkämen. Daher hat Schröder jetzt die Begradigung des Fahrbahnverlaufs beantragt. Anwohner Wolff bezweifelt die Schilderungen. &bdquo;Man kann sehr wohl geradeaus zwischen den Klötzen durchfahren“, behauptet er, &bdquo;zumindest wenn kein Gegenverkehr herrscht.“ Auch Teile der Feuerwehr würden diese Meinung teilen. Schon 80 Unterschriften gesammelt Der 47-Jährige hat in der Wohnsiedlung noch am Mittwoch begonnen, Unterschriften für einen bereits an den Bürgermeister und die Ratsfraktionen versendeten Antrag auf Beibehaltung der Verkehrsberuhigung zu sammeln. Bis gestern Mittag hatte der zweifache Familienvater schon 80 Unterschriften beisammen. Das kam für ihn nicht überraschend, denn gleich nach Bekanntwerden der Forderungen von Schröder hätten sich mehrere aufgebrachte Nachbarn gemeldet. Auch sie seien der Ansicht, es wäre absolut kontraproduktiv, die Betonklötze ersatzlos zu entfernen. Durch die Verengungen, so die Antragsbegründung, sei die Geschwindigkeit nachweislich gedrosselt worden. Alternativen dazu stehen bisher nicht nur Diskussion. Wolff: &bdquo;Ein Geh- und Radweg, eine stationäre Radarfalle? Darüber könnte man eventuell reden.“ Unterdessen hat eine Anfrage bei der Kreispolizei ergeben, dass die Niehorster Straße auch vor der Verkehrsberuhigung keinen Unfallhäufungspunkt dargestellt hat. &bdquo;Es gab für uns keinen Anlass, eine Unfallkommission einzusetzen“, sagt Sprecherin Katharina Felsch. 2020 habe sich auf dem fraglichen Abschnitt ein Unfall ereignet. Ein Fahrzeug war gegen einen der Betonklötze geprallt.

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