Unwetter-Gefahr in Gütersloh: So sicher sind die Häuser vor Ort

Gütersloh. Heftiger Starkregen, Hagelkörner in Größe von Tennisbällen, plötzliche Gewitterfronten: Die Menschen im Kreis Gütersloh werden mittlerweile immer häufiger mit Extremwetter-Ereignissen konfrontiert. Häufiger denn je. Der Deutsche Wetterdienst bestätigte bereits vor einiger Zeit, dass markante Wetterereignisse im Kreis Gütersloh deutlich zugenommen haben. Umso wichtiger wird die Frage: Ist mein Zuhause ausreichend geschützt – und vor allem: versichert? Zur Einschätzung des eigenen Risikos bietet der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf seinem Verbraucherportal aktuell zwei Checks an: den &bdquo;Naturgefahren-Check“ und den &bdquo;Hochwasser-Check“. Deutscher Wetterdienst hat Daten zugeliefert Immobilienbesitzer und Mieter erfahren auf der Onlineplattform, wie stark der gewählte Standort durch Starkregen und (Fluss-)Hochwasser im Vergleich zu anderen Standorten in Deutschland betroffen ist. &bdquo;Neben dem Adresspunkt wird auch die unmittelbare Umgebung verwendet“, heißt es als Erläuterung vom Verband. Für die Einschätzung von Starkregen hat der Deutsche Wetterdienst die Daten zu den Regenmengen in Deutschland zugeliefert. Der GDV identifiziert mit einem Ingenieurbüro anhand eines Geländemodells, auf welche Landschaftsformen der Regen fällt, wie sich das Wasser dort typischerweise verhält und welche Schäden Starkregen anrichtet. Wir machen den Test: Wie sicher ist das NW-Gebäude? Der Naturgefahren-Check zeigt darüber hinaus die finanzielle Tragweite von Unwettern am eigenen Wohnort auf. &bdquo;So können Sie Ihr Risiko besser bewerten und Schlussfolgerungen ziehen – etwa ihren Versicherungsschutz überprüfen oder Schutzmaßnahmen umsetzen.“ Für den Nutzer sind beide Checks unkompliziert bedienbar. Man muss lediglich seine Adresse samt Postleitzahl und Stadt eingeben und erhält innerhalb weniger Sekunden das Ergebnis. Wir machen den Test mit der Adresse der NW-Lokalredaktion – Mauerstraße 13, 33330 Gütersloh. Das Starkregen-Risiko für das NW-Gebäude wird ziemlich genau zwischen gefährdet und nicht gefährdet eingestuft. &bdquo;Für Ihr Gebäude besteht eine mittlere Gefährdung durch Starkregen“, heißt es dazu, &bdquo;Sie sollten prüfen, ob Ihr Haus ausreichend gegen Starkregen geschützt ist.“ Das Fluss-Hochwasser-Risiko wird hingegen für die eingegebene Adresse als sehr niedrig eingestuft. Allerdings heißt es in der Erläuterung: &bdquo;Auch wenn bei Ihnen das Risiko durch Fluss-Hochwasser sehr niedrig ist, kann es Sie trotzdem treffen. Zum einen sind Hochwasser auch an kleineren Gewässern möglich, für die keine Gefährdungskarten berechnet worden sind. Zum anderen kann es überall zu Überschwemmungen durch extreme Niederschlagsereignisse kommen.“ Lesen Sie auch:Extremwetter - damit müssen Menschen im Kreis Gütersloh künftig rechnen Im Gegensatz zum Hochwasser-Check kann der Naturgefahren-Check nur Risiken für Gebiete in der Stadt ermitteln – nicht für eine konkrete Adresse. Das Ergebnis für die Innenstadt (33330 Gütersloh) zeigt an, dass der teuerste Schaden, der in unserer Region durch Starkregen an einem Einfamilienhaus entstanden ist, bei 49.645 Euro lag; durch Hagel oder Sturm bei 152.452 Euro. Diese Zahlen helfen nicht wirklich weiter Darüber hinaus bekommt man mitgeteilt, wie viele Schäden im vergangenen Jahr in NRW durch Unwetter entstanden sind: 381.000. Um die Gefahr für das eigene Zuhause in Gütersloh einschätzen zu können, helfen einem zumindest diese Zahlen nicht wirklich weiter. Wie sinnvoll sind die Checks also überhaupt? Was sagt die Gütersloher Verbraucherzentrale? &bdquo;Das Angebot hilft auf jeden Fall dabei, eine ungefähre Einschätzung der Gefahrenlage zu bekommen“, sagt Julian Lambracht von der Gütersloher Verbraucherzentrale, betont aber gleichzeitig: &bdquo;Man sollte das Ergebnis aber generell nur als Grundlage nehmen und sich nicht alleine darauf verlassen.“ Vor allem, wenn der Check ein größeres Risiko für das eigene Haus oder die Wohnung anzeige, sollte man laut dem Verbraucher-Experten unbedingt Kontakt die vorhandenen Versicherungen prüfen und Kontakt zu einem Berater aufnehmen. &bdquo;Die meisten Versicherungen haben eigene Datenbanken, die gegebenenfalls noch genauer sind und das Ergebnis des Checks entweder bestätigen oder möglicherweise auch etwas relativieren.“ Unbedingt Preise und Konditionen vergleichen Man könne den Naturgefahren- bzw. Hochwasser-Check generell zum Anlass zu nehmen, zu schauen, welche Versicherungen man überhaupt für das eigene Zuhause hat – und welche gegebenenfalls noch sinnvoll wären. Lambracht rät vor Abschluss von neuen Versicherungsverträgen aber dringend dazu, Preise und Konditionen zu vergleichen und ruhig auch Angebote von Mitbewerbern einzuholen. Beratung bei der Verbraucherzentrale Die Verbraucherzentrale bietet selbst Versicherungsberatungen an. Hilfreich zur Vorbereitung ist eine Liste mit bereits vorhanden Versicherungsverträgen. Auf der Homepage der Verbraucherzentrale NRW kann ein entsprechender Fragebogen heruntergeladen werden. Das Gütersloher Team erhält laut Julian Lambracht immer mal wieder vereinzelt Anfragen bezüglich des Schutzes der eigenen Immobilien vor Unwettergefahren oder auch Rechts-Fragen nach Schäden. &bdquo;Nach größeren Unwetter-Ereignissen wie im vergangenen Jahr im Ahrtal nimmt das meist für kurze Zeit zu und es nehmen vermehrt Menschen Kontakt zu uns auf.“

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