Hingucker in Gütersloh: Getunter Porsche im Polizei-Design

Gütersloh. Bei einer großen Verkehrskontrolle in Gütersloh hat die Polizei am Samstagabend etliche Fahrzeuge überprüft. Im Fokus: Tuner und Poser. Manche Autofahrer fühlen sich schikaniert. Andere haben Verständnis. An der zentralen Kontrollstelle an der Strengerstraße kontrollieren die Ordnungshüter 49 Fahrzeuge. &bdquo;Dabei haben wir an 27 Autos technische Veränderungen festgestellt“, sagt Polizeisprecherin Katharina Felsch. Das habe zum Erlöschen der Fahrerlaubnis geführt. Ein junger Mann fährt mit seinem aufgemotzten Audi R8 Spyder 5.2 FSI quattro (525 PS, rund 85.000 Euro) gegen 20.15 Uhr durch die Innenstadt. Keine Frage, er zieht schon mal Blicke auf sich. Sein Problem: Die Polizei schaut am Abend genauer hin. Er sieht plötzlich die Streifenwagen und mehrere Beamte in Uniform, die zu diesem Zeitpunkt ausgerechnet nach getunten Autos Ausschau halten. Er wird heran gewunken. Reifen können platzen oder Bremsen überhitzen Aber warum ist es eigentlich ein Fall für die Polizei, wenn Autofans an ihren Wagen herumschrauben? &bdquo;Weil manche Fahrzeuge ein Risiko für den Straßenverkehr bergen“, erklärt Felsch. Wer nicht fachgerecht tune, gefährde sich und andere. Reifen und Fahrwerk – das sind die tragenden Teile, die dafür sorgen, dass der Wagen sicher unterwegs ist. Wenn man da herumschraubt, ohne das fach- und sachgerecht überprüfen zu lassen, ist das Auto unter Umständen nicht mehr verkehrssicher. Reifen können platzen oder Bremsen überhitzen. Mit im Boot: Das Technische Hilfswerk (THW), das die Strenger Straße zur späten Sunde ausleuchtet, die DEKRA als auch eine Ärztin, die für Blutproben an Ort und Stelle zuständig ist. Lesen Sie auch:Porta-Parkplatz in Gütersloh erhält Schranke wegen Tuning-Szene Ein Auto wird an diesem Abend in Gütersloh stillgelegt Der junge Mann mit seinem roten Sportwagen ist an diesem Tag einer von mehr als drei Dutzend Autofahrern, die von den Polizisten abgefangen werden. Sogenannte &bdquo;fliegende Teams“ sind in der Stadt unterwegs und halten Ausschau nach tiefergelegten Karossen, vergoldeten Felgen und verdunkelten Scheiben, nebst Geschwindigkeits-, Alkohol- oder Drogenüberprüfungen. Die Beamten winken sie aus dem Verkehr und eskortieren sie zur Kontrollstelle, wo sie dann untersucht werden. Sind die Scheinwerfer abgedunkelt? Sind die Spoiler zugelassen? Wurde der Motor frisiert? All das sind Fragen, die die Experten inspizieren. Dafür kriecht Polizeihauptkommissar Oliver Feld auch schon mal unter die Karossen, misst Abstände mit dem Zollstock und schaut sich die Fahrzeugpapiere genau an. Und letztlich findet er dann auch etwas Bemerkenswertes: &bdquo;Die Reifen beim Audi schleifen!“ Bereits in den ersten zwei Stunden gibt es bei acht von 24 kontrollierten Wagen Beanstandungen. Nur 16 Fahrer dürfen unbehelligt weiter. Ein Auto wird stillgelegt. Mit fast 100 km/h über den Stadtring Kattenstroth in Gütersloh Unnötiger Fahrzeuglärm, Belästigung durch zu laute Musik, unangepasste Geschwindigkeit in der Innenstadt. Weitere Kontrollmaßnahmen im Gütersloher Stadtgebiet gibt es dann auch noch: Hier muss die Polizei Verstöße im nächtlichen Straßenverkehr feststellen und ahnden: Zehn Ordnungswidrigkeiten wegen Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz, zwei Fahrer haben Betäubungsmittel konsumiert. Ab zur Blutprobe. 17 Geschwindigkeitsüberschreitungen, ein Autofahrer rast mit 97 Stundenkilometern über den Stadtring Kattenstroth (erlaubt sind dort 50). Trotz einigen Beanstandungen verlaufen die Kontrollen - und vor allem die Tuner-Veranstaltung - ohne weitere Vorkommnisse. Polizeidirektor Holger Meier: &bdquo;Wir werden auch weiterhin starke Signale gegen die verbotene Tunigszene setzen.“ Getunter Porsche im Polizei-Design zieht alle Blicke auf sich Tagsüber heißt es auf dem Rathausvorplatz &bdquo;Prävention“. Unter einem Zelt steht er, der Blickfang: Ein richtig getunter Porsche Targa 4 im Polizeidesign. Wert: 180.000 Euro, 385 PS. &bdquo;Allein die Felgen und Reifen kosten mehr als 10.000 Euro“, verrät Polizeihauptkommissar Alexander Hüske, der mit seinem Team Tipps zum verkehrssicheren Tunen gibt. &bdquo;Reinsetzen strengstens verboten.“ Der umgebaute Porsche, eigentlich schwarz, gehöre nämlich einer Privatperson. Blaulicht, Martinshorn und Aufschriften würden bald wieder abgenommen. &bdquo;Der wird nur für solche Aktionen genutzt.“ Nebenan die Verkehrswacht des Kreises Gütersloh mit verschiedenen Simulatoren. Dort können Interessierte ein Rauschbrillenparcour absolvieren und die Reaktionsfähigkeit testen.

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