Erste Kirmes in Gütersloh nach Schneiders Tod: Fünf neue Attraktionen dabei

Gütersloh. Kirmes ohne Maske und Abstandsregelungen - das ist in diesem Jahr wieder möglich. Ob Adrenalin-Junkie oder Familie mit Kindern. Bei der Gütersloher Pfingstkirmes kommt jeder auf seine Kosten. Am Freitag um 14 Uhr wird die Kirmes von Bürgermeister Norbert Morkes eröffnet. Vier Tage lang können die Besucher verschiedene Fahrgeschäfte ausprobieren oder sich beliebte Jahrmarktspeisen wie Zuckerwatte und Paradiesäpfel schmecken lassen. Die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und gleich fünf neue Fahrgeschäfte warten auf die Kirmesbesucher, berichtet Kirmesbetreiber Manuel Schneider. Neu dabei sind ein Riesenrad mit Panorama-Gondeln, der "Shaker", "Jekyll and Hyde", "Jetlag" und ein Kettenkarussell, das die Besucher 80 Meter in die Höhe trägt. Unter den Neuheiten sind sogar drei Fahrgeschäfte, die die Fahrgäste ordentlich durch die Luft wirbeln. "Wir verwandeln Haarfrisuren und manchmal auch die Gesichtsfarbe. Aber eigentlich zaubern wir den Menschen ein Lächeln ins Gesicht", sagt Bethel Thelen, Betreiber von "Jekyll and Hyde". Das Fahrgeschäft ist insgesamt 42 Meter hoch, erreicht eine Geschwindigkeit von 110 Stundenkilometern und lässt 3,5 G-Kräfte auf die Fahrgäste wirken. Mitfahren dürfen Kinder und Erwachsene ab einer Größe von 1,40 Metern. Preiserhöhung? "Wir wollen familienfreundlich bleiben" Das Riesenrad ist nicht nur neu auf der Gütersloher Pfingstkirmes, sondern auch noch gar nicht lange auf den verschiedenen Rummelplätzen unterwegs. "Es ist erst der dritte Kirmesplatz, auf dem das Riesenrad steht. Es ist wirklich noch ganz neu", erklärt Schneider. Damit auch der Start in Gütersloh gelingt, achten Betreiber Ronny Cornelius und sein Team auf jede Kleinigkeit. Cornelius ist froh, dass er zur Zeit noch auf seine Mitarbeiter setzen kann. "Die Personalsituation ist zur Zeit nicht einfach. Ich habe noch genügend Mitarbeiter. Aber wer weiß. wie lange noch?" Auch die finanzielle Situation ist für den Schausteller nicht leicht. "Sprit und Energie sind einfach teuer geworden. Wir versuchen, das nicht zu 100 Prozent weiter zu geben. Die Besucher sollen das nicht spüren", sagt Cornelius. "Wir wollen familienfreundlich bleiben", sagt auch Schneider zu der derzeitigen Preislage. Der Preis für den Sprit der Zugfahrzeuge sei etwa um das Doppelte gestiegen. Die Kosten würden explodieren. "Der Autoscooter bleibt aber weiterhin bei drei Euro pro Fahrt." Insgesamt könnten die Preise aber dennoch stabil gehalten werden und Schneider wisse keinen Schausteller, der erhöht habe. Trotz der angespannten Lage haben sich die Schausteller auch in diesem Jahr einige Sonderaktionen einfallen lassen: Zur Eröffnung sollen Freikarten für einige Attraktionen und Präsente verteilt werden. Außerdem wird es im Laufe des Wochenendes eine Tombola geben, bei der die Besucher Kirmesgeld gewinnen können, entweder in Höhe von 20, 50 oder 100 Euro. Ausreichend Parkflächen sind vorhanden Wer mit dem Auto anreist, hat auf den umliegenden Parkplätzen die Möglichkeit, das Auto abzustellen. "Dazu gehört auch der Parkplatz hinter dem Rathaus. Ein-Euro-Parkplätze für 24 Stunden gibt es außerdem an der Weberei und am Theater", sagt Stadt-Sprecherin Susanne Zimmermann. Außerdem stehen für den Zeitraum der Kirmes und des anschließenden Abbaus Sondertickets zur Verfügung. Diese können jeweils für 10 Euro pro Woche nach telefonischer Terminvereinbarung im Servicebüro der Tiefgarage am Bahnhof erworben werden. Für Kirmesbetreiber Manuel Schneider ist die Eröffnung aber nicht nur ein positives Ereignis. Denn einige Wochen vor Kirmesbeginn ist sein Vater August Schneider mit 91 Jahren gestorben. "Mein Vater war immer mit Herzblut dabei. Diese Veranstaltung war ihm jedes Jahr sehr wichtig", so Schneider. Deswegen soll am Eingang auch ein großes Foto von August Schneider aufgestellt werden. "So kann er mit dabei sein." Zum Gedenken werde es auch eine Versammlung der Schausteller mit einer Schweigeminute geben.

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