Schützenfeste im Kreis Gütersloh: Vorsitzender krönt sich zum neuen König

Kreis Gütersloh. Der Kreis Gütersloh war in den vergangenen Monaten endlich wieder im Schützenfest-Fieber. Alle Schützenvereine haben ihre Feste, die in den vergangenen Jahren coronabedingt ausfallen müssten, wieder feiern dürfen und neue Könige gefunden. In unserem Newsblog finden Sie alle Entscheidungen aus dem Kreisgebiet - und natürlich die schönsten Fotos der stolzen Sieger. Endlich wieder Schützenfest! Alle Termine im Kreis Gütersloh Schloß Holte-Stukenbrock: Klaus Aistermann wird neuer Heidekönig Lange Zeit sah es so aus, als würde Enzo Caprio der neue Sender Heidekönig. Um 18 Uhr und damit 75 Minuten nach Beginn des Schießens, hatte er den Vogel zum Wackeln und fast zum Fallen gebracht. Das hölzerne Tier aber blieb oben. &bdquo;Der hängt hinten auf der Schraube", das erkannten Drei-Jahres-Königin und Sportschützin Paula Dresselhaus und ihr Mann Hans-Josef mit geschultem Blick. Beiden war auch klar: &bdquo;Der kann eigentlich gar nicht runterkommen." Auf den Bereich um die Schraube zu zielen, machte keinen Sinn, an anderer Stelle eigentlich auch nicht, denn für die vergleichsweises harmlose Munition des Luftgewehrs war der Vogel zu stabil. Dennoch versuchten es die Aspiranten unermüdlich. Drei kristallisierten sich schließlich heraus. Melanie Arns aber, die bereits Königin der Bürgerschützen Verl-Bornholte-Sende und auch Kreiskönigin ist, winkte irgendwann ab. Also blieben Enzo Caprio aus Bornholte, seit acht Jahren Mitglied im Heideverein, und Klaus Aistermann, der im Jahr 2020 den Vorsitz des Heidevereins Sende übernommen hatte. Kalt war es und regnerisch. Deshalb war vorausschauend eine Überdachung aufgestellt worden, damit die Schützen im Trockenen stehen konnten. Als sich Schuss um Schuss nichts tat, rüttelte Schießmeister Martin Schütte an der Stange. Kurz darauf erzielte Klaus Aistermann um 19 Uhr mit dem 168. Schuss den entscheidenden Treffer und jubelte als neuer Heidekönig. Königin ist seine Frau Frau Klara. Zuvor hatte die ehemalige Sportschützin Anita Janzen sowohl den Apfel als auch die Krone heruntergeschossen, Jörg Lütgert das Zepter. Schon vor dem Königsschießen wurden langjährige Mitglieder des Heidevereins Sende geehrt. Seit 30 Jahren, also seit der Gründung, sind Maria und Dieter Offele, Manfred, Anneliese, Eckhard, Annegret, Conrad und Ulla Jungeilges dabei, außerdem Maria und Rolf Klostermeier. Vor 25 Jahren sind dem Verein Elisabeth Brock, Wigbert und Johanna Christophliemke sowie Maria Rieksneuwöhner beigetreten, vor 20 Jahren Klaus Aistermann und Sven Jungeilges. Dass so viele Jungeilges-Familienmitglieder vertreten sind, sei kein Wunder, berichtete Eckhard Jungeilges, der ab 1992 24 Jahre lang stellvertretender Vorsitzender gewesen ist. &bdquo;Ich habe noch sechs Brüder und eine Schwester, alle sind im Heideverein." Der 67-jährige König von 1997 kann sich noch gut an das erste Heidefest vor 30 Jahren erinnern. &bdquo;Da hat es genau so geregnet", ja sogar den ganzen Tag geschüttet habe es. Am frühen Abend aber hätten sich die Himmelsschleusen geschlossen &bdquo;und das Zelt war rappelvoll, das war ein Erlebnis sondergleichen". Schon viel früher habe es das Heidefest gegeben, ehe der Verein es wieder habe aufleben lassen. &bdquo;Ursprünglich war es bei Dreisewerd an der Kirche, später am Hellweg." Dem Heideverein &bdquo;war es wichtig, dass in Sende etwas stattfindet, was früher schon existiert hat", nennt Jungeilges die einstigen Beweggründe. &bdquo;In den ersten Jahren wurde die Heidekönigin benannt, das Schießen kam erst später." Frieda Koch war die erste Heidekönigin, &bdquo;sie war im alten Heideverein schon Königin gewesen". Der Verein wuchs. Derzeit gehören ihm 174 Mitglieder. Dass es nach so vielen Wochen der Trockenheit nun ausgerechnet beim Heidefest regnen musste, sei ein bisschen bitter, sagte Klaus Aistermann, aber halt nicht zu ändern. Am Samstagabend sei das Zelt &bdquo;passend voll" gewesen, sagte Paula Dresselhaus. Gefeiert wurde bis drei Uhr nachts mit DJ Patrick Driller aus Hövelhof. Am Sonntag spielte das Städtische Blasorchester und führten acht Tänzerinnen der TG Sende eine Choreografie zu &bdquo;Instruction" auf. Dass am Sonntag 35 Torten, auch von den Nachbarn, gespendet wurden, findet Eckhard Jungeilges einfach &bdquo;rührend". Auf Hüpfburg und große Bauklötze auf der Wiese war angesichts des Wetters verzichtet worden, nicht aber darauf, den Kinderkönig oder die Kinderkönigin zu ermitteln. Mit Keulen wurde auf den ebenfalls von Tischler Markus Heitmann gefertigten Vogel gezielt. Nach einem spannenden Wettkampf war es Pollhansschülerin Sophia Stollberg (8), die den Vogel um 16.25 Uhr mit dem 136. Wurf zu Fall brachte. Die Krone und den linken Flügel sicherte sich Zoe Schöppner, den rechten Flügel Matteo Hänisch, das Zepter Lenny Meyer und den Apfel Eileen Dresselhaus. Rietberg-Varensell: Bernhard Hemel regiert nach vielen vergeblichen Versuchen die Benediktus-Schützen Bernhard Hemel ist neuer König von Varensell. &bdquo;Jahrelang hast Du gekämpft. Jetzt endlich hast Du es geschafft. Du hast es verdient", jubelten die Schützenbrüder und -schwestern ihrem neuen König, dem vor Freude die Tränen in den Augen standen, zu. In einem fairen und an Spannung kaum zu überbietenden Wettbewerb erzielte der landwirtschaftliche Lohnunternehmer am gestrigen Montag um 13.46 Uhr den alles entscheidenden Treffer mit dem 483. Schuss. Wie oft der 61-Jährige schon versucht hat, das hölzerne Wappentier aus der Werkstatt der Vogelbauer Dennis Deppe und Tobias Hemkentokrax zu bezwingen, weiß keiner so genau. &bdquo;Das letzte Mal aber hatte er meine Zustimmung. Leider hat es dann doch nicht sein sollen", freute sich seine Frau und Königin Ursula Hemel, dass es diesmal endlich geklappt hat. Das Paar hat drei Töchter im Alter von 32, 30 und 27 Jahren und residiert am Langen Schemm. &bdquo;Wir werden gleich sicher mehrere Bewerber unter der Vogelstange erleben – halt ein Vogelschießen made in Varensell, ohne Zusicherung des Titels und vorherige Absprache", hatte Brudermeister Manfred Habig beim vorangegangenen Frühschoppen im Festzelt prognostiziert. Der mit Applaus quittierte Seitenhieb galt – wie in Schützenkreisen zu hören ist – offenbar den Rietberger Grünröcken, die in der finalen Phase nur noch einen Kandidaten in roter Jacke im Rennen hatten. Schützenchef Habig hatte sich nicht getäuscht. Unter der Vogelstange im Klosterdorf gaben sich gleich mehrere ernsthafte Aspiranten die Gewehre in die Hand, bevor dem neuen Regenten das nötige Quäntchen Glück zuteil wurde. &bdquo;Wo gibt es das noch, dass sechs oder sieben engagierte Bewerber bis zum Schluss mitschießen", bedankte sich Moderator Sam Buschsieweke für die rege Teilnahme. Gütersloh: Frank Schmäling setzt sich bei den Stadtschützen gegen Schwiegersohn durch Beim Vogelschießen unterstrichen die Stadtschützen einmal mehr, wie wichtig ihnen Tradition ist. Mit Kaiser Frank Schmäling (61) und seiner Königin Heidi Pixberg Schmäling (60) tritt ein Ehepaar die Nachfolge der 1.099-Tage-Regenten Elke Pauly-Teismann und Carsten Teismann an, deren Familienbande untrennbar mit der Historie der Stadtschützen verbunden ist. Franks verstorbener Vater Otto Schmäling war Oberst und Kaiser der Stadtschützen, Ehefrau Brunhild zählte zu den wichtigen Säulen des Vereines, Schwiegersohn Patrick Seidel ist seit vielen Jahren Vorsitzender der Grünröcke aus dem Heidewald, die Töchter Ina und Nicola haben den Schützenbazillus schon mit der Muttermilch aufgenommen und ihn an die fünf Enkelkinder weitergegeben. Als könnte es nicht anders sein, kam es beim Schießen auf den verbliebenen Rumpf zum Familienduell mit dem zweiten Schwiegersohn Martin Berg (39), Ehemann von Tochter Nicola. Beide hatten ihre Absichten vorher im Familienkreis bekanntgegeben. Erstmalig in der Historie rückten beide nach dem Beginn des großen Showdowns nicht mehr vom Gewehr ab. Die Bitten anderen Schützen wurden konsequent ignoriert. Oberst Philip Granow wunderte sich als Moderator des Duells schon ein wenig: &bdquo;Die Frage ,Darf ich auch mal?’ haben wir hier selten gehört." Am Ende hatte der 2006/2007 mit Britta Schnakenwinkel regierende neue Kaiser mit dem 822. Schuss das bessere Ende für sich. Martin Berg nahm es gelassen: &bdquo;Die Familie hält zusammen. Das ist das wichtigste." Der unterlegene Kontrahent zählt mit seiner Frau deshalb genauso selbstredend zur Throngesellschaft wie das neue Adjutantenpaar Ina und Patrick Seidel. Ähnlich wie seine Vorstandskollegen räumte auch Philip Granow ein: &bdquo;Mehr Schützentradition als in der Familie Schmäling geht nicht." Rheda-Wiedenbrück: Kölsche Jung triumphiert bei den Bauernschützen &bdquo;Ne echt kölsche Jung" und begeisterter Bauernschütze ist als Sieger aus einem spannenden Königsschießen beim 135. Schützenfest der Landgemeinde Rheda hervorgegangen: Der 60-jährige Udo Weimer bezwang mit einer glatten &bdquo;Zehn" im sechsten Stechen seinen ärgsten Mitbewerber Rene Jungeiliges um einen Zähler. Als König Udo I. regiert er mit seiner Ehefrau und Königin Sandra I. die Grünröcke der Landgemeinde Rheda. Nach drei Pandemie bedingten Königsjahren eröffneten die scheidenden Regenten, Niko I. und Stephie II. Hille, als letzte Amtshandlung um 17.15 Uhr das Schießen auf die Zehnerscheibe. 32 Frauen und Männer aus den Reihen der 1.450 Bauernschützen beteiligten sich am Kampf um die Königswürde. Elf von ihnen, unter anderem Matthias Deppe vom scheidenden Throngefolge, qualifizierten sich mit einer &bdquo;Zehn" für das erste Stechen. Acht Minuten später reduzierte sich die Anzahl der Anwärter, darunter das Ehepaar Corinna und Frank Kröger, auf fünf. Die Spannung bei Schützen und Gästen auf Pohlmanns Hof stieg bei den weiteren Durchgängen, als sich die Zahl der Zehner-Schützen deutlich verringerte. Um 17.54 Uhr blieben nur Rene Jungeiliges und Udo Weimer im Rennen. Fünf Zweikämpfe hielt das Duell an, ehe Udo Weimer um 18.03 Uhr die besseren Nerven und die sichere Hand hatte. Nach einer glatten &bdquo;Zehn" war er einen Ring besser als sein Konkurrent und wurde frenetisch als neuer Regent gefeiert. Udo I. und Sandra I. regieren unter dem Lebens- und Thronmotto &bdquo;Et kütt wie et kütt und hätt immer widder jot jejange". Udo Weimer ist in Köln geboren. Der Vertriebsleiter der Böllhoff Gruppe in Bielefeld zog als &bdquo;Imi" (Kölsch-Immigrant) 2004 wegen eines schönen westfälischen Mädchens – &bdquo;heute meine Königin" – nach Rheda, erklärte er. König Udo, Mitglied der Schützengruppe &bdquo;Unter den Eichen" seit 2015, feierte vor 20 Jahren sein erstes Fest mit den Bauernschützen. Schnell habe er den Unterschied zwischen &bdquo;Alaaf" und &bdquo;Horrido" begriffen, rufe aber beides weiterhin voller Überzeugung, sagt der Cabrio-, Motorrad- und Ski-Fahrer, der Wohnmobil-Urlaube liebt. Dennoch vermisse er den Dom, ein leckeres Kölsch vom Fass und den Kölner Karneval. Seine Leidenschaften sind seine Familie und der 1. FC Köln. Sandra I. (55), kaufmännische Angestellte seit 39 Jahren beim Simonswerk in Rheda, zählt Familie, Urlaub, Freunde, Feiern und den Garten zu ihren Hobbies. Sie feiert seit 40 Jahren Bauernschützenfeste. Die 16-jährige Tochter Katharina in der Gruppe &bdquo;Emma Klüsener". Das Throngefolge aus der Gruppe &bdquo;Unter den Eichen" bilden Ralf Landwehr und Anja Linnemannstöns, Klaus Dreier und Lisa Dübjohann, Ludger und Brigitta Brinkmann sowie Jörg Pabst und Silke Spiekerkötter. Zum Auftakt feierten am Freitag in der Stadtkirche Rheda Pastorin Sarah Töws und Pfarrer Thomas Hengstebeck ökumenischen Gottesdienst. Nach dem Gedenken der Verstorbenen mit Kranzniederlegung am Ehrenmal zogen 750 Mitglieder zum Festgelände, wo Schießauszeichnungen und 110 Beförderungen verdienter Bauernschützen zu Gefreiten, Obergefreiten und Unteroffizieren für 2020 bis 2022 folgten. Danach spielte &bdquo;Final Edition" auf, DJ Mino sorgte für Stimmung. Der zweite Festsamstag begann wegen vieler Ehrungen eine Stunde früher. 100 Frauen und Männer blicken auf 3.785 Mitgliedsjahre zurück. 70 Jahre Bauernschützen sind Bernhard Lanwehr, Arnold Merschmann, Willi Schötz und Heinrich Westermann. Seit 65 Jahre gehören Helmut Brinkmann, Heinz Dahlkemper, Karl-Heinz Gössling, Karl Kreutzkamp und Franz Rohling-Tegethoff dazu. 60 Jahre sind Hermann Düpmann, Heinz Eickholz und Leo Topp sowie seit fünf Jahrzehnten Bernhard Berenbrink, Friedhelm Beckstedde, Hermann Brinkrolf, Bernhard Kröger, Werner Müller, Helmut Närmann, Bruno Richard und Heinz Tönsfeuerborn dabei. Am zweiten Festzug zur Königsresidenz Hille nahmen 700 Bauernschützen und fünf Musikeinheiten teil. Am Pohlmanns Hof verfolgten viele Zuschauer die zackige Königsparade. Für die Ehrungen zog der Vorstand wegen des einsetzenden Regens ins Zelt um. Leutnant sind Werner Bombeck, Stefan Fechtelkord, Henrik Kraska, Frank Linke, Andreas Montag und Carsten Recker. Zum Oberfeldwebel befördert sind Siegfried Frankrone, Reinhard Koch, Christian Nüßer, Karl-Heinz Pepping und Hermann Stuckstedde sowie zum Feldwebel Rolf Isenbort, René Jungeiliges und Dirk Niewöhner. Seinen Bruder Udo erklärte Guido Westermann für dessen 20-jähriges Engagement im Schießsport zum Ehrenschießmeister. Mit dem Verdienstorden in Gold würdigte er Hartmut Bänisch, der 20 Jahre im Dienst als Berittener Verdienste erwarb und nun aus dem Sattel steigt. Guido Westermann verabschiedete sich selbst vom Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. Seit 1993 habe er gern die Gemeinschaft mitgestaltet. &bdquo;Wir benötigen wieder junge Menschen mit neuen Ideen, aber auch mit dem steten Blick auf unsere Gemeinschaft und das Schützenwesen im Zentrum", sagte er, zog den Schützenhut und verneigte sich mit zitternder Stimme: &bdquo;Es war mir eine Ehre." Danach brandete langanhaltender Applaus auf. Rietberg: Der neue Gilde-König trägt Rot &bdquo;Nach zwei ausgefallenen Vogelschießen haben wir einen neuen König", gab Gilde-Chef Stefan Kay gestern Mittag im Festzelt froh und zufrieden bekannt. &bdquo;Es ist unser Schützenbruder Michael Descher, seit Oktober 2021 erster Vorsitzender des Rietberger Fanfarenzuges und Kegelbruder von Ex-König André Nordmann." Ebenso wie sein älterer Bruder Jürgen, der vor 25 Jahren die Königskette trug, trat auch Michael, besser bekannt als &bdquo;Menne", in der roten Uniform des Fanfarenzuges unter die Vogelstange und holte den hölzernen Vogel mit dem 368. Schuss, samt linkem Flügel zielsicher und gekonnt von der Stange. Der 42-jährige Elektroinstallateur regiert gemeinsam mit seiner Frau Corinna. Die Königsfamilie, zu der auch die beiden Kinder Mina (12) und Fite (8) gehören, residiert an der Fleigestraße. Über die Insignien freuten sich Kai Hackenbroich (Krone), Ex-Königin Kirsten Nordmann (Zepter), Michael Schröder (Apfel) und Markus Brand (rechter Flügel). Als neues Jungschützenkönigspaar grüßen der 25-jährige Einzelhandelskaufmann Joel Münster sowie die Holzmechanikerin Michelle Lewe (24) aus Druffel. In dem Wettbewerb um den König der Könige hatten Dirk Ehlers die Nase vorn. Höhepunkte am Sonntag waren die Auffahrt des nach drei Jahren aus dem Amt scheidenden Königspaares André I. und Kirsten I. Nordmann samt Throngefolge, das Abschreiten des Bataillons, die große Parade sowie die Auszeichnung verdienter Schützen durch den stellvertretenden Bezirksbundesmeister Stefan Wellerdiek. Alfons Hökenschnieder (67), seit 39 Jahren ein beliebter und geschätzter Schützenbruder, bekam den Hohen Bruderschaftsorden verliehen. &bdquo;’Sitte und Heimat’ sind für Dich gelebte Werte, die Du dem Gilde-Nachwuchs aus großer Überzeugung mit auf den Weg gibst", stellte Wellerdiek anerkennend fest. Als langjähriges Vorstandsmitglied und Offizier sei Hökenschnieder eine wichtige Verbindung zwischen diesen Gruppierungen und durch sein Wissen, sein sympathisches, freundliches und hilfsbereites Wesen in der Gilde hoch angesehen. Sein Wort habe Gewicht. &bdquo;Als erster Platzmeister hast Du das Schützenheim und den Platz immer in tadellosem Zustand gehalten und zu einem Aushängeschild der Gilde gemacht", lobte Wellerdiek. Parallel dazu investiere Hökenschnieder als Schirrmeister viel Zeit in die Herrichtung der Kutschen und Pferde zum Schützenfest. &bdquo;Und das ist nur ein kleiner Auszug Deines ehrenamtlichen Engagements. Jeder der Dich kennt weiß, wie viel Du noch für den Verein leistest", bedankte sich Wellerdiek im Namen der Gilde und des Bundesverbandes. Für Michael Aufderstroth (60), seit 1996 Mitglied im Verein und schon viele Jahre im Vorstand aktiv, hatte der stellvertretende Bezirksbundesmeister das Silberne Verdienstkreuz im Gepäck. Bereits vor 15 Jahren übernahm Aufder-stroth die Verwaltung der Sterbekasse und unterstützt die Rietberger Schützenfamilie aktiv und unentgeltlich mit seinem Steuerbüro. &bdquo;Weil der bürokratische Aufwand hinsichtlich der Finanzen in den letzten Jahren stetig gestiegen ist, kann man diese Unterstützung nicht hoch genug einschätzen”, so Wellerdiek. Gilde-Chef Stefan Kay (55), seit 1999 Vereinsmitglied und seit 2016 Vorsitzender, bekam ebenfalls das Silberne Verdienstkreuz angeheftet. Wellerdiek: &bdquo;Du trägst eine besondere Verantwortung, die oftmals hinter den Kulissen stattfindet. Die Gilde ist für Dich eine Herzensangelegenheit." Kay koordiniere und organisiere die Vereinsgeschicke mit sehr großem Einsatz und habe maßgeblichen Anteil an dem heute modernen und positiven Erscheinungsbild über die Ortsgrenzen hinaus. Die zukunftsorientierte Jugendarbeit und der moderne Social-Media-Bereich seien beispielhaft für die in der Gilde gelebte moderne Tradition. Und die sei aus dem großen persönlichen Engagement vieler Grünröcke in den vergangenen Jahren entstanden. &bdquo;Ich kann nur sagen: Macht weiter so", so Wellerdiek abschließend. Schloß Holte-Stukenbrock: St.-Johannes-Schützen haben nach 1.100 Tagen neuen Regenten Manfred Bonensteffen hat es exakt ausgerechnet. 1.100 Tage ist er der &bdquo;Corona-König" der St.-Johannes-Schützenbruderschaft Stukenbrock gewesen und hat zusammen mit seiner Königin Gabi regiert. Umgerechnet sind das unvorstellbare 26.400 Stunden. Jetzt ist nach dieser ungemein langen Regentschaft ein würdiger Nachfolger gefunden worden. Die Freude ist riesig, als Ulrich Potthoff mit dem 106. Schuss den zu dieser Zeit bereits arg ramponierten Adler aus den Fängen purzeln lässt. Mit den Einzelteilen in der Hand wird der strahlende neue Stukenbrocker Schützenkönig von Stefan Burckardt und Fabian Fandrejewski auf die Schultern genommen und durch die jubelnde Menge getragen. Zur Königin wählt Ulrich Potthoff Heike Janske. Für beide gibt es ein dreifaches Horrido und ein lauthals-zackiges &bdquo;Zicke zacke hoi hoi hoi". Oberst Kai Schmidt ist völlig begeistert, dass der Neustart nach langer Pause so wunderbar geklappt hat. &bdquo;Ein Traum ist wahrgeworden", schwärmt Schmidt und ist sicher: &bdquo;Das Schützenfest wird ein Highlight werden." Schützenfest in Stukenbrock, das sei &bdquo;wie ein großes Abenteuer – das letzte in Europa". Das neue Königspaar nimmt all die vielen guten Wünsche entgegen. &bdquo;Ulrich Potthoff ist das Bindeglied zur Feuerwehr, die schon immer Gönner und Freund der Bruderschaft gewesen ist", sagt sein Vorgänger. Er selbst muss nun die Königskette abgeben und scherzt doppeldeutig: &bdquo;Ich bin erleichtert, die war richtig schwer." In gespieltem Ernst bewegt Bonensteffen sich beim offiziellen Akt nur langsam auf Ulrich Potthoff zu. Wie vertraut ihm die Kette nach drei Jahren ist, zeigt sich in der Folge. Immer wieder geht seine Hand dorthin, um sie zu schützen. Diese Aufgabe hat jetzt der neue König. Der übt vor der Proklamation auf dem Schützenplatz mit seiner tanzerfahrenen Königin hinter der Bierbude noch schnell die Tanzschritte ein und hat sich bereits vorgenommen, den ramponierten Vogel wieder zusammen zu puzzeln. Dass er nun Schützenkönig ist, darüber freut Potthoff sich riesig. Waschechter Stukenbrocker ist der 59-Jährige und seit 1985 Mitglied und Aktivposten des Feuerwehr-Löschzuges Stukenbrock. Ob er sich vorgenommen hat, den Vogel abzuschießen? &bdquo;Jein", sagt Potthoff. Zunächst habe er überlegt, dann aber habe er sich gefragt: &bdquo;Warum eigentlich nicht." Statt in den Urlaub zu fahren, &bdquo;kann man doch mal Schützenkönig machen". In seiner Familie ist Potthoff, der in Sennestadt bei einem großen Werkzeugmaschinenhersteller als Sachbearbeiter angestellt ist, der erste. Das neue Bierkönigspaar heißt Petros Kaskanis und Monique Kokoschka. Ehrendamen sind die Zwillingstöchter der Königin, Shaleen und Shantal Janske. Den Thron komplettieren die Ehrenpaare Marius Auster und Katharina Rauch sowie Maximilian Lutzenberger und Clara Potthoff, die Nichte des Königs. Der Jungschützenthron setzt sich aus Königin Sina Bruelheide, Kronprinz Alexander Bruelheide, Apfelprinzessin Vanessa Weege und Zepterprinzessin Michelle Dreier zusammen. Alexander Bruelheide ist zudem gerade amtierender Jungeschützenkönig in Liemke. Mit seiner Frau ist er nun also das Stadt-Jungschützenkönigs-Ehepaar. Schülerprinzessin ist Leonie Olenberg, der Manfred Bonensteffen die eigens für die Schüler gespendete Kette umhängt, gefolgt von Annkathrin Auster.Erstmals schossen auch Bambini-Schützen (sechs bis zwölf Jahre). Hier siegte Dana Auster vor Jordan Krüger und Isabel Sbjeznie. Die Insignien beim Königsschießen hatten Sven Vollmer (Krone), Alexander Brockschmidt (Zepter) und André Hinnenkamp (Apfel) abgeschossen. Pavenstädt: Bürgermeister Morkes trägt die neue Konigin Karin Straube auf den Schultern Karin Straube ist neue Schützenkönigin des SV Pavenstädt 1929. Mit dem 203. Schuss holte die Gattin des Vorsitzenden Rainer Straube beim 93. Schützenfest des Vereins den Vogel von der Stange. Die Jung-Rentnerin war völlig aufgelöst: &bdquo;Jetzt brauche ich erstmal eine Zigarette." Um 18.43 Uhr fiel ein doppelter Schuss: Gabi Belke und Karin Straube, die sich an diesem Abend über einen längeren Zeitraum vom doppelten Schießstand aus duellierten, feuerten innerhalb einer Sekunde, also nahezu zeitgleich, ihr Geschoss ab. &bdquo;Wir wussten sofort, dass es Karins Schuss war, der getroffen hatte", sagte die Wettkampfleiterin. Es dauerte einen Moment, ehe Rainer Straube seiner Ehefrau ein Siegerküsschen geben konnte. Davor und danach drückten und herzten die Pavenstädter ihre neue Königin. Die war im Jahr 2008/2009 schon einmal auf dem Schützenthron – als Mitregentin ihres damaligen &bdquo;Kaisers" und Ehemanns Rainer. Jetzt sind die Rollen umgekehrt: Er werde Prinzgemahl, sagte der sichtlich gerührte Rainer Straube, der seit 2018 Vorsitzender des Schützenvereins ist. &bdquo;Drei Jahre habe ich geredet, um ihn zu überzeugen", berichtete Karin Straube. Während eines Abends auf dem Balkon sei bei einem Glas Wein schließlich &bdquo;seine" Zustimmung dafür gekommen. Seit über 20 Jahren sind sie ein Paar. Rainer Straube erinnerte sich, wie man sich 1999 einen Tag vor Weihnachten im Lokal &bdquo;Gutenberg" kennengelernt hatte. Drei Schützenmitglieder hätten an diesem Abend dort ihre späteren Frauen kennengelernt, erzählte Straube.Ihr Ziel, einmal Schützenkönigin zu sein, hatte Karin Straube schon vor fünf Jahren. Nach drei Jahren Überzeugungsarbeit und der Zustimmung des Gatten war der Angriff auf die Krone eigentlich für 2020 geplant, doch jenes und das Fest im darauffolgenden Jahr fielen wegen Corona aus. Ins Festzelt getragen wurde die neue Regentin von Bürgermeister Norbert Morkes und Adjutant Rafael Dziubelski. Morkes, als Nachbar den Pavenstädter Schützen seit Jahren verbunden, war zu rechten Zeit auf den Platz zurückgekehrt. Eine Minute später fiel der Adler. Mitregenten sind Rafael Dziubelski und Timo Banze als Adjudanten. Ralf und Marita Biermann (1. Thronpaar), Uschi Kartelmeyer und Klaus Niederlohmann (2. Thronpaar), Gabi und Frank Belke (3. Thronpaar), Hermann und Marlena Rosen (4. Thronpaar), Alexandra und Frederik Graeßner (5. Thronpaar). Bornholte-Sende: 255 Schuss bis zum Bürgerschützen-Thron für Danny Kusche Wenn das kein spannendes Vogelschießen war: Nach mehr als 1.000 Tagen im Amt gibt es seit Montagnachmittag einen Nachfolger für Mike Meier zu Verl als Schützenkönig des Bürgerschützenvereins Verl-Bornholte-Sende. Vorangegangen war ein Wettkampf, bei dem am Ende drei Aspiranten um die Königswürde gerungen hatten. Fast wäre sie zur Familiensache geworden. Einer aber hatte, nachdem sich der Adler als besonders zäh erwiesen hat, am Ende das glücklichere Händchen. 255 Schuss braucht es, bis der letzte kümmerliche Rest des arg ramponierten Adlers zu Boden segelt und Danny Kusche um 15.07 Uhr die Hände in die Höhe recken kann. Seine Tochter Lucy und seine Mutter Marita rührt er damit zu Tränen. &bdquo;Ich dachte eigentlich, er macht nur Spaß", erzählt die 14-Jährige, während die Freudentränen kullern. Als sie merkt, dass ihr Vater es ernst meint, zittert sie bei jedem seiner Schüsse mit. Zu einer echten Geduldsprobe entwickelt sich das Königsschießen. Angela Edinger, die Mutter von Jungschützenkönigin Joline Edinger, und Schwester des bis dahin noch amtierenden Drei-Jahres-Königs Mike Meier zu Verl, gehört zu den Kontrahenten, außerdem Thomas Hüttenhölscher mit voller Lockenpracht. &bdquo;Durchatmen, Ruhe bewahren", das hat Mike Meier zu Verl, der zuvor die Krone abgeschossen hat, seiner Schwester geraten. &bdquo;Angela, zeig’s den Männern", tönt es aus der Menge. Auch die anderen Kandidaten werden angefeuert. Doch der Vogel will nicht fallen. Um 14.46 Uhr bringt Angela Edinger ihn zum Wackeln, Danny Kusche ein paar Treffer später ebenfalls. Holzspäne splittern und jeder Treffer wird mit einem anerkennenden Raunen bedacht. Die Büchse ist mittlerweile so krumm, dass es noch schwieriger wird, exakt zu zielen. &bdquo;Mike, geht mal hin, es ist Kaiserwetter", frotzelt ein Schützenbruder. Doch der lässt Danny Kusche den Vortritt. Der 45-Jährige Serviceberater eines Motorradhauses hat früher schon Anläufe genommen, jetzt hat er es geschafft. Seine Königin ist Melanie Arns (42). Frank Reineke hatte mit dem 65. Schuss das Zepter getroffen, sein Bruder Tobias Reineke sieben Treffer später den Apfel. Dem rechten Flügel des Adlers machte Manfred Masmeier mit Schuss 76 den Garaus, dem linken Flügel mit Schuss 93 Wolfgang Steffenfauseweh, der auch beim Vogelschießen eine gute Figur abgab und stets mit seiner hölzernen Trophäe Richtung Gewehr schritt. Wiedenbrück: Willi Baumhus regiert nach wohl kürzestem Königsschießen die St.-Sebastian Bürgerschützen Endlich wieder nach zweijähriger Corona-Zwangspause zünftig Schützenfest zu feiern, das ist der Traum aller Grünröcke – und dann findet sich kein Königsanwärter. Das ist eigentlich unvorstellbar und wurde doch am Samstagnachmittag beim 530. Schützenfest des St.-Sebastian Bürgerschützenvereins Wiedenbrück von 1492 Wirklichkeit – allerdings mit einem guten Ausgang in letzter Minute. Nach einem nur zwölfminütigen Schießen wurden Willi Baumhus als neuer König sowie Ehefrau und Mitregentin Hildegard frenetisch gefeiert. Wie ein Damoklesschwert schwebte mit Beginn der langersehnten drei Schützenfesttage das Königsschießen über dem engsten Vorstand mit Oberst Markus Wallmeyer und Geschäftsführer Marc Michel: Denn nach einer kurzfristigen Absage stand kein Königsanwärter auf ihrem Zettel. Ihre verzweifelte Suche blieb ohne Erfolg. Das bestätigte sich Samstag, als sich um 16 Uhr kein Anwärter zum Königsschießen einfand.Um 17 Uhr wurde der Zeitrahmen dann um weitere 90 Minuten verlängert. Denn hinter den Kulissen liefen bereits die Telefone heiß, wollten sich doch einige &bdquo;echte" Sebastianer – insbesondere der ersten und der dritten Kompanien nicht mit einem königslosen Schützenjahr direkt nach den harten Corona-Entbehrungen abfinden. Eine weitere Stunde später ging ein Raunen durch die immer größer werdende Zuschauerschar. Da hatten sich gleich zwei Bewerbergruppen um eine ehemalige Throngesellschaft der ersten und eine weitere um eine Jungschützengemeinschaft der dritten Kompanie gefunden. Spontan gaben die jüngeren Sebastianer dem anderen Team den Vortritt.Um 18.08 Uhr traten sieben Schützen zum wohl kürzesten Wiedenbrücker Königsschießen an. Schon zwölf Minuten später riss Willi Baumhus die Hände in die Höhe: Er hatte im zweiten Stechen Achim Wenk um einen Ring besiegt und regiert nun als König mit Ehefrau Hildegard die Sebastianer im Schützenjahr 2022/2023. Zum Hofstaat gehören Thomas und Sabine Huneke, Hans und Betty Hiltscher, Achim und Birgit Wenk sowie – bis auf ein Paar, das verzogen ist, ist das die Throngesellschaft, die Achim Wenk als Schützenkönig 2008 begleitet hat. Mit dabei ist auch der ehemalige Wiedenbrücker Pius-Pastor Rüdiger Rasche als &bdquo;Thronpräses". König Willi Baumhus ist 66 Jahre alt und gehört seit 28 Jahren der ersten Kompanie an. Der Bankkaufmann genießt seit 2019 seine Rentnerjahre. Seine drei Jahre jüngere Ehefrau und Königin ist in der Hausverwaltung tätig. Zur Königsfamilie Baumhus gehören Sohn Christoph und Tochter Johanna. Gütersloh-Friedrichsdorf: Neuer König nach 1.099 Tagen endlich im Amt Jubelnd trotzen die Schützen des BSV Friedrichsdorf dem strömenden Regen, als der Königsschuss fällt: Nach 1.099 Tagen im Amt löst der 27-jährige Maurice Zwick den amtierendenden Schützenkönig Hans-Werner Groll ab – und das mit einer Besonderheit. Üblich ist, dass der amtierende König die ersten drei Schüsse abfeuert und dabei nicht versucht, das Ziel zu treffen. Doch ausgerechnet beim ersten Schuss erwischt Groll die Krone. Durch gleich vier konkurrierende Schützen entwickelt sich im weiteren Verlauf ein enger Wettkampf. &bdquo;Es war ein spannendes Schießen, aber am Ende hat zum Glück alles geklappt. Ich kann es noch gar nicht glauben", sagt Zwick. In den vergangenen Jahren habe es teils nur ein oder zwei Königsanwärter gegeben. Vier hätten das Schießen deutlich offener gestaltet. &bdquo;So macht das Schießen auch einfach viel mehr Spaß." Mit 27 sei er zwar noch sehr jung für einen Schützenkönig, aber er habe es sich schon lange gewünscht. &bdquo;Es wird bestimmt eine aufregende Zeit", so Zwick. Besonders freue er sich darüber, dass er bei der anschließenden Party in seinen 28. Geburtstag reinfeiern könne. Wie schon der Wettstreit verläuft auch die Verleihung des Königsordens etwas anders als gewohnt. Der Orden ist nicht wie Scherpe und Kette vom amtierenden Schützenkönig übergeben worden. Stattdessen hat der Vater des frischgebackenen Königs den Orden auf besonderen Wunsch und voller Stolz seinem Sohn überreicht. Zu seiner Königin wählt Maurice Zwick seine Frau Jacqueline. Bierkönig und Bierkönigin werden derweil Holger und Bianca Peter. Trotz der Besonderheiten beim Vogelschießen und der Verleihung des Ordens, wird die Thronübergabe aber dann doch traditionell mit einem Ehrentanz gefeiert, begleitet von der Kapelle des Musikvereins Avenwedde. Zunächst durch das Königspaar und das Bierkönigspaar, gefolgt vom Ex-Königspaar sowie deren Gefolge. Obwohl für Hans-Werner Groll damit die ungewöhnlich lange Amtszeit endet, freue er sich sehr für den jungen Schützenkönig. Das sagt Groll anschließend im Festzelt, als er und seine Frau Helga sich unter Tränen von ihrem Gefolge verabschieden. &bdquo;Es ist toll, dass wir endlich wieder einen jungen Thron haben." Geplant sei diese lange Amtszeit nicht gewesen. Die Corona-Pandemie habe bekanntlich dazu geführt, weil in den vergangenen zwei Jahren kaum Treffen oder gar Schützenfeste hätten stattfinden dürfen. &bdquo;Es waren trotzdem sehr schöne Jahre mit Höhen und Tiefen, aber jetzt ist es langsam Zeit für etwas neues", sagt Groll. Auch bei den Jungschützen gibt es eine neue Schützenkönigin. Nach drei Jahren Amtszeit wird André Seelandt durch Julia Kelputh abgelöst. Seelandt bleibt in diesem Jahr aber dennoch erfolgreich und sichert sich mit insgesamt sechs Schuss die Krone und damit eine Insigne beim Jungschützenschießen. Westerwiehe: Christian Schlingschröder ist neuer Regent der St. Laurentius-Schützen Westerwiehe hat einen neuen König. Christian Schlingschröder, von Freunden liebevoll "Schlingel” genannt, bezwang am Montag um 13.07 Uhr mit dem 186. Schuss den zähen Adler der St. Laurentius-Schützen. Zur Königin erwählte sich der 42-Jährige Bereichsleiter für das Altkleider-Recycling beim Inklusionsunternehmen &bdquo;Die Brücke" in Bad Lippspringe (ein Unternehmen des Kolping-Bildungswerkes Paderborn), seine jüngere Schwester Sabine Jasperkaldeweh aus Mastholte-Süd. Ernste Absichten hatte der frisch gebackene Regent bereits sieben Treffer vorher mit dem Abschuss des Schwanzes signalisiert. Die Krone ging an Rolf Bergmeier, das Zepter an Ulrich Brinkhaus, der Apfel an Thomas Brüggemann, die beiden Flügel an Matthias Knapp und Mark Buschsieweke. Als neuer Jungschützenkönig grüßt Lennart Kulage. Der Jubel des Schützennachwuchses war groß, als der 23-jährige Werkzeugmachermeister sich am Sonntagabend in einem spannenden Wettkampf gegen eine Handvoll Bewerber durchgesetzt und mit dem 142. Schuss alles klar gemacht hatte. Die Insignien sicherten sich Marcel Funke (Krone), Sven Kleinemaß (Zepter) und Niklas Isenbort (Apfel). Der linke Flügel fiel durch Louis Henrichfreise, das rechte Gegenstück durch Julian Pepping, der zudem den Schweif errang. Wenige Stunden vorher wurden drei verdiente Schützen mit hohen Orden ausgezeichnet. Werner Isenbort bekam das Silberne Verdienstkreuz verliehen, Ehrenoberst Willi Hartkamp das Schulterband zum St. Sebastianus-Ehrenkreuz, Diözesan- und Bezirksbundesmeister Mario Kleinemeier den Hohen Bruderschaftsorden ans Revers geheftet. Willi Hartkamp 1951, ein Jahr nach der Gründung der St. Laurentius Schützenbruderschaft Westerwiehe geboren, trägt seit 53 Jahren die grüne Jacke. 1977 war er maßgeblich an der Gründung der Jungschützenkompanie beteiligt und wurde ihr erster Kompaniechef und Jungschützenmeister. Letzteres Amt übergab er 1997 an den damals 22-jährigen Mario Kleinemeier. "Keiner von uns hätte damals gedacht, dass ich dir 25 Jahre später im Namen des Diözesanverbandes Paderborn als Diözesanbundesmeister die höchste Auszeichnung verleihen darf, die ein Schützenbruder auf Ortsebene bekommen kann”, sagte Kleinemeier bei der Verleihung des selten vergebenen Ordens. Hartkamp entstammt einer regelrechten Schützendynastie. Sein Vater Reinhard war 40 Jahre Adjutant und zählte zu den Gründungsmitgliedern der Bruderschaft. Großmutter Katharina Klaas war 1953 Königin, Opa Wilhelm erster Oberst, sein Patenonkel viele Jahre Oberst. Hartmanns Eltern erklommen 1987 den Schützenthron, er selbst im Jahr 2005. Die feierliche Zeremonie kaum vollzogen, überraschten die stellvertretenden Diözesanbundesmeister Dr. Friedel Bergmann, Franz Heinrichsmeier und Burkhard Deppe sowie der Geschäftsführer des Verbandes Manuel Tegethoff ihren Chef Mario Kleinemeier mit der Verleihung des Hohen Bruderschaftsordens. "Wir sind hier, um einen Schützen auszuzeichnen, der in absolut herausragender Weise für unser Brauchtum lebt, dieses pflegt und sich damit im beispielhafter Weise für das Schützenwesen einsetzt”, unterstrich der stellvertretende Bezirksbundesmeister Stefan Wellerdiek die besondere Wertschätzung der Verbände für den Mann, "der in absolut herausragender Weise für unser Brauchtum lebt, dieses pflegt und sich damit im beispielhafter Weise für das Schützenwesen einsetzt.” Bereits im Alter von 15 Jahren schloss sich Kleinemeier den Westerwieher Grünröcken an. Im Bund der Schützenjugend engagierte sich der heute 47-Jährige als stellvertretender Diözesanjungschützenmeister. Im Jahr 2009 übernahm er als stellvertretender Bezirksbundesmeister erstmalig Verantwortung im Bezirksverband Wiedenbrück. 2018 wurde er Bezirksbundesmeister. Am 1. April dieses Jahres nahm der Ritterrat der Ritterschaft des heiligen Sebastianus in Europa den Vollblutschützen in die Ritterschaft auf. "Wir können stolz darauf sein dich als unseren Bezirksbundesmeister zu haben”, so Wellerdieck. Batenhorst: Meinolf Heiermeier regiert die St.-Hubertus-Schützen Riesenjubel auf dem Batenhorster Schützenplatz und ein kurzes Aufheulen der Sirenen am benachbarten Feuerwehrgerätehaus kündeten um 19.05 Uhr vom Königsschuss des Batenhorster Löschzugführers Meinolf Heiermeier. Der 53-jährige engagierte Grünrock und zugleich Leiter des Löschzugs Batenhorst regiert als Meinolf I. gemeinsam mit Ehefrau Claudia II. die St.-Hubertus-Schützen. Meinolf Heiermeier regiert als 71. Regent die Schützenfamilie und möchte in seiner Eigenschaft als ehrenamtlicher Löschzugführer im Jahr des 100-jährigen Jubiläums &bdquo;seiner" Blauröcke die Gemeinschaft der Menschen in &bdquo;seinem" Batenhorst fördern. König Meinolf I. ist beruflich bei Miele tätig. Seit 1986 trägt er den Schützenrock und seit 35 Jahren ist er ein leidenschaftlich tätiger Blaurock im Ehrenamt. Seine Ehefrau und Königin Claudia II. arbeitet als Krankenschwester im Evangelischen Krankenhaus Lippstadt. Zur Königsfamilie gehören der 24-jährige Erik und die zwei Jahre jüngere Emma, beide sind begeisterte Jungschützen.Die königliche Residenz steht am Pferdekamp – dem Batenhorster &bdquo;Königskamp". Das Throngefolge bilden Norbert und Andrea Heiermeier, Michael und Annegret Langhorst, Antonius und Brigitte Humpe, Christian und Sabrina Günnewig, Christoph und Martina Ortjohann, Helmut und Marion Lücke, Hendrik Goele-Mikley und Bettina Mikley, Raimund und Klaudia Berger sowie Manfred Schnückel als Mundschenk. Das an Spannung nicht zu überbietende Königsschießen hatte Präses Pastor Rüdiger Rasche um 18.02 Uhr eröffnet. Bereits mit dem siebten Blei nannte Thronherr Franzl Lücke die Krone sein Eigen. Den Apfel sicherte sich mit der 32. Gewehrladung Andreas Hagemann, während nur sieben Schuss später Maik Rehage das Zepter erbeutete. Gut eine halbe Stunde später holte Nico Baggeroer den linken Flügel aus dem Kugelfang. Damit legte sich der stolze Königsadler auf seine rechte Seite. Damit begann der finale Kampf, feuerten doch die treffsicheren Grünröcke nicht mehr auf seine zweite Schwinge, sondern setzten direkt dem Korpus mächtig zu.Schließlich waren es nur noch drei Hubertus-Schützen, die sich einen heißen und stets fairen Dreikampf im Ringen um die Königswürde 2022 lieferten: Batenhorsts Löschzugführer Meinolf Heiermeier, Maik Briel als König 1999/2000 und Julian Westhues als Jungschützenkönig 2017/2018. Den heftigen Treffern dieser drei Königs- bzw. Kaiser-Anwärter hatte der Aar nichts mehr entgegenzusetzen. Die Spannung der großen Zuschauerschar steigerte sich von Minute zu Minute – und gerade in dieser heißen Phase war ein Gewehrwechsel wegen Überhitzung erforderlich. Nur zwei Schuss danach war es denn Meinolf Heiermeier, der den finalen Treffer setzte – doch der Adler blieb schwankend an der Schraube hängen. Damit wäre sein Königstraum beendet gewesen, hätten nicht seine beiden Mitbewerber ein gemeinsames Zeichen höchster sportlicher Fairness gezeigt: Sie verzichten auf ihren möglichen Königsschuss, so dass Meinolf Heiermeier mit der 145. Bleiladung um 19:05 Uhr als neuer Batenhorster Schützenkönig gefeiert wurde. Gütersloh-Spexard: Maik Hollenhorst ist neuer König der St.-Hubertus-Schützen Jubelnd riss er die Arme hoch und freute sich so wie ein Fußballer, der gerade das spielentscheidende Tor erzielt hat: Nach einem an Spannung kaum zu überbietenden Duell mit Dirk Fortenbacher konnte sich schließlich Maik Hollenhorst mit dem 206. Schuss kurz vor 19 Uhr durchsetzen – der 45-Jährige ist der neue König der Schützenbruderschaft St. Hubertus Spexard. Und das war sozusagen Chefsache. Denn: Als Erster Brudermeister steht der selbstständige Meister der Informationselektronik ganz oben in der Rangliste der St. Hubertus-Schützen. &bdquo;Ich habe mir diesen Titel schon lange gewünscht und wäre ein bisschen enttäuscht gewesen, wenn es nicht geklappt hätte", räumte Hollenhorst später im Festzelt ein, nachdem der dreifache Familienvater die zahlreichen Glückwünsche strahlend und geduldig entgegengenommen hatte. Vielleicht ist jetzt sein Rivale enttäuscht: Es war Dirk Fortenbacher deutlich anzumerken, dass auch er den Vogel unbedingt zum Absturz bringen wollte. Sein Trostpreis: Der linke Flügel, den er sich vor dem Finale mit der 170. Patrone sichern konnte. Die Krone ging an Klaus Büscher mit dem 27. Schuss (&bdquo;Meine erste Insignie seit 40 Jahren"), der Apfel an Christian Brockmann (36. Schuss), das Zepter an Simon Hanhörster (41. Schuss) und der rechte Flügel an Michael Steinkamp (114. Schuss). &bdquo;Bei mir zuhause liegen schon mindestens fünf Flügel herum", hätte sich Steinkamp zur Abwechslung mal eine andere Insignie gewünscht. Es gab diesmal erstaunlich viele Anwärter für den krönenden Adlerschuss nach dem obligatorischen Patronenwechsel zur Bärentöter-Munition: Rund 30 Schützen bildeten zunächst eine längere Schlange vor dem Schießstand, in dem Nick Stükenjürgen, Mattis Spexard und Alex Hark akribisch die Aufsicht führten. Am Ende jedoch blieben Maik Hollenhorst und Dirk Fortenbacher unter sich, nachdem auch Marco Linnemann und Andre Pählig den Abzugshebel des Gewehrs nicht mehr durchdrücken wollten. &bdquo;Ich freue mich, dass es mein Mann Maik endlich geschafft hat", verkündete anschließend die Büroangestellte Heidi (41), die Königin an der Seite des neuen Regenten. Hollenhorst, auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Spexard, und seiner Heidi ist der Thron nicht unbekannt. Vor 26 Jahren durfte er sich die Jungschützenkönigskette umhängen, ein paar Jahre später avancierte sie zur Königin des St, Hubertus-Nachwuchses. Nun regieren sie gemeinsam, führen ihren Verein in das 100. Jahr seines Bestehens. Die aktuelle Jungschützenkönigin heißt Olivia Kötter, die 20-Jährige entschied in der Schlussphase den packenden Zweikampf mit Annemarie Rautenberg knapp zu ihren Gunsten: Mit dem 172. Schuss holte sie den Adler aus dem Kugelfang. Der Triumph der Industriekauffrau und Vorsitzenden der Jugendabteilung des SV Spexard kommt nicht von ungefähr – sie regierte sogar schon als Bundesjugend-Prinzessin. Zum König wählte Olivia den Land- und Maschinenbau-Mechatroniker Max Wittkopp (21) aus. Das Vogelschießen der älteren Schützen begleiteten tags darauf Simon Hecker und Hannes Hollenhorst mit launigen Sprüchen. Dabei war dem Moderatoren-Duo aufgefallen, dass an dem noch auf dem Festplatz stehenden Maibaum plötzlich ein weiteres Schild hängt. Das hatte der Kegelklub &bdquo;2015" während des Schützenfestes klammheimlich befestigt. &bdquo;Eigentlich eine unerlaubte Nacht- und Nebelaktion, trotzdem darf das Schild dranbleiben", kommentierte Hecker schmunzelnd. Verl-Kaunitz: Stefanie Peterhanwahr sichert sich zum zweiten Mal Königswürde der St. Hubertus Schützen Stefanie Peterhanwahr konnte es einfach nicht fassen. Immer wieder schlug sie die Hände vor ihr Gesicht und schluchzte: &bdquo;Das darf doch nicht wahr sein!". Es war aber wahr: Eher ungewollt ließ die 56-Jährige mit dem 171. Schuss den Adler zu Boden fallen. &bdquo;Dabei habe ich ganz nach oben geschossen. Ich hätte nie gedacht, dass der Vogel fällt", sagte die neue &bdquo;Zufallskönigin" der St. Hubertus Schützenbruderschaft Kaunitz nach dem von ihr kaum für möglich gehaltenen Meistertreffer. Jetzt darf sie sich sogar Kaiserin nennen, denn schon in der Saison 2013/14 war Stefanie Peterhanwahr zur Königin aufgestiegen – die erste überhaupt in der Bruderschaft. Und sie ist nun auch die erste Kaiserin in ihrem Verein. &bdquo;Heute wurde bei uns Geschichte geschrieben", freute sich Brudermeister Peter Lichtenauer über ein neues, bedeutendes Kapitel in der Hubertushistorie. Er selbst stand im Finale, in dem nur er und die neue Regentin den Titel unter sich ausmachten. Wenngleich Lichtenauer nicht triumphieren konnte, gibt es für ihn trotzdem einen Grund zu feiern – er wird am heutigen Dienstag 60 Jahre alt. Groß gefeiert wurde gestern indes das stolze Kaiserpaar. Stefanie Peterhanwahrs Prinzgemahl ist nicht unerwartet ihr Ehemann Hans-Dieter, von Beruf Tischler. &bdquo;Aber alle nennen mich nur Hansi", gefällt dem 50-Jährigen die Abkürzung seines Vornamens besser. Bei seiner Frau, von Beruf Bürokauffrau, flossen später Tränen des Glücks, eine Gratulantin reichte der sichtlich gerührten Kaiserin ein Taschentuch. Das konnte Stefanie (&bdquo;Ich bin gerade Oma geworden") auch gut gebrauchen, denn ihre Augen blieben lange feucht.Ihre Vorgängerin Elli Esken zählte zu den Eröffnungsschützinnen. Bereits mit dem zweiten Schuss brachte die &bdquo;Lady in Red" – sie präsentierte sich in einem roten Sommerkleid – die Krone zu Fall. Rekordverdächtig. &bdquo;Die eine Krone gebe ich ab, die andere nehme ich mit", kommentierte die von 2019 bis 2022 gemeinsam mit ihrem Mann Chris regierende Königin lachend ihren Blitzabschuss. Rietberg: Jürgen Herrmann erfüllt sich Königs-Traum bei St. Hubertus Schützenbruderschaft Neuenkirchen Nach dem krönenden 255. Schuss jubelte Jürgen Herrmann mit hochgerissenen Armen wie ein Spieler seines Lieblingsklubs Hamburger SV (&bdquo;Bin leidenschaftlicher HSV-Fan"), der gerade ein wichtiges Tor erzielt hat: In einem Duell unter Freunden konnte sich der neue König der St. Hubertus Schützenbruderschaft Neuenkirchen hauchdünn gegen seinen Kumpel Markus Vorbeck durchsetzen. Beide sind schon lange befreundet. &bdquo;Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Vor 25 Jahren bin ich Jungschützenkönig geworden, jetzt habe ich es auch hier endlich auf den Thron geschafft", strahlte Jürgen Herrmann, der es beruflich mit Waschmaschinen und Geschirrspülern zu tun hat: Der 48-Jährige arbeitet als Projektleiter bei Miele. Ehefrau Daniela (45), schon 1997 als Jungschützenkönigin an seiner Seite, tanzt gerne – am liebsten Walzer. Pech für Markus Vorbeck: Nach seinem letzten Versuch schien es den Adler erwischt zu haben – dass hölzerne Tier baumelte bedenklich im Kugelfang, doch es fiel nicht. Für seinen Kameraden war es dann ein Leichtes, den hölzernen Vogel herunterzuholen. &bdquo;Ich habe den Adler-Abschuss für Jürgen optimal vorbereitet und gönne ihm auch den Erfolg", zeigte sich Markus Vorbeck als fairer Verlierer im Finale, in dem Hubert Breitling und Kai Settertobulte nicht mehr an die beiden Gewehre gehen wollten. Zum neuen Thron gehören außerdem Sandra und Mario Kleinemeier, Vera und Christian Hell, Susanne und Markus Vorbeck, Jana und Frank Austermann, Romina Stüker und Fabian Brinkrolf, Christina Pickert und Andreas Hilker, Heike Peters und Peter Verhoff sowie Svenja Neumann und Leon Brinkrolf. Zeremonienmeisterpaar sind Heike und Andreas Brinkrolf. Vorher gab es übrigens ein Kuriosum: Andreas Brinkrolf und sein Sohn Leon feuerten gleichzeitig ab – und trafen den linken Flügel. Und wer war nun der Schütze? &bdquo;Das wissen wir beide nicht. Egal, ich überlasse Leon den Flügel", ließ der Papa seinem Filius den Vortritt. Weitere Insignienschützen sind Josef Martinschledde (Krone), Peter Nitsche (Zepter), Harald Schütt (Apfel) und Julian Grauthoff (rechter Flügel). Verl: Jens Niederschulte ist König der St. Hubertus-Schützengilde Mit Blick auf den noch im Festzelt deponierten Adler vermutete Markus Nagelsdiek: &bdquo;Nach der langen Coronapause könnte der Vogel schon ein bisschen morsch sein. Trotzdem: Immer mal drauf auf ihn", lautete die Empfehlung des Brudermeisters der Verler St. Hubertus-Schützengilde, bevor der hölzerne Protagonist in den Kugelfang gebracht und hier zum Abschuss freigegeben wurde. Und gegen 15.15 Uhr stand der neue König fest: Mit dem 155. Schuss gab Jens Niederschulte dem bereits arg gerupften Adler den Rest. Danach wurde der Chef des Verler Edeka-Marktes und Vorsitzender der Werbegemeinschaft fast erdrückt von den vielen Gratulanten mit ihren herzlichen Umarmungen. &bdquo;Jetzt mache ich einen auf dicke Hose", schmunzelte der Nachfolger des bisherigen Gilde-Regenten Holger Ullmann. Er und Ex-Königin Heike hatten zu ihrem Abschied ein Geschenk mitgebracht: Beim gemeinsamen Frühstück gestern morgen im proppevollen Festzelt überreichte das Paar einen Spendenscheck in Höhe von 2.200 Euro. Das Geld kommt der Arche in Halle zugute. Der neue König, dessen Frau Corinna und nun auch die Königin an seiner Seite den Meisterschuss ihres Gatten nicht vor Ort verfolgen konnte, musste es in der Endausscheidung mit vier Mitstreitern aufnehmen. Darunter eine Frau: Anne Feldotto. Doch Jens Niederschulte empfand das spannende Finale mit ihr, Detlev Wallenstein, Christian Brummel und Christian Klotz nicht als knallharten Konkurrenzkampf: &bdquo;Wir alle sind mit der lockeren Devise angetreten: Wenn er fällt, dann fällt er. Das Glück habe dann ich gehabt, und ich wollte schon immer mal Schützenkönig werden", freute sich der 51-Jährige über seine Throneroberung. Bevor der Adler fiel, fielen die Insignien – und das zu einem ziemlich frühen Zeitpunkt: Sascha Großeschallau sicherte sich schon mit dem siebten Schuss die Krone und später auch den linken Flügel (90. Schuss). Außerdem beförderte der dreifach erfolgreiche Großeschallau den Adlerschwanz auf den Boden, der allerdings nicht als Insignie gilt. Das Zepter (27. Schuss) ging an Tobias Erichlandwehr, der zwischendurch auch noch kräftig blasen musste: Er spielt beim Musikverein Verl, der das Schützenfest mit flotten Klängen begleitete, die Tuba. Wie das Instrument so lautet auch Erichlandwehrs Spitzname. Den rechten Flügel schoss Henrich Kettelhoit-Lohmann mit dem 120. Schuss ab, und den Apfel zerlegte Bernhard Düttmann (33. Schuss). Harsewinkel: Tobias Lambers regiert die Bürgerschützen Tobias Lambers ist neuer Schützenkönig des Bürgerschützen- und Heimatvereins (BSV) Harsewinkel. Der 30-jährige Tischler war Montagvormittag gegen 11.46 Uhr mit dem 86. Schuss erfolgreich. Das Schießen verlief in diesem Jahr relativ schnell, nach etwa einer Stunde war die Messe gelesen. Der neue Regent, der auch Vizepräsident des Vereins ist, wirkte nach seinem Königsschuss einen Moment lang etwas konsterniert. Er war sichtlich überrascht und atmete zunächst einmal tief durch, bevor er die Glückwünsche der Kameraden entgegennahm. Offenbar hatte der neue König nicht damit gerechnet, dass der Adler so früh fällt. An seine Seite wählte der Jungschützenkönig von 2017 seine Freundin, die 21-jährige Versicherungskauffrau Kiara Specht. Zur Gesellschaft des jungen Throns gehören Anna Hasse und Simon Johannsmann, Juliane Althöfer mit Maximilian Herbrink, Vanessa Wibbelt und Alexander Wibbelt sowie Jasmin Lüdke-Besselmann und Eric Tiemann. Mundschenke sind Zoe Specht und Nico Everding. Zunächst hatten sich im Kampf um den Holzadler 31 Bewerber in die Schützenliste eingetragen. Doch die lichtete sich schnell. Am Ende waren es noch fünf Kandidaten, die auch alle durchaus nichts gegen die Königswürde einzuwenden gehabt hätten, versicherte Moderator Peter Glasenapp. Die Krone hatte sich zuvor Michael Breitenstein gesichert, das Zepter brachte Christian Ellebracht zu Boden, der Apfel wurde zur Beute von Sven Dammann. Die beiden Schwingen fielen nach den Schüssen von Christian Roggenland (rechts) und Alexander Wibbelt. Harsewinkel: Tran Hoang Nam ist neuer König der Kameradschaft ehemaliger Soldaten Neuer Schützenkönig der Kameradschaft ehemaliger Soldaten (KeS) ist Tran Hoang Nam. Der 52-jährige Fleischer war am Samstagnachmittag gegen 16.15 Uhr mit dem 77. Schuss erfolgreich. Zur Königin erkor er sich Frau Trinh Nguyen (48). Das Ehepaar löste damit nach drei Jahren Regentschaft Toni und Hannelore Rüdenholz ab. Am Wettbewerb im Schießkeller der KeS unter der Harsewinkeler Mehrzweckhalle hatten zunächst neun Schützen teilgenommen, gegen Ende zeichnete sich aber ein Zweikampf ab. Hierbei feuerte der neue Regent die letzten sechs Schuss allein ab.Den Orden für die Krone sicherte sich Heinz Wilkens, das Zepter fiel nach dem Schuss des Ex-Regenten Toni Rüdenholz, der Apfel ging an Michael Skrabania. Die Flügel fielen nach den Schüssen von Bernhard Grunebaum. Beim Hampelmannschießen mit 14 Wettstreitern war Präsident Helmut Bußmann mit dem 89. Schuss erfolgreich.Ganz bewusst hatte die Kameradschaft ihr Schützenfest ohne Gäste klein und damit praktisch vereinsintern abgehalten. Wegen Corona wollte der Verein kein Risiko eingehen. &bdquo;Wir wollten Infektionen vermeiden", erklärte Präsident Helmut Bußmann. Zumal der Verein ein relative hohes Durchschnittsalter habe. Sürenheide: Christian Dost regiert jetzt die St.-Georg-Schützenbruderschaft Am Ende war es ein Kampf mit der eigenen Nervosität und einer wachsenden Ungeduld: 88 Schüsse feuerte Christian Dost nacheinander auf den Rest des schon ziemlich zerlegten Adlers ab, ehe endlich auch der letzte kleine Span aus dem durchlöcherten Kugelfang zu Boden fiel. Einen Mitbewerber hatte der 37 Jahre alte Elektriker bei Arvato Systems zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr. Dafür bereiteten ihm eine im starken Wind schwankende Vogelstange und ein überhitztes Gewehr Probleme. Und die guten Ratschläge und Scherze über den kommenden &bdquo;Späne-König" aus dem Hintergrund. Fast drei Stunden dauerte das Vogelschießen der Sürenheider Schützenbruderschaft St. Georg Dreiländereck bis zum guten Schluss. Mit dem 355. Schuss stand dann fest, wer die Nachfolge des seit 2019 regierenden Königspaares Jürgen und Katy Schumacher antreten würde. Zu den ersten Gratulanten des neuen Regenten gehörten seine Ehefrau und Königin Daniela und die beiden gemeinsamen Kinder Mareike (12) und Jonas (8), die beim Kampf ihres Vaters gegen den widerborstigen Holzadler kräftig mitgefiebert hatten. Sehr schnell hatten die drei Insignienschützen festgestanden. Mit dem 25. Schuss erbeutete Marius Adrian den Apfel, mit dem 60. Thomas Piepenbrock das Zepter und mit dem 64. Dominik Hermes die Krone. Mirko Volkmann sicherte sich mit dem 135. Schuss den rechten Flügel, Ehrenbrudermeister Helmut Kosfeld mit dem 257. den linken.Am Sonntag hatte Lucas Piepenbrock 229 Schuss benötigt, um neuer Prinz der Georgschützen zu werden. Zu seiner Prinzessin wählte er seine Freundin Maxima Falz. Nach zweijähriger Pause wurden zum Festauftakt am Samstag erstmals wieder Beförderungen ausgesprochen. In den Rang eines Majors stiegen mit Wirkung der Jahre 2020 und 2022 Carsten und Matthias Avenwedde, Christel Blomberg, Matthias Brummel, Thomas Dammann, Dirk Düsterhoft-Jahn, Tanja Jacobtorweihen, Katy Schumacher, Marcel Splitthoff und Thorsten Wetzig auf. Zum Oberstleutnant ernannt wurden Raimund Buschmann, Klaus Johanntoberens, Reinhard Pollmeier, Jürgen Schumacher, Luc Solemé und Markus Woste, zum Generalmajor Edmund Buschmann, Uwe Schieweck und Hermann Willinghöfer. Als Generalleutnant dienen den Sürenheider Schützen fortan Rudolf Buschmann und Rudolf Pähler, als General Werner Paulfeuerborn. Neuer Generaloberst ist Heinrich Buschmann. Mit Arnold Edenfeld und Reinhard Stickling dürfen sich erstmals zwei Schützen einen vierten Pickel auf die Schulterklappe heften. Die beiden 84 und 85 Jahre alten Schützenbrüder haben den Verein gemeinsam mit dem inzwischen verstorbenen Manfred Schirl vor 70 Jahren gegründet und stiegen in den Rang eines Generalfeldmarschalls auf. Marienfeld: Gebhard Bessmann sichert sich die Königswürde Nach dreijähriger Coronapause hat das Klosterdorf Marienfeld am Sonntag in Gebhard Bessmann einen neuen Schützenkönig bekommen. Der 48-jährige Logistiker war beim Heimat- und Schützenfest um 17.05 Uhr mit dem 372. Schuss erfolgreich. Er folgt auf Sven Rövekamp-Hesse. Eine Königin hatte der Vater einer zehnjährigen Tochter unmittelbar nach seinem Königsschuss noch nicht. &bdquo;Die muss ich noch suchen, meine Frau macht es jedenfalls nicht", sagte er während er die vielen Glückwünsche entgegennahm. Gattin Silvia machte es dann aber doch. Gemeinsam mit Andreas Stricker und Stefan Kloidt, beide ebenfalls aus dem Offizierscorps des Heimatvereins Marienfeld, hatte sich Gebhard Bessmann &bdquo;einen unterhaltsamen Wettkampf" geliefert, wie ein Zuschauer bemerkte. &bdquo;Wir stehen dazu", hatten die drei sich im Vorfeld besprochen. Erster großer Festhöhepunkt war am frühen Sonntagnachmittag jedoch die Verleihung des Großen Heimatverdienstordens. Und der wurde abweichend vom üblichen Protokoll gleich zweimal verliehen. Mit der höchsten Auszeichnung des Vereins für 2022 wurde Willi Hemmesmann geehrt, den Orden für 2021 erhielt Daniel Brockpähler. Der 67-jährige, 1954 am Flüsschen Glane geborene Hemmesmann habe sich &bdquo;seit vielen Jahren ehrenamtlich und uneigennützig außergewöhnliche Verdienste erworben", sagte die 2. Vorsitzende des Heimatvereins Beate Füchtenkötter in ihrer Laudatio. Die Summe der ehrenamtlichen Tätigkeiten übersteige sogar das Lebensalter des Ordensträgers. In den frühen 90er Jahre übernahm Hemmesmann den Vorsitz der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), den er bis 2002 innehatte. Von 1997 bis 2005 gehörte er dem Pfarrgemeinderat an. 1999 war Willi Hemmesmann Gründungsmitglied des Vereins Heimatmuseum. Von Beginn an und bis heute nimmt er die Aufgaben des Schriftführers und Pressewarts wahr. Ab 2007 war er zehn Jahre lang 3. Vorsitzender des Heimatvereins. In dieser Zeit organisierte er das Vertrags- und Versicherungswesen des Klubs, wovon dieser noch heute profitiere. Bokel: Marco Grefer folgt seinen Eltern 15 Jahre später auf den Thron Er ist 26 Jahre jung, von Beruf Feinwerkmechaniker und in der Bokeler Schützenfamilie kein unbeschriebenes Blatt: Marco Grefer hat am Montagmittag,13.19 Uhr, mit dem 199. Schuss, den hölzernen Adler der Bokeler St. Hubertus-Schützen bezwungen. Vor genau 15 Jahren saßen seine Eltern Günther und Gabi Grever auf dem Thron. Zur Mit-Regentin hat der frischgebackene Monarch seine Herzkönigin Milena Cofala (27) erwählt, die im wirklichen Leben Diplomfinanzwirtin ist. Die Insignien waren ebenfalls schnell vergeben. Ex-Königin Carina Westhoff sicherte sich mit dem achten Schuss die Krone, Sascha Grefer das Zepter (13. Schuss), Andreas Hansmeier den Apfel (23. Schuss), Jörg Kraienhorst den linken und Oberst André Sievers den rechten Flügel. Das blaublütige Gefolge der neuen Majestäten setzt sich zusammen aus dem Zeremonienmeisterpaar Marvin Erkelenz und Lina Potthoff, den Adjutanten Björn Hünemeier und Kasper Vogelsang sowie Daniel Peitzmeier und Tabea Tölle, Christian Peitzmeier und Marie Hesekamp, Dennis Wimmelbücker und Johanna Twillemeier, André Freise und Sina Landwehr, Niklas Sudahl und Christin Gieseker, Tim Wimmelbücker und Pia Grefer, Fabian Sieweke und Linda Harhoff. Im Wettbewerb um die Jungschützenkönigswürde am Sonntag hatte der 25-jährige Landschaftsgärtner Sven Pollkläsener die Nase vorn. Er holte den Vogel mit dem 231. Schuss von der Stange. Louis Jokobtorweihen ergatterte die Krone, Jonas Lüning den Apfel, Daniel Peitzmeier das Zepter. Kattenstroth: Andreas Kirstein wird König, sein Sohn Jugendkönig Nur wenige Minuten nach Start des Vogelschießens in Kattenstroth ertönte die Durchsage des Moderators. Beim Schießen auf die Insignien hatte im Wettbewerb der Jugendlichen Sarah Hinnemann schon nach 89 Schüssen die Krone abgeschossen. Die Erwachsenen ließen da deutlich länger auf sich warten. Nach 113 Schüssen konnte der Schütze Dominik Alexander die Krone erzielen. Das Zepter fiel bei den Jugendlichen wieder lange vor dem der Erwachsenen. Nach 122 Schüssen hatte Cheyenne Warnecke das Zepter zu Boden geschossen. &bdquo;Es wird Zeit für die Erwachsenen, die Jugendlichen liegen weit vorne", tönte es aus den Lautsprechern. Holger Kirstein hatte die Ansage ernst genommen. Ein paar Minuten später lag auch das Zepter der Erwachsenen am Boden. Jetzt musste nur noch der Apfel fallen, bis das Schießen auf den Vogel beginnen konnte. Diesen Sieg nahm sich Clarissa Strohm von den Jugendlichen vor und konnte nach 220 Schüssen den Apfel zu Boden bringen. Sven Dönnewald schoss den Apfel bei den Erwachsenen nach 262 Schüssen. Sofort wurde das Gewehr gewechselt, andere Munition eingesetzt und der Wettbewerb um den Königsposten konnte beginnen. &bdquo;Als die Vögel gefallen sind, ging ein Raunen durch die Menschenmenge. Es war etwas passiert, was das erste Mal in der Kattenstrother Vereinsgeschichte vorgekommen ist", sagte Petra Bollkämper, Schriftführerin des Vereins. Zum ersten Mal ging der Titel des Königs an einen Vater, dessen Sohn nur wenige Minuten später zum Jugendkönig geehrt wurde. Andreas Kirstein und sein Sohn Niklas Kirstein hatten nach 294 und 310 Schüssen die Vögel zu Boden gebracht und jeweils mit einem perfekten Schuss den Sieg geholt. Linus Kirstein, Andreas Kirsteins jüngster Sohn, hatte bereits im Mai beim Kinderfest den Königstitel nach Hause geholt und ist seitdem Schülerkönig. &bdquo;Königsehre ist in diesem Jahr Familiensache", so Bollkämper. Zu seiner Königin wählte der 52-Jährige Groß- und Außenhandelskaufmann seine Frau Janet Kirstein. Sein Sohn krönte Cheyenne Warnecke zu seiner Königin. Rheda: Heinrich Puls erfüllt sich endlich seinen Lebenstraum Er habe schon seit 20 Jahren nach royalem Ruhm gestrebt, verriet ein überglücklicher Heinrich Puls, als ihm jetzt endlich der lang ersehnte Coup gelungen war: Nach einigen vergeblichen Anläufen durfte sich der 58-Jährige als König Heinrich der X. feiern lassen. In der dritten und finalen Runde im Schießstand am Werl hatte sich der zielsichere Puls gegen Klaus Wolf durchgesetzt. Auf den Schultern seiner Schützenkameraden &bdquo;ritt" der neue Regent und Nachfolger von König Rene Mühle dann schwitzend und winkend ins Festzelt. &bdquo;Mich zu tragen, ist nicht ganz einfach", schmunzelte das sympathische Schwergewicht. Im Zelt wartete bereits Königin Mandy I. auf ihn, seit 2006 die Ehefrau von Heinrich Puls und Betreiberin von zwei Friseursalons in der Doppelstadt. Da ist es naheliegend, dass die 45-Jährige die Haare der Damen der Throngesellschaften für deren Auftritte in Topzustand bringt – und das schon seit zwölf Jahren Begleiten werden das frisch gebackene Königspaar Burkhard Sanner (Thronoffizier), Alexander Leweling (Adjudant), Jessica Fischer, Christopher Richtberg (Paar 1), Daniela Sander, Thomas Kirchberg (Paar 2), Nele Hoffmann, Marvin Hoffmann (Paar 3) und Stefanie Werner, Manfred Henrichfreise (Paar 4). Beim zeitgleich ausgerichteten Jugend-Vogelschießen jubelte die 18-jährige Kira Hardekopf: Mit dem 162. Schuss holte die neue Königin des Vereinsnachwuchs den Adler von der Stange. Ihr auserwählter Prinz heißt Yannick Ernst (16). &bdquo;Kira und ich sind schon länger befreundet, aber kein Paar", erklärte der angehende Holzmechaniker. Die Insignien sicherten sich Till Berken (Anker/6. Schuss), Marcio Lagana (Krone/25.), Henning Birwe (Apfel/37.) und Marlon Lepkogis (Zepter/64. Schuss). Greffen: Ralf Wienströher regiert jetzt Die Krone nach Corona setzt sich Greffens neuer Schützenkönig Ralf Wienströer am Montagnachmittag um 15.37 Uhr mit dem 202. Schuss auf, als er die Reste des Holzvogels aus dem Kugelfang schießt. Seinen Thron hat der 44-jährige Fahrlehrer schnell zusammen: Ehefrau Steffi krönt er zur Königin, Daniel und Yvonne Kalthoff , Toni und Sandra Bernzen, Thorsten und Katja Recker, Carsten und Christine Grünkemeier, Markus und Judith Aundrup sowie Andreas und Nicole Schlingmann bilden das Gefolge. Zuvor haben sich Vera Tebbel (Zepter), Sebastian Garnschröder (Apfel) und Tobias Keuper (Krone) die Insignien gesichert. Während die Schützengesellschaft Ralf und Steffi Wienströer als Königspaar hochleben ließ, verabschiedeten sich deren Tochter Jana als Jugendkönigin. Der ehemalige Jungschütze gehörte 2015/ 2016 zur Throngesellschaft des Königspaars Toni und Sandra Bernzen. Alle damaligen Throngesellschafter gehören auch dem aktuellen Hofstaat an. Aktiv an dem Kampf an der Vogelstange waren in der heißen Phase neben Wienströer auch Bernzen, Carsten Grünkemeier und Thorsten Recker Liemke: Yannick Fischer siegt ziemlich schnell Die Schützenbruderschaft St. Michael Liemke hat einen neuen König. Und diesmal ging das Vogelschießen recht flott. Kurz vor halb Sieben sicherte sich Yannick Fischer mit dem 123. Schuss die Königswürde. Als Königin erwählte der 25-jährige seine Partnerin Johanna Kipshagen. Die Insignien sicherten sich: Dennis Gerhard (Krone, 14. Schuss), Niklas Bröckling (Apfel, 34. Schuss), Marco Pohlmeier (Zepter, 49. Schuss). Das Schützenfest wird vom 18. bis zum 20. Juni gefeiert. Am Sonntag, 19. Juni, ermitteln die Jungschützen ihren König. Druffel: André Broeker ist jüngster König der Geschichte "Pünktlich um 13 Uhr proklamieren wir den neuen König. Vergesst nicht die Inflation. Ein Schuss kostet 1,80 Euro – also nicht nebenher schießen”, gab Brudermeister (und Banker) Klaus Schnieder, den zahlreichen Anwärtern gut gelaunt mit auf den Weg zur Vogelstange. Dennoch brauchte es 294 Patronen, bis der zähe Adler sich geschlagen gab und um 13.30 Uhr endlich zu Boden fiel – abgefeuert von André Broeker, der sich zuvor mit Lukas Kathöfer einen spannenden Zweikampf geliefert hatte. Der 28-jährige Feinwerkmechanikermeister, der die St.-Johannes-Schützenbruderschaft Druffel zusammen mit seiner auch ganz privaten Königin Johanna Wiesbrock regiert – im Sommer soll geheiratet werden – ist der jüngste Regent in der Vereinsgeschichte. Vor drei Jahren, am Pfingstdienstag haben die frisch gebackenen Majestäten angefangen, im Druffeler Neubaugebiet den Keller für das gemeinsame Eigenheim auszuschachten. Keine 50 Meter entfernt von ihren Vorgängern Johanna I. und Uwe I. Stenger, die nach drei Jahren im Amt immer noch Lust auf mehr haben. Sie gehören nun der Throngesellschaft des neuen Königspaares an; zusammen mit dem Zeremonienmeisterpaar Timo Settertobulte und Roxana Darming sowie Dominik Hollenbeck und Laura Schröder, Tobias Kückmann und Sophia Johannknecht, Marvin Verfürth und Johanna Dreisewerd, Roman Junkerkalefeld und Myleen Korban, Bernd und Stefanie Steinlage, Tim Kathöfer und Luisa Könighaus, André Potthoff und Vanessa Osmers, Stefan Lüning und Dann Schröder, Dennis Zieroth und Michelle Rausch, Lukas Kathöfer und Lena Plome. Die Insignien sicherten sich Jens Rehkemper (Apfel), Stephan Schulze (Krone) Vogelbauer Markus Himmeldirk (Zepter und rechter Flügel) und Dieter Speith (linker Flügel). Als neues Jungschützenkönigspaar grüßen der 26-jährige Projektmanager Lukas Hansjürgen und die Bürokaufffrau Laura Hesse (25). Im Wettbewerb um die Insignien hatten Jens Rehkemper (Krone), Tim Kathöfer (Apfel) und Lukas Kathöfer (Zepter) die Nase vorn. Neuer Stadtkönig ist Christoph II. Ahrens von den Mastholter Jakobus-Schützen, der sich zuvor schon den linken Flügel des hölzernen Vogels gesichert hatte. Daniel Deppe (Varensell) ergatterte die Krone und das Zepter, Robert Brüggershemke (Druffel) den Apfel und den rechten Flügel. Das diesjährige 32. Stadtkönigsschießen richtete sich an all die Königsspaare, die wegen des unter den sieben Schützenvereinen reihum wechselnden Austragungsortes in den Regierungsjahren 2014 bis 2019 übersprungen wurden. Avenwedde: Udo Hensdiek siegt mit dem 203. Schuss Die St. Hubertus Schützen Avenwedde-Friedrichsdorf haben ein neues Oberhaupt. Regent im 130. Jahr nach der Vereinsgründung ist der 66-Jährige Udo Hensdiek. Mit dem 203. Schuss hatte der 65-jährige Malermeister aus Avenwedde-Bahnhof den letzten kläglichen Rest des ehemals stolzen Adlers aus der Werkstatt von Tischlermeister Ralf Pollmeier von der Stange geholt. Die Regentschaft des alten Königspaares Burkhard und Marita Sagemüller ging damit drei Jahre nach dem letzten Schützenfest zu Ende. Hensdiek wählte seine ein Jahr ältere Ehefrau zur neuen Königin. Das Paar hat drei erwachsene Kinder: Die beiden Töchter Ann-Kathrin (40) und Sabrina (38) sowie Sohn David (43), dem Udo Hensdiek vor kurzem sein Malergeschäft übertragen hat. Die Throngesellschaft bilden: Bernhard und Elke Reker, Thomas und Hildegard Reker, Michael Reker und Sandra Zollonz, Detlev und Cornelia Guhra, Frank und Aldona Johannhörster, Stefan und Manuela Müller, Markus Schramm und Sigrid Venjakob, Jürgen und Birgit Dreisilker sowie Burkhard und Karin Ernsting. Beim Ausmarsch am Abend vom Hof Pollmeier zum Schützenplatz an der Avenwedder Straße präsentierten sich die zehn Paare erstmalig der Öffentlichkeit. Das Schützenvolk aus Avenwedde und Friedrichsdorf hatte beim Vogelschießen lange auf den Jubel nach dem Königsschuss warten müssen. Die Insignien waren anfangs schnell gefallen. Bereits mit dem 22. Schuss hatte sich Andre Reckersdrees den Apfel gesichert. Throndame Tanja Hagenlüke holte danach das Zepter und Alex Tom Wickern die Krone. Danach stellten die beiden Schießwarte Jan-Eike Niggeweg und Markus Sellmann das Gewehr von sechs Millimeter Kleinkaliber auf 70 Millimeter Großkaliber um. Die beiden Flügel sicherten sich daraufhin Frederick Graeßner und Bastian Sieckaup. Danach sah alles nach einem Zweikampf zwischen Moritz Hünnemann und Franz-Josef Kleinebrummel aus. Nach einer Schießpause – der Lauf des Gewehrs war zu stark erhitzt und musste abkühlen – griff dann noch Udo Hensdiek in das Geschehen ein. Später kam es zu einem Zweikampf zwischen ihm und Franz-Josef Kleinebrummel. Mit dem 199. Schuss hatte Kleinebrummel nahezu den gesamten Rumpf des Adlers von der Stange geholt. Doch den Beobachtern blieben die Jubel-Schreie im Halse stecken, als sie sahen, dass noch ein kleiner Rest Holz an der Gewindestange hing. Tags zuvor hatten die Jungschützen ihren Regenten ausgeschossen. Das Rennen hatte hier Jens Stickling gemacht. Er wählte Sabrina Dallmann zu seiner Königin. Niehorst: Markus Brinkmann ist der neue Kaiser - aber nicht zum ersten Mal Rund 36 Stunden sorgfältige Handarbeit benötigte Markus Brinkmann in Niehorst, dann konnte er sein kleines Kunstwerk abschließen und mal wieder zufrieden sein: Sein nunmehr zwölfter Adler, gebaut im Auftrag des Schützenvereins Niehorst, war nun bereit zum "Abflug" in den Schießkasten. Dass aber diesmal ausgerechnet Brinkmann selbst seinem hölzernen Prachtvogel mit dem 258. Schuss den Rest gab und sich damit zum aktuellen Kaiser krönte, dürfte ein Kuriosum und zugleich ein Novum in der Historie des 1924 gegründeten Traditionsvereins sein. Ein Eintrag in das klubeigene Geschichtsbuch - Vorsitzender Sven Fiedler: "Unser Schützenfest gehört zu Niehorst wie das Oktoberfest zu München" - ist auch Sebastian Heitmann und Maike Nicolaisen sicher. Denn mit einer Rekord-Regentenzeit von 1092 Tagen, bedingt durch die Corona-Zwangspause, stellt das 2019 gekrönte Duo das dienstälteste Königspaar bei einer der kleinsten Schützengilden der Stadt Gütersloh mit seinen rund 300 Mitgliedern. Jetzt hat Markus Brinkmann, von Beruf Tischler, in der beschaulichen Bauernschaft Niehorst das Zepter übernommen. In einem spannenden Finale setzte sich der 43-Jährige gegen drei Konkurrenten durch, auch eine Frau wollte den Adler erledigen: Gertrud Wierum. Die Königskette hatte Brinkmann schon in der Schützensaison 2007/08 umgehängt bekommen. Die aktuelle Königin an seiner Seite: Gesundheits- und Krankenpflegerin Manuela Baumann (35), beide sind seit zwei Jahren ein Paar. Das Besondere des Niehorster Adlers: Es wird nicht direkt auf Zepter, Apfel, Krone und Flügel gezielt, sondern auf vorgegebene Markierungen an den Insignien. "So gehen die Insignien nahezu unbeschädigt und nicht als zerfledderte Holzteile an die erfolgreichen Schützen", erläutert Adler-Bauer und 2. Vorsitzender Markus Brinkmann. Diesmal waren das Elke Eckhardt (Zepter/ 22. Schuss), Rainer Gülich (Apfel/39. Schuss), Christian Meinders (Krone/69. Schuss), Stefan Bettermann (linker Flügel/92. Schuss) und Jörg Krullmann (rechter Flügel/109. Schuss). Letzterer sicherte sich auch den Königsehrenpreis (126. Schuss), der Stadtehrenpreis ging an Sven Fiedler (153. Schuss). Harsewinkel: Christian Daut entscheidet sich spontan - und wird Kaiser Oberst Christian Daut (49) konnte sich in einem abwechslungsreichen Wettstreit der St. Hubertus-Schützenbruderschaft an der Vogelstange erfolgreich gegen seine Mitbewerber durchsetzen konnte und regiert somit als neuer Kaiser. Mit dem Fall des Restadlers brandete Jubel am Heimathof auf. &bdquo;Eigentlich war das nicht geplant, doch nachdem meine Tochter Luise am Freitag zur neuen Jungschützen-Königin proklamiert wurde, habe ich am Samstagmorgen der Familie beim Frühstück mitgeteilt, dass ich Kaiser werden möchte, um gemeinsam mit meiner Tochter das Schützenfestjahr zu feiern", erklärte der neue Regent überglücklich. Im munteren Wechsel hatten Tim Strotjohann, Marvin Künnemeyer, Hermann Pelkmann, Christian Wenner, Sven Füchtenhans, Rudi Spiering und eben Christian Daut auf den Holzadler geschossen. Am Ende wagten sich nur noch Künnemeyer und Daut an die Vogelstange. Um 16.48 Uhr war es schließlich soweit: Daut wurde mit dem 89. Schuss neuer Kaiser. Als Königin wird den erfahrenen Regenten, der bereits 2005/06 Schützenkönig war, seine Frau Marion Daut (46) durch das Amtsjahr begleiten. Die Eheleute Daut lösten das Kaiserpaar Josef und Monika Krieft ab, das seit 2019 im Amt war. Die Throngesellschaft besetzten die neuen Regenten mit Christian Wenner und Menja Klein, Sven und Uschi Füchtenhans, Stefan und Karin Meyer zu Rheda, Rudi Spiering und Marion Brockmann, Katrin und Georg Meyer zu Rheda, Daniel Poppenborg und Johanne Kraak sowie Maik Nathmann und Svenja Tuxhorn. Als Mundschenke werden Thomas Breitenstein und Burkhard Wolharn im Einsatz sein. Ebenfalls umjubelt wurden die Insignienschützen Jan Langenhorst (Krone), Marcel Krieft (Apfel), Alois Langenhorst (Zepter), Katharina Bellmann (rechte Schwinge) und Marvin Künnemeyer (linke Schwinge).

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