Mit vielen Fotos: Anno 1280 in Gütersloh lockt mehr als 20.000 Besucher an

Gütersloh. Ihren 22. Geburtstag feierte Lara Morkes in der Nacht von Samstag auf Sonntag gemeinsam mit ihrem Bruder Felix Morkes, dem Ritter Partum Heros alias Vater Norbert Morkes und der Anno-Familie im Rahmen des Mittelalterfestes Anno 1280 auf dem Rittergut Kruse. Ihr Bruder und Marktmeister, dem nach einem zum Glück glimpflich verlaufenen Feuerunfall der neue Szenename &bdquo;Felix Flammhaar“ verpasst worden war, hatte wie in jedem Jahr einen Apfelkuchen nach altem Familienrezept gebacken. Um Punkt null Uhr am Sonntag stimmten die von einem Dudelsackspieler begleiteten Gratulanten das Ständchen "Happy Birthday" an. Das war zwar vielleicht nicht ganz stilecht, aber alternativlos. Geburtstagslieder moderner Prägung waren vor 742 Jahren nämlich noch nicht erfunden. Marktmeister Felix Morkes ist mit der Besucherzahl zufrieden Sonntagfrüh um 10 Uhr hieß es dann bereits wieder: Die Show muss weitergehen. Auf die erstmals an der Spitze des Organisationsteams stehenden Kinder des Anno-Erfinders und jetzigen Bürgermeisters Norbert Morkes wartete erneut Arbeit. Denn weit über 20.000 Menschlinge, wie sie Herr Blüterich, der Pfaue aus dem Elfenwald, nannte, ließen sich von Mittwoch bis Sonntag in den Bann des längst in ganz Deutschland bekannten Mittelalterfestes ziehen. Marktmeister Felix Morkes war mit dieser Zahl äußerst zufrieden. "Nach zwei Jahren Pause war das ein schöner Auftakt. Alle sind glücklich und zufrieden. Dafür hat sich die sechsmonatige Vorbereitungszeit gelohnt". Speziell am besucherstarken Samstag mit Sonnenstrahlen und angenehmen Temperaturen habe "der gute Geist des Hofes gezeigt, was er kann". Der schon seit Jahren stetig gleichbleibende Besucherboom hatte sich 2022 bereits frühzeitig angedeutet. Selbst der Freitag, aufgrund der Öffnungszeiten ab 16 Uhr der publikumsärmste Tag, war laut Felix Morkes "weit, weitaus besser besucht als in den Vorjahren". Die lange Zwangspause seit 2019 habe ihren Teil dazu beigetragen, glaubt er. "Die Menschen sind froh, endlich wieder rauszukommen, endlich wieder Veranstaltungen besuchen zu können", sagt Felix Morkes. Besucher nehmen kürzere Wartezeiten entspannt hin Das ließ sich auch an der Stimmung auf dem acht Hektar großen Areal festmachen. Mit Wohlgefallen registrierte Felix Morkes: "Die Besucher sind alle wesentlich entspannter, freundlicher, offenherziger, warmherziger zueinander als in den Vorjahren". Gelegentliche kürzere Wartezeiten an den hauptsächlich Publikumstagen Donnerstag, Samstag, Sonntag sowie kurze Schlangen an den siebzehn Versorgungsständen wurden demnach von allen sehr entspannt hingenommen. Wie in jedem Jahr hatte auch die Firma Anno Events als Hauptorganisator einiges dafür getan, das von Norbert Morkes gerne als "mein Kind" bezeichnete Fest noch attraktiver zu machen. Erstmalig gab es neben den Show-Darbietungen wie des Drachentheaters Fangdorn oder der Show der französischen Theatergruppe Kervan Compagnie auch Mitmachaktionen wie Hau den Lukas, Eierknacker, Kanonenschießen oder einen Strohspielplatz für Kinder. Einblicke in mittelalterliches Leben in den Heerlagern Wer nicht brav und artig war, wurde im 84 Gruppen umfassenden Heerlager eben an den Pranger gekettet und mit Schwämmen beworfen. Nicht alle in der nach strengen Vorbildern errichteten Zeltstadt hatte es dabei so gut, wie die in der &bdquo;Anno Wyhnacht“ als Schneekönigin mitwirkende Anja Schmelter. Die Gütersloherin zelebrierte in der Rolle als reiche Stadtbewohnerin ein für damalige Verhältnisse feudales Leben in einem sogar mit Teppichen ausgelegten Großzelt. Genächtigt wurde nicht auf der Liege, sondern in einem von Lammfell überzogenen Bett. Die zwölfte Auflage des Mittelalterfestes endete auf bewährte Weise. Durch den festlich beleuchteten Zeittunnel gelangte das Klein- und Großvolk nach dem Abstecher aus der Vergangenheit zurück in die Gegenwart. Nach der von der Torwache stets freundlichen Verabschiedung: "Gehabt euch wohl“ machten sich die Besucher auf den Heimweg. Beim 13. Anno 1280 gibt es 2023 ein Widersehen.

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