Wichtige Tipps: So können Gütersloher beim Hausbau sparen

Gütersloh. Der Traum von den eigenen vier Wänden kostet Geld. Steigende Materialpreise sorgen für höhere Gesamtkosten. Eine solide Planung muss also her, damit das Budget am Ende auch ausreicht. Die Neue Westfälische hat Tipps von Experten aus Gütersloh gesammelt, welche Möglichkeiten es gibt, um Geld einzusparen. Wo lassen sich Abstriche machen? Was bietet sich bei der Planung an? Grundstück Wer beim Hausbau sparen will, sollte eher zu einem kleineren Grundstück greifen. In Gegenden, in denen die Preise sehr hoch sind, ließen sich die Baukosten dadurch deutlich reduzieren, sagt Jens Liermann, Teamleiter Baufinanzierung bei der Volksbank Bielefeld-Gütersloh. Ein hoher Wohnkomfort könne mit einer optimalen Bebauung und Grundrissgestaltung auch auf einem kleinen Grundstück gelingen.Das Gleiche gelte für die Wohnfläche. Hier solle man schauen, was wirklich benötigt werde, rät Liermann. &bdquo;Ein paar Quadratmeter mehr lassen die Baukosten schnell in die Höhe steigen. Pro Quadratmeter muss man mit mindestens 2.500 Euro rechnen.“ Doppel- oder Reihenhaus statt Einfamilienhaus &bdquo;Das klassische Einfamilienhaus ist pro Quadratmeter Wohnfläche am teuersten“, gibt Liermann zu bedenken. Denn bei geringer Quadratmeterzahl müsse eine große Außenwandfläche errichtet werden. Eine günstigere Alternative könnte deshalb ein Doppel- oder Reihenhaus sein. &bdquo;Bei Reihen- und Doppelhäusern fällt mindestens eine Außenwand weg, was sich dann natürlich auch in den Kosten niederschlägt“, erklärt der Baufinanzierungs-Experte. Architekt Thomas Heye vom gleichnamigen Architekturbüro aus Gütersloh: &bdquo;Der weitaus größte Spareffekt liegt bei Doppel- und Reihenhäusern natürlich in dem Grundstücksbereich, den ich deutlich kleiner wählen kann, weil ich die Abstandsflächen nicht brauche.“ Hinzu kommt: &bdquo;Wenn ich ein Haus direkt an das andere baue, kann ich im Übergangsbereich auch auf den Wärmeschutz verzichten.“ Bauform Je kompakter und schlichter, desto mehr Geld lässt sich beim Hausbau sparen. &bdquo;Je lang gestreckter das Haus, desto größer sind Außenwandanteile und die Kosten dafür. Und ich habe hinterher auch höhere Betriebskosten“, sagt Heye. Einsparpotenziale gibt es auch bei Erkern, Nischen, Vor- oder Rücksprüngen und besonderen Dachkonstruktionen. &bdquo;Da steckt ein gewisser Aufwand drin, der natürlich Geld kostet“, so Heye. Verzicht auf Keller Ein Keller gehört für viele mit dazu – klassisch als Rumpelkammer, als Partyraum für ausgelassene Feiern, als Waschküche. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Aber auch teuer. Wer komplett auf einen Keller verzichtet, kann bares Geld sparen. &bdquo;Bis zu 30.000 Euro“, sagt Liermann. Ein solcher Verzicht bedeutet aber auch, dass Bauherren bei der Grundrissgestaltung großzügiger sein müssen. Denn: Die Haustechnik, die sonst bei vielen im Keller untergebracht ist, muss Platz in einem anderen Raum finden. Ebenso Krempel, der sonst im Keller landen würde. Abhängig sei das Einsparpotenzial beim Keller natürlich auch von der Größe des Hauses. &bdquo;Beim Einfamilienhaus lassen sich durch den Verzicht auf einen Keller 20.000 bis 25.000 Euro sparen, bei einem großen Haus, in dem es sonst mehrere Kellerräume gäbe, bis zu 50.000 Euro“, sagt Architekt Heye. In der Praxis würden seiner Erfahrung nach sowieso nur noch etwa 10 bis 15 Prozent der Einfamilienhäuser mit Keller gebaut. Bei Mehrfamilienhäusern würden noch etwa 90 Prozent mit Kellern gebaut.Verzicht auf Garage &bdquo;Die klassische Einzelgarage ist bestimmt 10.000 Euro teurer im Vergleich zu einem Carport“, erklärt Architekt Heye. Wer auf die massive Variante verzichtet, kann also auch hier Geld sparen. Aber: &bdquo;Es kommt auch auf die Gestaltung des Carports an.“ Bei einer Stelzenkonstruktion mit Wänden rechts und links lasse sich Geld sparen, &bdquo;wenn aber auch noch vorne ein Tor dazukommt, ist das Einsparpotenzial im Vergleich zur Garage nur noch gering“, schätzt er. Verzicht auf Balkon Wer auf den Balkon verzichtet, könne in etwa 5.000 bis 10.000 Euro beim Hausbau sparen, schätzt Heye. Bei Einfamilienhäusern werde schon jetzt oft darauf verzichtet. &bdquo;Im Geschosswohnungsbau gibt es hierzu keine Diskussionen. Balkon oder Terrasse gehören hier zur Standardausstattung“, weiß er aus Erfahrung. Eigenleistungen Wer selbst beim Hausbau anpackt, kann ebenfalls Geld sparen. &bdquo;Eigenleistungen werden als Arbeitsaufwand am Bau auf das Eigenkapital angerechnet. Die Bank empfiehlt hier einen Anteil von maximal 10 bis 15 Prozent“, sagt Baufinanzierungs-Experte Liermann. Wichtig sei hierbei aber, den Arbeitsaufwand und das eigene handwerkliche Geschick realistisch einzuschätzen. Andernfalls könnten Zeitverzögerungen erhebliche Mehrkosten verursachen. Bei einfachen Arbeiten wie das Streichen der Wände oder das Verlegen von Laminat oder Teppich könnten Bauherren sicherlich aktiv werden. Das Einsparpotenzial sei hierbei allerdings nicht so groß. &bdquo;Die Materialien muss der Bauherr ja auch kaufen und spart dann höchstens die Arbeitsleistung. Etwa 5.000 bis 10.000 Euro – mehr Ersparnis wird dabei nicht rumkommen“, schätzt Architekt Heye. &bdquo;Grundlegende Arbeiten wie Statik, Rohbau, Elektro- und Sanitärinstallationen gehören aufgrund der Haftung und Garantie aber in die Hände von Fachleuten“, betont Liermann.Verschiedene Angebote Verschiedene Angebote bei Baudienstleistern einzuholen, kann ebenfalls Geld einsparen. &bdquo;Für Laien ist die Vergleichbarkeit der Angebote aber sicherlich schwierig. Eine offizielle Ausschreibung zu machen, um vergleichbare Angebote zu bekommen, ist sinnvoll“, rät Heye. Von sich aus verschiedene Handwerker anzusprechen, sei weniger ratsam. &bdquo;Hier läuft man die Gefahr, dass man am Ende Äpfel mit Birnen vergleicht und eventuell in Gesprächen das ein oder andere vergessen wird.“

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