Weitere Flüchtlingsunterkünfte im Kreis Gütersloh geplant

Kreis Gütersloh. Die Dreifachsporthalle in Spexard an der Bruder-Konrad-Straße soll für die Unterbringung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eingesetzt werden. Pressesprecher Rainer Stephan vom Deutschen Roten Kreuz verrät zu den Planungen nur so viel: Anfang kommender Woche solle mit dem Aufbau in der Halle begonnen werden. Die Kapazität liege bei etwa 200 bis 300 Personen. &bdquo;Bei einer Vollbelegung der Spexarder Turnhalle kommt die Turnhalle des Carl-Miele-Berufskollegs als weitere Unterkunft in Betracht.“ Für den Sport bedeutet die Unterbringung der Flüchtlinge einen erneuten Einschnitt. &bdquo;Der SV Spexard mit einer vereinseigenen Halle war während der Flüchtlingskrise 2015/2016 sehr arg betroffen, die Halle war sehr lange gesperrt und musste danach saniert werden, um überhaupt wieder für den Sportetrieb zur Verfügung zu stehen“, gibt Hans Feuß, Vorsitzender des Kreissportbundes, zu bedenken. Er moniert, dass der Verein bei der Entscheidung, die Halle erneut für Flüchtlinge bereitzustellen, nicht beteiligt worden sei. "Natürlich tritt der Sport in solchen Zeiten zurück - es geht aber um das Verfahren" &bdquo;Aus Verwaltungssicht mag die Entscheidung nachvollziehbar sein, da die Strukturen vorhanden sind“, sagt er. Grundsätzlich sträube sich der Sport auch nicht gegen die Unterbringung der Flüchtlinge und davor, Einschränkungen hinzunehmen. &bdquo;Natürlich tritt der Sport in solchen Zeiten zurück. Es geht aber um das Verfahren. Meine Mutter hat immer gesagt: Der Ton macht die Musik“, sagt er. Laut ihm hätte die Stadt vorab das Gespräch mit den Vereinen suchen sollen und fragen sollen, welche Vereine – beispielsweise auch der in Friedrichsdorf – welche Möglichkeiten haben. &bdquo;So wie ich das mitbekommen habe, ist der Verein Spexard mehr oder weniger vor vollendete Tatsachen gestellt worden“, so Feuß.Lesen Sie auch: Newsblog zum Ukraine-Krieg - alle Auswirkungen auf den Kreis Gütersloh Gespräch mit Bürgermeister Morkes am Sonntag Auch der SV Spexard selbst hat dazu eine ausführliche Stellungnahme abgegeben. &bdquo;Für viele Vereinsmitglieder, darunter über 1.000 Kinder und Jugendliche, sind die Spexarder Sporthalle und das gesamte Sportgelände mehr als nur Platz für das wöchentliche Hobby. Hier finden Begegnung, Integration und soziales Miteinander statt“, heißt es darin unter anderem. Deshalb wäre der Verein auch gerne in die Entscheidungsprozesse der Stadt einbezogen werden. &bdquo;Aus unserer Sicht gibt es nämlich durchaus Alternativen in Gütersloh, die in Betracht gezogen werden können und mitunter eine menschenwürdigere Unterkunft für die Geflüchteten bieten würden“, teilt der Verein weiter mit.Stellt aber auch klar, dass der Schutz der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine &bdquo;aktuell oberste Priorität hat und ein sicherer Ort für die Frauen, Kinder und Senioren über unseren Interessen als Sportler stehen“. Vereinsmitglieder, Interessierte und Anwohner haben am Sonntag, 13. März, um 11 Uhr die Möglichkeit, an der Spexarder Sporthalle Bürgermeister Norbert Morkes sowie Sozialdezernent Henning Matthes ihre Fragen zu stellen.Für die Stadtverwaltung sei auch die Sporthalle &bdquo;Alte Ziegelei“ in Friedrichsdorf eine weitere Option zur Unterbringung der Geflüchteten. Anders als für Spexard stehe aber noch nicht fest, ob die Friedrichsdorfer Dreifachhalle tatsächlich in Anspruch genommen werden muss, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Der Sportbetrieb dort könne zunächst weiterlaufen. Hier im Kreisgebiet laufen weitere VorbereitungenIm Gütersloher Stadtgebiet entsteht eine weitere Flüchtlingsunterkunft für etwa 50 Personen. Wo genau diese liegt, wollte Rainer Stephan vom DRK nicht verraten. Die Stadt Gütersloh war für eine Stellungnahme telefonisch nicht zu erreichen. Die Unterkunft solle, so Stephan, aber bereits ab diesem Samstag zur Verfügung stehen, am Freitagnachmittag waren ehrenamtliche und hauptamtliche DRK-Einsatzkräfte mit der Herrichtung beschäftigt. Eine Begehung habe am Donnerstag stattgefunden und die Unterkunft habe sich als tauglich herausgestellt. Darüber hinaus sollen etwa 150 bis 160 Flüchtlinge im ehemaligen Hotel Stadt Gütersloh unterkommen. Hier seien allerdings unter anderem noch Fragen des Brandschutzes zu klären. Bezugsfähig soll dieses Quartier laut Stephan Mitte der kommenden Woche sein. Auch in anderen Kommunen laufen die Pläne. So ist in Versmold der DRK-Ortsverband federführend. Zunächst werde im Schulzentrum eine Möglichkeit geschaffen, kurzzeitig bis zu 75 geflüchtete Menschen aufzunehmen. Diese sollen anschließend in private Unterkünfte vermittelt werden. Für den Fall eines größeren Flüchtlingszustroms, so Stephan, komme der DRK-Kreisverband ins Spiel und würde eine größere Flüchtlingsunterkunft in der Stadt schaffen. In Rheda-Wiedenbrück wird derzeit durch Vertreter des DRK-Kreisverbandes und der Stadt geprüft, ob die Sporthalle Burgweg genutzt werden kann. Im Falle einer Belegung kümmere sich das DRK wie bereits in der Flüchtlingswelle 2015/2016 um die Herrichtung und den Betrieb der Notunterkunft. In Borgholzhausen unterhält das DRK das Seniorenzentrum Haus Ravensberg. &bdquo;Dort gibt es einen leer stehenden Altbau. Dieser wird aktuell so hergerichtet, dass hier Menschen unterkommen können“, verrät Stephan zu den dortigen Planungen. Die Versorgung der Geflüchteten würden dort vom DRK Haus Ravensberg erfolgen.

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