Gütersloh Neue Jobs in Gütersloh: Bürgermeister Morkes will mehr Personal einstellen

Gütersloh. Bürgermeister Norbert Morkes will seine Verwaltung weiter aufstocken. Nachdem ihm die Ratsfraktionen im vergangenen Jahr großzügig 55,5 neue Stellen zubilligten, zwei mehr als von ihm beantragt, möchte das Stadtoberhaupt nun nachlegen – und zwar um 31,7 Stellen. Anders als in den Vorjahren entfiele das Gros des Zuwachses diesmal nicht auf neue Feuerwehrleute, Erzieherinnen oder Bauingenieure, sondern auf klassisches Verwaltungspersonal und Sozialarbeiter. So beabsichtigt Morkes, die Fachbereiche Soziales sowie Jugend und Familie zu stärken. Unterm Strich will er dort acht zusätzliche Stellen einrichten. Zwei Vollzeitkräfte sollen sich um die steigenden Fälle von Kindeswohlgefährdung kümmern, zwei in der Jugendberufshilfe als Übergangscoach arbeiten. Drei Sozialarbeiter, bislang befristet über ein Landesprojekt angestellt, sollen sich künftig dauerhaft um die Integration von Osteuropäern und anderer Migranten kümmern, weitere anderthalb Stellen hält er für erforderlich, weil es beim Thema Wohngeld so viel zu tun gibt – steigende Fallzahlen, Einkommensausfälle, kürzere Bewilligungszeiträume. Weil außerdem die Zahl der Obdachlosen steigt, sei auch hier eine zusätzliche halbe Stelle vonnöten. Er selbst wünscht sich einen persönlichen Referenten Auch für sich selbst erhofft sich Morkes Entlastung: Eine der 31,7 Stellen wäre die eines persönlichen Referenten, dotiert mit A 13. &bdquo;Die vielfältigen und komplexen Themenstellungen, die mit dem Amt des Bürgermeisters verbunden sind und oftmals eine besonders große Bedeutung haben, sollen unterstützt durch eine*n persönliche*n Referent*in vorbereitet und koordiniert werden“, heißt es in dem jetzt vorliegenden Entwurf für den Stellenplan 2022. Lesen Sie auch: Bürgermeister Morkes: "Stadt ist dabei, über ihre Verhältnisse zu leben" Bislang hatten die Gütersloher Bürgermeister keine persönlichen Referenten. Der städtische Beigeordnete Carsten Schlepphorst, zuständig unter anderem für Personal, IT und Organisation, hält Morkes Wunsch für nachvollziehbar. &bdquo;In einer Großstadt von mehr als 100.000 Einwohnern mit einer großen Verwaltung ist das sinnvoll und richtig, gerade wenn man fachfremd von außen eingestiegen ist.“ Ein Referent könne dem Bürgermeister viel Arbeit abnehmen, Themen sortieren, Zusammenhänge aufbereiten. In anderen Städten seien solche Posten üblich, sogar Beigeordnete hätten mitunter eigene Referenten. Morkes wird derzeit vor allem von Rainer Spies, Leiter des Fachbereiches Ratsangelegenheiten und Bürgerdialog, unterstützt. Spies allerdings, so Schlepphorst, sei kein klassischer Referent und habe ebenfalls eine hohe Arbeitsbelastung. Welche neue Stellen sind noch gewünscht? Eine Auswahl: Stadtjubiläum: Eine Stelle für einen Koordinator, der das Stadtjubiläum 2025 vorbereiten soll; in drei Jahren wird Gütersloh 200 Jahre alt. Die Stelle, in EG 10 eingruppiert, soll auf fünf Jahre befristet sein. Grünflächen: Zwei Stellen. Eine für einen weiteren Baumkontrolleur, der wegen des Klimawandels die Trockenschäden im Blick behalten soll; die zweite für einen Landschaftsarchitektin, weil es durch den Ausbau der Schulen und die Entwicklung von Mansergh- und Flughafenquartier so viel zu gestalten gebe. Öffentlichkeitsarbeit: Eine Stelle für eine Redakteurin, weil es inzwischen so viele Medienkanäle zu bedienen gebe und sich die Zahl der Medienanfragen gehäuft habe. Vergaberecht: Zwei Stellen, weil so viele Vergaben anstünden und die Verfahren juristisch komplex seien. Stadtreinigung: Zwei Stellen, davon eine für jemanden, der die Innenstadt sauber hält. &bdquo;Das gesteigerte Müllaufkommen (ToGo-Kultur) und die vermehrte Wildkrautbeseitigung“ mache das erforderlich, so die Stadt. Die andere Stelle entfiele auf Straßenunterhaltung – der Glasfaserausbau erfordere viel Nachsorge. Stadtplanung: Eine Stelle, um die gestiegene Zahl an Bauleitplanverfahren abzuarbeiten. Zudem würden die Verfahren immer komplexer. Schule: 2,5 Stellen, davon eine halbe für Digitalisierung und eine, die sich hauptsächlich bemühen soll, Fördermittel zu akquirieren. Kinderbetreuung: Vier Stellen, davon anderthalb für Erzieherinnen, weil die Kita Bülowstraße um eine Gruppe erweitert wird. Zwei Stellen wären ausschließlich mit dem Einziehen der Elternbeiträge befasst – wegen der höheren Zahl an Kita-Kindern und der steigenden Ganztagsquote an Schulen, aber auch wegen der aufwändigen Berechnungen würden sie gebraucht. Straßenbau: Zwei Stellen, eine für den Bau neuer Straßen in den vielen Neubaugebieten, eine für die Unterhaltung. Ordnungsamt: Eine Stelle, weil es für den Leiter Thomas Habig im aufreibenden Tagesgeschäft unmöglich sei, den Fachbereich strategisch und koordinatorisch neu auszurichten; das aber, so Schlepphorst, sei fällig. Feuerwehr: Anderthalb Stellen - eine für die Leitung der Atemschutzwerkstatt, eine (weitere) halbe für die Digitalisierung. Insgesamt weist der Entwurf, den Morkes und Schlepphorst vorgelegt haben, 1.315 Stellen aus. Hinzu kämen 116 Auszubildende (derzeit 104, Stand 1. Oktober 2021) sowie 56 Praktikanten (derzeit 18).

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