Altes Arbeitsamt in Gütersloh wird Tönnies’ neue IT-Zentrale

Gütersloh. Ein Plakat vom Silicon Valley hängt bereits in einem frisch bezogenen Büroraum und versprüht einen Hauch von Hightech. Ansonsten wird dort, wo ab dem nächsten Jahr rund 90 der europaweit 140 Mitarbeiter aus dem Bereich der Informationstechnik von Tönnies ihre neue Bleibe haben, derzeit noch kräftig umgebaut. Der Fleischkonzern aus Rheda-Wiedenbrück (16.500 Mitarbeiter) verlagert seine IT-Abteilung derzeit sukzessive nach Gütersloh. Und zwar dorthin, wo bis vor dreieinhalb Jahren noch Arbeitsplätze vermittelt wurden. In das alte Arbeitsamt an der Königstraße 60. Dort entsteht ein Kompetenz- und Innovationszentrum mit 2.500 Quadratmetern Nutzfläche. Seit am 12. April 2018 die Agentur für Arbeit ausgezogen ist, stand der unscheinbare, ocker-farbene Klinkerbau leer. &bdquo;Wir haben die Immobilie vor einem halben Jahr erworben und komplett kernsaniert", erklärt Daniel Nottbrock von der Asset Immobilien GmbH & Co. KG aus Rheda-Wiedenbrück. Nach Auskunft ihres Geschäftsführers investiert die private Immobilienfirma der Familie Clemens Tönnies einen hohen sechsstelligen Betrag allein in den Umbau des Gebäudes, das vor mehr als 30 Jahren extra für das Arbeitsamt gebaut worden war. Im Hinblick auf &bdquo;die nächsten 30 Jahre" sei das Anwesen unter modernsten Maßstäben und Aspekten saniert und modernisiert worden, so Daniel Nottbrock. Über drei Geschosse sind Einzel- und Großraumbüros sowie Besprechungsräume und neue Sanitäranlagen in der Entstehung oder bereits fertiggestellt. &bdquo;Wir haben viele Wände neu gemacht. Und das damals typische Arbeitsamt-Grau ist gewichen." Ein Kantinenbereich mit Dachterrasse und Wohlfühl-Zonen Mit einem neuen Innen-Anstrich geht auch der Bau eines Kantinenbereichs mit Dachterrasse einher, ebenso die Schaffung von Wohlfühlbereichen für die Mitarbeiter und Auszubildenden. Für deren praktische Arbeiten – wie etwa am 3D-Drucker – wurde ebenfalls ein spezieller Bereich geschaffen. &bdquo;Das Arbeitsklima wurde in den Vordergrund gestellt", erklärt Daniel Nottbrock. Aber auch in puncto Klima sei das Objekt an der Königstraße 60, auf dessen Dächern möglicherweise noch Photovoltaik-Anlagen installiert werden sollen, geradezu maßgeschneidert: In der Tiefgarage stehen 37 Stellplätze zur Verfügung, beim Tochterunternehmen Marten in der Herzebrocker Straße gibt es weitere Parkmöglichkeiten. Durch die Nähe zum Bahnhof genieße man zudem eine gute Anbindung an den öffentlichen Personen-Nahverkehr. Die zentrale Lage sei darüber hinaus ein gutes Argument beim Werben um neue Mitarbeiter und Fachkräfte für die &bdquo;Tönnies Business Solutions". Das IT-Team vom Branchenprimus der Fleischwirtschaft, geleitet von Geschäftsführer Stefan Danckert (55), bezieht als Mieter das alte Arbeitsamt. &bdquo;Für uns wird das unser Digitalisierungscampus", erklärt Fabian Reinkemeier. Der Sprecher der Unternehmensgruppe ist am Samstag 31 Jahre alt geworden. Bis man der hauseigenen IT-Abteilung zum Einzug in das neue Domizil beglückwünschen kann, wird es noch ein paar Wochen dauern. 15 Prozent des Umzugs geschafft Pandemie-bedingt ist es zu Verzögerungen bei den im Juni gestarteten Bauarbeiten gekommen. Gut 15 Prozent des Domizilwechsels seien bewältigt. &bdquo;Unser Plan ist es, dass die Bauarbeiten bis spätestens Ende des Jahres fertiggestellt sind", erläutert Fabian Reinkemeier. Der Umzug erfolge &bdquo;schrittweise jetzt schon und dann nach und nach." Rund drei Viertel der IT wird von den Standorten in Rheda und Lintel nach Gütersloh verlegt. Lediglich zwei Rechenzentren und der sogenannte IT-Helpdesk, der bei Akutfällen (&bdquo;Etwa in der Produktion") unmittelbare Hilfe ermöglicht, verbleibt am Stammsitz &bdquo;In der Mark 2" in Rheda.

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