Schwammstadt: So will sich Gütersloh auf Extremwetter vorbereiten

Gütersloh. Wie kann sich die Stadt in Zeiten des Klimawandels gegen Extremwetterereignisse wie Starkregen mit Hochwasser auf der einen und Überhitzung auf der anderen Seite besser schützen? Um Antworten auf diese Frage zu finden, hat die CDU eine Anhörung von Experten angeregt. Darin soll speziell das Konzept einer sogenannten Schwammstadt vorgestellt werden, um daraus Handlungsmöglichkeiten für die Stadt Gütersloh zu entwickeln. Lesen Sie auch: So sollen Städte in NRW klimagerecht werden &bdquo;Die Sommer werden heißer, die Niederschläge nehmen ab. Auf der anderen Seite drohen häufiger extreme Hochwasser und Starkregen. Gerade bei Starkregen resultiert daraus eine Überlastung der Kanalnetze, als Folge kann es vermehrt zu verheerenden Sturzfluten kommen, wie es auch im Sommer in einigen Regionen Deutschlands der Fall war", erläuterte Ratsfrau Ina Laukötter den Antrag ihrer Fraktion im Ausschuss für Umwelt und Klima (AUK) Langanhaltende Trocken- und Hitzeperioden hingegen führten dazu, dass sich in stark versiegelten Bereichen einer Stadt die Fassaden aufheizen und die Temperatur unerträglich werden könne. Eine mögliche Kühlung durch verdunstendes Wasser werde durch die sofortige und schnelle Ableitung des fallenden Niederschlags in die Kanalisation verhindert, so Laukötter. Schwammstadt oder (englisch) Sponge City sei ein Konzept, anfallendes Regenwasser in Städten lokal aufzunehmen und zu speichern, anstatt es lediglich zu kanalisieren und abzuleiten. Innerstädtische Feuchtgebiete In einem Beitrag des enorm-Magazins heißt es, &bdquo;Schwammstädte sind dem Bauprinzip von Schwämmen nachempfunden, imitieren deren porige Struktur und schaffen einen natürlichen Wasserkreislauf. Zum Beispiel mit Baumrigolen, einem unterirdischen System von Drainage-, Speicher- und Versickerungselementen, welche die Baumwurzeln umgeben. Oder mit begrünten Fassaden und Dächern sowie innerstädtischen Feuchtgebieten." Dieses Prinzip sei nicht neu, sagte Dirk Buddenberg, städtischer Fachbereichsleiter Grünflächen. Auch in der Stadt Gütersloh werde es schon an mehreren Stellen praktiziert, indem großzügige Versickerungsflächen angelegt worden seien. Als Beispiele nannte er die jungen Wohnsiedlungen Krullsbachaue in Isselhorst, das Pavenstädter Quartier Auf dem Stempel sowie das Umfeld des neuen Nobilia-Werkes am Spexarder Hüttenbrink. Und auch beim großangelegten Umbau der Mansergh Barracks an der Verler Straße sowie dem Wohnbauprojekt an der Ahornallee im Norden werde die Hochwasser-Problematik in der Planung berücksichtigt. Seiner Ansicht nach müsse es künftig auch darum gehen, die Innenstadt mit ihren stark versiegelten Flächen den Fokus zu nehmen. "Stadtplanung neu denken" Buddenberg sagte, er begreife die &bdquo;Schwammstadt" als interdisziplinären Ansatz. Verschiedene Fachbereiche wie Stadtentwässerung, Planung und Grünflächen seien dabei gefragt. Das von der CDU angeregte Hearing &bdquo;kann uns weiterbringen". Es komme jedoch vor allem darauf an, einen Gütersloh-spezifischen Mehrwert zu generieren. Dazu könnten Fachbüros kontaktiert werden. Das Thema sei wichtig, meinte Kilian Topp (Grüne). Stadtplanung müsse neu gedacht werden. Auch in anderen Kommunen in OWL steht die "Schwammstadt" auf der Tagesordnung. In Herford zum Beispiel oder in Bad Oeynhausen, wo es Überlegungen gibt, sich als Modellkommune für eine Projekt des Landes NRW zu bewerben. Die Erste Beigeordnete Christine Lang schlug vor, das Thema zunächst verwaltungsintern zu prüfen und dann mit einem Vorschlag zum weiteren Verfahren wieder in den Ausschuss zu kommen. Zustimmung.

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