SPD setzt auf diesen bekannten jungen Hoffnungsträger aus Gütersloh

Gütersloh. Der Co-Vorsitzende der Jusos im Kreis Güterslohs und der Chef der Landes-SPD kennen sich schon seit 2019. Erst vor ein paar Tagen trafen sich Stefan Schneidt und Thomas Kutschaty sowie weitere Teilnehmer beim Kurznachrichtendienst Twitter zur abendlichen Zoom-Videokonferenz der Gruppe &bdquo;Klima.Gerecht“. Unter diesem Titel sind Klimaaktivisten der SPD übers Internet vereint. Mit dabei auch der stellvertretende Vorsitzende der Landtagsfraktion, André Stinka. Möglicherweise begegnen sich diese drei demnächst öfter, und nicht nur virtuell. Denn auch Schneidt, zugleich sehr präsenter Aktivist der Gütersloher Gruppe von Fridays for Future, will in den Landtag. Mit 21. Bei einer Nominierungsversammlung seiner Partei Ende Oktober soll er für die Wahl im kommenden Mai im Wahlkreis 95, Gütersloh II (Gütersloh, Harsewinkel, Herzebrock-Clarholz), aufgestellt werden. Das ist ausgemachte Sache, auch wenn das zu diesem Zeitpunkt niemand offiziell bestätigen will - weder der Gütersloher Stadtverbandsvorsitzende Volker Tappe noch SPD-Kreisvorsitzender Thorsten Klute, der kommendes Jahr selbst als Direktkandidat im Nordkreis und Teilen Bielefelds antreten will. Und erst recht hält sich der designierte Kandidat, sonst nicht um klare Aussagen verlegen, mit Äußerungen zurück und stattdessen an die Parteidisziplin. Alle Aufmerksamkeit sei derzeit weiter auf den Wahlkampf-Schlussspurt gerichtet und auf die Unterstützung der heimischen Kandidatin Elvan Korkmaz-Emre. Außerdem, sagt Tappe, habe bislang noch keiner der drei beteiligten SPD-Ortsvereine einen formellen Personalvorschlag gemacht. "Aus Ambitionen kein Geheimnis gemacht" Sowohl für die Partei als auch für den Bewerber gilt die Kandidatur des Politiktalents Schneidt als Glücksfall. Denn nach dem Rückzug von Susanne Kohlmeyer, die 2017 bei der Landtagswahl für die SPD antrat und eine Niederlage gegen Raphael Tigges (CDU) einstecken musste, zeichnete sich lange Zeit keine Nachfolge ab. Was nicht verwundert: Die Erfolgschancen im eher schwarzen als roten Wahlkreis überschaubar, die Aussicht auf einen aussichtsreichen Landeslistenplatz ebenso. Da kommt ein junger Hoffnungsträger, der trotz der ungünstigen Ausgangslage vor Elan sprüht und weiter an politischem Profil gewinnen will, nur recht. Immerhin das räumt Schneidt unumwunden ein: &bdquo;Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich für den Bundes- oder Landtag kandidieren will.“ Unausgesprochen: &bdquo;Und das will nicht erst mit 40 oder 50 Jahren.“ Für Weltklimakonferenz akkreditiert Der 21-Jährige, der seit kurzem an der Universität Bielefeld Politik- und Rechtswissenschaften studiert, will meistens vorn mitmarschieren, am liebsten die Richtung vorgeben. Das zeigen einige seiner bisherigen Stationen: Klassensprecher, Jahrgangssprecher in der Schule, Kopf von Fridays for Future in Gütersloh, Mitglied im Klimabeirat der Stadt. Sogar für die Weltklimakonferenz ist er akkreditiert. Und auch bei der SPD mischt Schneidt, der vegan lebt und sich auch für den Tierschutz engagiert, seit ein paar Jahren kräftig mit. Er bildet nicht nur gemeinsam mit Rieke Vartmann die Doppelspitze bei den Jusos, sondern gehört auch dem Ortsparteivorstand an, ist ferner als sachkundiger Bürger in den Fraktionen von Stadtrat und Kreistag aktiv. Hinterbank ist nirgendwo seine Sache. Manch einer reibt sich verwundert die Augen, dass der gebürtige Dortmunder neben all diesen Dingen überhaupt noch Zeit für Hobbys findet. Und doch trainiert der Handballer auch noch Jugendmannschaften des SV Spexard. Hervorragende Beziehungen zum Landeschef Und demnächst auch noch Wahlkampf. Wie es heißt, möchte die NRW-SPD Schneidt zum jüngsten Landtagsabgeordneten machen. Intern wird gesagt, dass der 21-Jährige hervorragende Beziehungen zum Fraktions- und Landesvorsitzenden Kutschaty habe und dass er wohl am Wahlprogramm der Landespartei zur Umwelt mitarbeite. Dazu befragt, antwortet Schneidt in Politiker-Manier: &bdquo;Über ,Klima.Gerecht’ versuchen wir, möglichst viel von unseren Vorstellungen in der Partei unterzubringen.“ In der Twitter-Community wird klar, was damit konkret gemeinst ist: Zum Beispiel der &bdquo;Kohleausstieg bis 2030 oder früher“. Es wird vermutlich nicht mehr lange dauern, dann wird auch der designierte Kandidat deutlicher.

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