Mit Video: Gütersloher Pendler-Enten sind TV-Stars

Gütersloh. &bdquo;Eigentlich trennen sich Enten gut 50 bis 60 Tage nach der Geburt voneinander", weiß die Gütersloherin Helma Olderdissen. Doch die gefiederten Gäste, die es sich (wie berichtet) im Garten der 54-Jährigen bequem gemacht haben, &bdquo;sind jetzt schon deutlich mehr als 90 Tage da". Neben dem extrem großen Familiensinn hat die schnatternde Schar einen noch deutlicher ausgeprägten Hang zum pendeln. Auch jetzt noch findet regelmäßig das große Watscheln statt: Die Entenfamilie wandert fast täglich im Gänsemarsch auf der Körnerstraße die 300 Meter lange Strecke zwischen ihrem Tagesquartier im Garten und dem Mohns Park. Dort plantschen und übernachten sie – und kehren am nächsten Tag zurück. RTL dreht 3:23 Minuten langen Beitrag &bdquo;Obwohl von unseren Enten bis auf eine, nämlich Klaus, mittlerweile alle fliegen können, macht sich ein Teil von ihnen weiterhin zu Fuß auf den Weg", erzählt Helma Olderdissen. Sie wird abwechselnd mit Tochter Annemarie (19) zur Entenlotsin und gibt Geleitschutz. Nur das Muttertier sei nun schon seit einigen Tagen nicht mehr gesichtet worden. Der Rest wird einfach nicht so richtig flügge und watschelt weiter munter drauf los. Die Geschichte von den schrägen Vögeln hat nach der NW nun auch ein Fernsehteam auf den Plan gerufen. Sender RTL hat für die West-Regionalnachrichten einen 3:23 Minuten langen Film über die Pendler-Enten gedreht. >> Hier gibt es den RTL-Beitrag zu sehen. Am Filmset halten sich die Tiere ans &bdquo;Drehbuch" &bdquo;Im Grunde genommen sind sie jetzt die berühmtesten Enten aus Gütersloh", sagt Helma Olderdissen und lacht. Bei den zweistündigen Filmarbeiten hätten sich die tierischen Protagonisten geradezu vorbildlich ans Drehbuch gehalten. Erst hätten sie im heimischen Gartenteich geplantscht, dann seien in Reih und Glied hintereinander weg in ihr Nachtquartier gelaufen. Weil die tagtägliche Gruppenwanderung über die Straße zu gefährlich ist, ein Küken sogar wenige Tage nach Geburt totgefahren wurde, hatten Mutter und Tochter zusätzlich zum Entenlotsen-Dienst (&bdquo;Wir gehen immer mit, wenn wir sie sehen") selbst gebastelte Warnschilder an die Bäume gehangen. Mehr zum Thema: Brot füttern kann für Enten im Gütersloher Stadtpark tödlich enden Piktogramme geklaut, jetzt hängen die selbst gebastelten Schilder Auch die Stadt Gütersloh hatte reagiert und ein Piktogramm entwickelt, das die Autofahrer in der 30er-Zone auf die kreuzenden Tier aufmerksam macht. Achtung Enten! Doch die Schilder wurden am 4. September aus den Halterungen geklaut. &bdquo;Was ist bloß los mit den Menschen?", fragt sich Helma Olderdissen. &bdquo;Ich bitte darum, beide Schilder wieder zurück in die Halterungen zu montieren." Schließlich würden sie dem Schutz &bdquo;ihrer" Enten dienen. Provisorisch hätte sie erst einmal die selbst gebastelten Schilder wieder aufgehangen. Auch die Nachbarn sind im Entenfieber Helma Olderdissen, Tochter Annemarie und ihr Vater Gerhardt (87) haben die gefiederten Tagesgäste aus ihrem Garten inzwischen richtig lieb gewonnen. Auch in der Nachbarschaft ist quasi das Entenfieber ausgebrochen. &bdquo;Viele beobachten die Tiere und fiebern geradezu mit, wie es ihnen geht", erzählt Annemarie Olderdissen. Ein Teil der Tiere bewältigt die Strecke zum Mohns Park mittlerweile im Tiefflug, während der andere Teil weiter watschelt. Irgendwann werden die Pendler-Enten aus Gütersloh die große Flatter machen, doch bis dahin heißt es in der Körnerstraße weiterhin: Achtung, kreuzende Enten! Bitte langsam und wachsam fahren.

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