Hier ist für Elterntaxis ab Montag in Gütersloh voll gesperrt

Gütersloh.Im Kampf gegen Elterntaxis beschreitet die Stadt Gütersloh jetzt neue Wege und greift dabei zu außergewöhnlichen Mitteln: Von kommenden Montag an startet die Kommune im Rahmen der Klimawoche einen fünftägigen Verkehrsversuch, bei dem zwei innerstädtische Hauptverkehrsadern im morgendlichen Berufs- und Anlieferungsverkehr für Kraftfahrzeuge jeweils 45 Minuten komplett dicht gemacht werden. &bdquo;Jeweils von 7.30 bis 8.15 Uhr gilt für die Schul- und Moltkestraße ein Verbot für Kraftfahrzeuge aller Art“, erklärt Thomas Habig, Leiter des städtischen Ordnungsamtes. Testsperrung vom 30. August bis 3. September Achtung, Vollsperrung zur Probe! Das Modellprojekt soll erreichen, dass in dem besagten Zeitraum zwischen dem 30. August und 3. September keine Fahrzeuge die beiden Straßen befahren. Die Eltern sollen in anderen Bereichen parken und die SchülerInnen die &bdquo;letzten“ Meter zur Schule zu Fuß bewältigen. Auch Radfahrern soll gleichzeitig durch den freien Straßenraum ein höheres Sicherheitsgefühlt eingeräumt werden. &bdquo;Die Maßnahme ist als Verkehrsversuch auf eine Woche beschränkt. Der Versuch wird von der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde begleitet“, sagt Thomas Habig. Chaos &bdquo;aus täglicher Anschauung“ bekannt Die Problematik ist hinlänglich bekannt: Generell bringen viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto bis vor das Schultor. Häufig wollen sie ihnen dadurch einen sicheren Schulweg garantieren. Doch das Gegenteil ist der Fall: Vor den Schulen entstehen gefährliche Situationen. Rückstaus, waghalsige Wendemanöver, Behinderungen von Schulbussen. Halteverbote werden ignoriert. Thomas Habig bringt es auf den Punkt: &bdquo;Das Chaos kennen wir aus täglicher Anschauung.“ Zwei Straßen, drei Schulen Deshalb hat die Stadt nach Möglichkeiten gesucht, den Elterntaxi-Verkehr zu reduzieren und sperrt jetzt probehalber die zwei Straßen in dem Bereich, &bdquo;in dem man in einem relativ kleinen Umkreis gleich drei Schulen findet“, so Habig. Schüler und ihre Eltern vom Städtischen Gymnasium, von der Elly-Heuss-Knapp-Schule und der Alstadtschule sind die Probanden des Verkehrsversuchs. Die Anwohner wurden bereits schriftlich informiert und haben zum Teil reagiert. Zahnärzte hätten darauf hingewiesen, dass Patienten mit frühen Terminen ja den Weg zu ihren Praxen wahrnehmen müssten. &bdquo;In drastischen Einzelfällen, wenn zum Beispiel ein Kind im Rollstuhl zur Schule gebracht werden muss, wird es vermutlich Ausnahmen geben“, kündigt Thomas Habig an. Doch grundsätzlich gelte ab Montagmorgen eingangs der Schulstraße und Moltkestraße in der Gütersloher Innenstadt das Verkehrszeichen 260: ein Verbot für Kraftfahrzeuge aller Art. Zusätzlich mit Baken und Personal soll die Sperrung wirksam durchgesetzt werden. Polizei kontrolliert vor Ort Wer sich nicht daran hält und das Hinweisschild ignoriert, der muss zahlen: Die Durchfahrt mit einem Kraftfahrzeug wird mit 20 Euro geahndet, Kfz mit Anhänger sowie Omnisbusse müssten 25 Euro berappen und Führer von Fahrzeugen mit mehr als 3,5 Tonnen würde der Verstoß 75 Euro kosten. Das Parken in diesem Bereich liegt bei 30 Euro, teilt die Polizei mit, die selbst vor Ort ist. &bdquo;Wir werden kontrollieren und die Aktion mit unseren Kräfte begleiten“, kündigt Polizei-Pressesprecherin Katharina Felsch an. Versuch unterstützen: Appell an Anlieger und Eltern Dass es durch die Sperrungen zum großen Verkehrschaos in der Gütersloher Innenstadt kommt, befürchtet Thomas Habig eher weniger. &bdquo;Sicherlich kann es ein, zwei Tage dauern, bis sich so etwas einspielt.“ Aber es handele sich um eine zeitlich begrenzte Maßnahme, die der Sicherheit der SchülerInnen diene und mit dem Marktplatz stünde beispielsweise ein zentraler Raum zur Verfügung, in dem die Eltern ihre Kinder aussteigen lassen könnten. Von dort aus könnten die Kinder auf sicheren Wegen zur Schule gelangen. Thomas Habig sieht in dem Modellprojekt eine Chance: &bdquo;Man kann immer alles diskutieren, aber hier haben wir jetzt mal die Möglichkeit, eine Woche lang die Auswirkungen einer solchen Maßnahme beobachten zu können.“ Deshalb appellieren der Ordnungsamt-Leiter und die Stadt an Eltern und Anlieger, den Versuch zu unterstützen.

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