Warum Fußball-Satiriker Arnd Zeigler den Fanschal des SV Avenwedde küsst

Gütersloh. Für Fußball-Satiriker Arnd Zeigler (56) ist der Gütersloher Ex-Profi Dirk van der Ven schlicht &bdquo;eine der berühmtesten Glatzen der Bundesliga-Geschichte". Im Prinzip sei es also längst mal an der Zeit gewesen, diesen Helden und Kultspieler, &bdquo;den manche schon längere Zeit nicht mehr auf dem Schirm hatten", in seiner sonntäglichen Spätabend-Fernsehshow &bdquo;Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs" (WDR, 22.15 Uhr) zu würdigen. Und genau dieser Fügung verdankt der kleine Sportverein Avenwedde seinen großen Auftritt auf der TV-Bühne von Sonntagabend. Moderator küsst den Fanschal des SV Avenwedde Der 51 Jahre alte &bdquo;Vanni", wie der ehemalige Zweitligastürmer schon vor seiner Zeit beim FC Gütersloh (1995 bis 1997) gerufen wurde, arbeitet heute hauptberuflich als Versandleiter im Automotiv-Betrieb Andre Niermann. Nebenberuflich &bdquo;und als Hobby" betreibt er seine Co-Trainer-Tätigkeit in Diensten des SV Avenwedde. &bdquo;Ein Verein, bei dem ich dringend gebeten worden bin, den Fanschal zu zeigen. Weil das wohl im Fernsehen sehr selten vorkommt", unkt Arnd Zeigler. Der Moderator reckt das gute Stück Stoff in die Kamera, legt es auf die Meisterschale und küsst am Ende sogar das blau-weiße Wappen mit dem Widder. &bdquo;Ich weiß ja, was Vereine mögen." Freundschaftsanfrage während der laufenden Sendung Derart glühende Sympathiebekundung hatte Dirk van der Ven selbst nicht erwartet, als er den TV-Moderator Zeigler vor einiger Zeit mit einer Freundschaftsanfrage bei Facebook kontaktiert hatte. Zumindest aber eine Reaktion hätte sich der sich selbst zum Zeigler-Stammpublikum zählende Ex-Profi (&bdquo;Ich schaue die Sendung jeden Sonntag") gewünscht, wie er im Film verriet. &bdquo;Lieber Arndt, ich habe noch einen gut bei Dir, weil Du meine Facebook-Einladung nicht angenommen hast." Reumütig räumte Zeigler ein, dass es ihm ein echtes Rätsel sei, wie er die Anfrage ausschlagen konnte. Quasi als Wiedergutmachung schickte er noch während der laufenden Sendung via Handy eine eigene raus, die der Ex-Profi nach kurzer Wartezeit (&bdquo;Ich habe ihn zappeln lassen") schließlich angenommen hat. Kamerateam im Stadion an der Isselhorster Straße Der Fernsehbeitrag über Dirk van der Ven, der einst im Heidewaldstadion wegen seiner Tore (31 in 64 Einsätzen), exaltierten Jubelposen und seiner direkten Art gefeiert wurde, ist am vergangenen Mittwoch im &bdquo;Stadion an der Isselhorster Straße" gedreht worden. Beim Bezirksliga-Klub Avenwedde, wo die &bdquo;Mantaplatte" mit vier Euro genauso teuer ist wie die Eintrittskarte für Erwachsene, gastierte und siegte im Kreispokal der FC Gütersloh (0:3), Vannis’ Verein des Herzens. &bdquo;Dort hatte ich den meisten Spaß und persönlichen Erfolg", sagt van der Ven und fügt hinzu: &bdquo;Wir haben gesoffen und geraucht und trotzdem sonntags jedes Spiel gewonnen." Der gebürtige Duisburger spricht von Bierfässern in der Kabine, die Kulttrainer Hannes Linßen &bdquo;sogar selbst mitgebracht" habe. Er schwärmt von seinem ersten Bundesligator, das er im März 2000 für Arminia Bielefeld im Dortmunder Westfalenstadion (&bdquo;Ein absoluter Traum") erzielt hat und das ihn einige Freunde gekostet hätte, &bdquo;aber das war mir dann auch Latte." &bdquo;Fußballspielen kann der Jürgen Klinsmann für mich nicht." Für markige Worte war Dirk van der Ven schon zu FCG-Zeiten bekannt. Als ihm damals der Beiname &bdquo;Klinsmann von Ostwestfalen" verpasst wurde, befand er, dass der Vergleich hinkt: &bdquo;Erstmal verdient er mehr Geld und zweitens meine ich in Anspruch nehmen zu können, dass ich eine bessere Technik habe. Fußballspielen kann der Jürgen Klinsmann für mich nicht." Auch heute noch immer mit einer Portion spitzbübischem Humor unterwegs, sorgt der berühmte Bundesliga-Glatzkopf, der durch eine Stoffwechselerkrankung alle Haare verloren hat, selbst sieben Spielklassen tiefer für Furore. Dreharbeiten für Doku über den "weißen Brasilianer" &bdquo;Der Auftritt im Fernsehen war absolut tolle Werbung für den Verein", freut sich auch Robert Purkhart. Der 65-Jährige, selbst seit über 30 Jahren in verschiedenen Funktionen beim SV Avenwedde tätig, ist Sportlicher Leiter der Fußballer des 650 Mitglieder zählenden Mehrspartenvereins. Für Dirk van der Ven stehen derweil bereits die nächsten Dreharbeiten in Gütersloh an. Am Mittwoch werden er und Ansgar Brinkmann an Schauplätzen aus alten Zweitliga-Zeiten beim FC Gütersloh, im Heidewald, &bdquo;Alex" oder LAZ Nord, gefilmt. Hintergrund ist eine mehrteilige Dokumentation über den &bdquo;weißen Brasilianer", für die auch Kulttrainer Jürgen Klopp (FC Liverpool) eine Beteiligung zugesichert haben soll.

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