Auf diesem Hof zwischen Gütersloh und Bielefeld sind die Kühe Kamerastars

Gütersloh. Lampenfieber? Nein, das scheinen weder die Menschen noch die Tiere auf dem Bauernhof der Familie Strothlüke an der B61 zu kennen. Mittlerweile ist man erprobt, wenn das Fernsehen für Dreharbeiten vorbeischaut. Der ZDF-Bericht vom vergangenen Sonntag ist ja auch nicht das erste TV-Beitrag über den mehr als 300 Jahre alten Familienbetrieb auf der Kreisgrenze zwischen Gütersloh und Bielefeld gewesen. Doch Landwirt Dennis Strothlüke (44) stellt klar: &bdquo;Wir würden garantiert nicht bei jedem Fernseh-Format mitmachen." Es müsse schon irgendwie passen und authentisch sein. Anfragen von Vox und RTL II &bdquo;Es haben auch schon mal Vox und RTL II bei uns angefragt", verrät Strothlüke. Doch bei dem Gedanken daran, in einem Spartensender-Programm unter der Frage &bdquo;Wie erziehe ich meine Kinder?" aufzutauchen, hätte beide wirklich kein gutes Gefühl gehabt. Ganz im Gegenteil zu dem Besuch von Benediktinermönch Nikodemus Schnabel, der in der ZDF-Feiertags-Serie &bdquo;Ein guter Grund zu feiern" regelmäßig verschiedene Menschen besucht und sich in weltliche Abenteuer stürzt. Diesmal ist der Pater auf dem Hof Strothlüke (Am Reiherbach 13) in die Gummistiefel gestiegen, um in dem Milchwirtschaftsbetrieb mit anzupacken und hinter die Kulissen zu blicken. Landwirt versorgt im Schnitt rund 150 Leute 130 Kühe leben und arbeiten auf dem Milchwirtschaftsbetrieb der Strothlükes in offenen Stallungen. Die Familie kümmert sich um sie – sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr! Nicht immer ernte man als Bauer dafür Anerkennung und Befürwortung: &bdquo;Es wird relativ schlecht über die Landwirtschaft gesprochen", verrät Dennis Strothlüke dem Mönch im ZDF und fügt hinzu: &bdquo;Die Wertschätzung und die Achtung vor unserem Beruf, die könnte durchaus ein bisschen größer sein. Dafür dass man es 365 Tage im Jahr das macht und eigentlich ja auch für andere. Ein Landwirt versorgt ungefähr 150 Leute im Schnitt in Deutschland – und das haben halt einige vergessen." Bei 20 Cent pro Liter &bdquo;im Tal der Tränen" Der gut 14-minütige Film verdeutlicht auch die Schwierigkeiten in der Branche. Aktuell liege der Milchpreis bei 31 Cent pro Liter. &bdquo;Wir waren aber auch schon im Tal der Tränen, bei 20 Cent. Dafür kann man es ehrlicherweise nicht machen", sagt Andrea Strothlüke und spricht von zwei schlimmen Jahren, in denen es wirtschaftlich eng war. Pro Tage gibt eine Kuh auf dem Hof Strothlüke im Schnitt 31 Liter Milch, womit die Familie gerade einmal 1000 Euro einnimmt. Pater Nikodemus klärt auf: &bdquo;Bei all den Kosten, die ein Hof mit 130 Kühen produziert, müssen sie da sehr gut wirtschaften, um über die Runden zu kommen." Seit dem Jahr 2017 betreiben die Strothlükes die Direktvermarktung mit Hofmolkerei und eigenem Hofladen. Die Eigenproduktion von Joghurt, Quark und anderen Produkten sorgt auch für Optimismus, was den Blick in die Zukunft angeht. &bdquo;Wir möchten den Hof der nächsten Generation wieder übergeben, so wie wir es von der vorherigen Generation übernommen haben", sagt Dennis Strothlüke mit Blick auf die Kinder Henri (12), Lotte (10) und Mattes (7). Der Nachwuchs könne sich freilich frei aussuchen, was er später machen wolle, doch theoretisch, so Andrea Strothlüke, bestehe &bdquo;die Chance, alles in zehn bis 15 Jahren so weiterzuführen." Mit Platz vier bei &bdquo;Land & Lecker" Meister der Herzen Die heimlichen Stars auf dem Hof sind die Kühe. Die Tiere, die täglich zweimal gemolken werden und sieben Tonnen Futter fressen, zeigen sich wenig kamerascheu. Sie toben im Stall, schmusen oder erhalten neuen Einstreu. &bdquo;Das ist wie das Bettenmachen zu Hause." Das Zuhause der Strothlükes ist bereits mehrfach über den Bildschirm geflimmert. 2016 stand Dennis Strothlüke für die WDR-Lokalzeit im Kälberstall. Im Oktober 2018 erkochte sich das Paar bei &bdquo;Land & Lecker" die Gunst der Zuschauer. &bdquo;Am Ende sind wir knapp auf dem vierten Platz gelandet. Das ist wie mit Schalke: Meister der Herzen", sagt Landwirt Dennis und lacht. Auch nach der jüngsten TV-Reportage über den fernseh-erprobten Hof zwischen Gütersloh und Bielefeld, die noch in der ZDF-Mediathek zu sehen ist, hat die Familie Strothlüke wieder viele Nachrichten von Freunden und Bekannten erhalten. Ob sich als weitere mögliche Folge des Films neue Kundschaft den Hofladen erschließt, ist noch nicht abzusehen, denn das Geschäft ist freitags (10-12.30, 15-18 Uhr) und samstags (10-12.30 Uhr) geöffnet. Wann der nächste Fernseh-Auftritt ansteht, weiß Dennis Strothlüke noch nicht: &bdquo;Das ist für uns mal eine schöne Abwechslung, aber momentan ist nichts geplant."

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