Kaiserquartier: Güterslohs auffälligstes Bauprojekt ist fast fertig

Gütersloh. Es wird. Stetig und verlässlich. Drei Jahre nach Baubeginn strebt das Kaiserquartier, Güterslohs auffälligstes Bauprojekt, seiner Vollendung entgegen. Nachdem der erste Bauabschnitt vollendet ist, nehmen die Investoren nun den zweiten und letzten Abschnitt in Angriff: das Stopfen der Baulücke an der Friedrich-Ebert-Straße, den Neubau an Stelle des abgerissenen Jugendzentrums Kaiserstraße sowie die Sanierung des ehemaligen städtischen Altenheimes als Eck- und Fixpunkt des neuen Quartiers. &bdquo;Wir kommen gut voran", sagt Walter Hauer, Planer und Architekt. Die Grundidee des heimischen Investoren-Duos Geno (Volksbank) und G-eins (Hauer+Partner), auf Einzelhandel komplett zu verzichten und ausschließlich auf Wohnen und andere gewerbliche Nutzungsformen zu setzen, gehe auf. &bdquo;Das ist genau das Richtige an dieser Stelle", sagt Hauer. Es belebe die Innenstadt, schaffe ihr neue Wohn-, Aufenthalts- und Nutzungsqualitäten neben der klassischen Handelsschiene. Erstmals gibt es Ansichten für die noch fehlenden Gebäude Erstmals präsentieren die Bauherren Ansichten für die noch fehlenden Gebäude. So greift der Block A2 (siehe Zeichnungen) entlang der Friedrich-Ebert-Straße die Formensprache des rechts daneben liegenden Block A auf, den inzwischen der Bauverlag, Deutschlands größter Herausgeber von Baufachzeitschriften, bezogen hat. Abheben wird sich die Fassade des künftigen (A2-) Neubaus allerdings durch eine andere Körnung, einen variierten Farbton und tief eingelassene Fenster. Entlang der Kaiserstraße, die Lücke füllend zwischen dem ehemaligen Altenheim und dem derzeit entstehenden Neubau für die Post und andere Nutzer (Bauherr: Oesterhelweg) ist dagegen ein helles Gebäude geplant, mit dunklem Sockel (B2). Höhe, Dachform: alles angepasst. Lesen Sie auch: Erster Gütersloher Escape-Room eröffnet im Gütersloher Kaiserquartier "Die Abstimmungen sind erfolgt" Der Altenheim-Klinkerbau direkt an der Kreuzung (B1), 1923/24 nach den Plänen des Architekten Ernst Sommerlad als Wäschefabrik errichtet, bekommt derweil sein historisches Aussehen zurück: mit Schmuckgiebel, Kastenfenstern und einem in die Mitte versetzten Haupteingang; der jetzige wird zu einer Durchfahrt. Für den Umbau des Eckgebäudes (B1) liegt die Baugenehmigung vor, der Auftrag für die Rohbauarbeiten ist bereits vergeben. Für die Neubauten A2 und B2 sind die Bauanträge gestellt. &bdquo;Die Abstimmungen sind erfolgt, alles Gestalterische ist geklärt", sagt Hauer; einer Genehmigung und einem baldigem Baubeginn dürfte wenig im Wege stehen. Zeitplan? &bdquo;Ende 2022 könnten wir mit dem Altenheim fertig sein, einige Monate später mit den Neubauten". Vollendung des Kaiserquartiers wäre demnach Frühjahr/Sommer 2023. Alles ohne klassischen Einzelhandel Abgeschlossen ist schon etliches. Der Komplex an der Ecke Friedrich-Ebert-/Eickhoffstraße, der in Teilen die Bausubstanz des ehemaligen &bdquo;Hotel am Rathaus" integriert hat, ist längst bezogen, unter anderem von der Geno Immobilien und der Geno Hausverwaltung, auch die Physiotherapie Mobilo ist eingezogen. Fertig ist auch der folgende Block entlang der Eickhoffstraße Richtung &bdquo;Alex". Dort zieht ins Erdgeschoss eine Gastronomie ein, darüber sind Mikro-Appartements, mithin eine Art Boarding-House entstanden. In Betrieb ist seit einiger Zeit auch die Tiefgarage. Insgesamt ein hoher Anteil an Wohnungen, darunter viele kleineren Zuschnitts, sowie interessante gewerbliche Nutzer: &bdquo;Wir glauben, dass unser Plan aufgeht, hier ein neues, zukunftsträchtiges Innenstadtquartier zu bauen", sagt Geno-Chefin Heike Winter. Wenn das Quartier fertig ist, seien die Grundzüge des städtebaulichen Wettbewerbes nahezu 1:1 umgesetzt worden, so Hauer. Und all das ohne klassischen Einzelhandel.

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