Draußen und (fast) umsonst: Festivals, Konzerte und Co. starten im Sommer

Gütersloh. Klassik, Pop, Jazz, Electronic, bildende und darstellende Kunst. Das volle Programm wird im &bdquo;Kultursommer 2021" geboten, das die Städte Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück und Rietberg auf die Beine gestellt haben. Nun stellten die Macher ihr Festival vor, das am 24. und 25. Juli mit Kultur-Picknicks in allen drei Kommunen das Kulturleben mit dem erhofften Abklingen der Pandemie wieder in Schwung bringen soll. DAS ZIEL Handeln tut not: Denn während der Coronakrise dürfte die Kultur am schwersten und längsten unter die Räder gekommen sein. Grund also für die Bundesregierung, 30 Millionen Euro für den Restart des Kulturlebens locker zu machen. Auch der Kreis Gütersloh hatte sich mit einem besonderen Konzept beworben. Die Initiative ging dabei von den beteiligten Städten aus, die allerdings nicht antragsfähig waren und diese Aufgabe dem Kreis in Person von Jan Focken übertrugen. Dieser erhielt am 26. Mai die Zusage über 380.000 Euro Förderung. Da die Städte 20 Prozent Eigenleistung dazu steuern müssen, wird der Etat mehr als 480.000 Euro betragen. Wegen der Kürze der Zeit sei es nicht möglich gewesen, weitere der 13 Kreiskommunen mit ins Boot zu holen. Nach der Zusage wurde innerhalb weniger Wochen gemeinsam das Programm ausgearbeitet, das laut Güterslohs Bürgermeister Norbert Morkes &bdquo;seinesgleichen in der Region sucht". Sebastian Siefert, Geschäftsführer der Flora Westfalica in Rheda-Wiedenbrück, zeigt sich angetan von der Schnelligkeit und Schlagkräftigkeit, mit der seine Einrichtung gemeinsam mit dem Gütersloher Fachbereich Kultur und dem Verein Kulturig sowie der Gartenschaupark GmbH in Rietberg Fakten schaffen. Rietbergs Bürgermeister Andreas Sunder freut sich darauf, wie die Kommunen &bdquo;eine gemeinsame Magnetwirkung entfalten werden" und meint: &bdquo;Endlich wieder Kultur, wir haben sie schmerzlich vermisst." Lesen Sie auch: Open-Air-Konzerte trotz Corona - Revolverheld und Co. spielen in Schloß Holte-Stukenbrock Förderziel ist es, vor allem die Künstler der jeweiligen Region einzubinden und ihnen wieder Auftritts- und somit Verdienstmöglichkeiten zu ermöglichen. &bdquo;Wir haben versucht, so viele Künstler anzusprechen wie möglich, gezielt auch solche, mit denen wir bislang noch nicht zusammengearbeitet haben", sagt Lena Jeckel, Leiterin des Fachbereichs Kultur in Gütersloh. UMSONST UND DRAUSSEN Umsonst und draußen: Das ist auch die Vorgabe bei diesem Kultursommer. Mit leichten Einschränkungen etwa bei den Open-air stattfindenden drei Klassik-Konzerten und den Electronic Music Festivals in Rietberg und Rheda-Wiedenbrück. Hier wird man Tickets zu einem niedrigen Preis (etwa 2,50 bis 5 Euro) anbieten, um Kontrolle über den Zugang zu haben, wie Johannes Wiethoff, neuer Geschäftsführer des Gartenschauparks Rietberg sagt. Lesen Sie auch: "Corona macht die Probleme der Kultur erst sichtbar" KULTUR-PICKNICK So ist das fünfteilige Programm geprägt von bekannten Namen aus der heimischen Kulturszene. Gleich 20 von ihnen sind zum Auftakt beim Kultur-Picknick dabei, das 45 Stunden bunter Unterhaltung im Mohns Park Gütersloh, dem Flora-Westfalica-Park in Rheda-Wiedenbrück und dem Schützenplatz in Rietberg bietet. Die Künstler touren mit drei unterschiedlichen Programmsegmenten dann von Stadt zu Stadt. KLASSIK-KONZERTE Die Neue Philharmonie Westfalen wird am Rhedaer Schloss am 22. August, 17 Uhr, Tangos von Astor Piazzolla spielen. Mit Oper und Operette ist die Nordwestdeutsche Philharmonie auf dem Hans-Werner-Henze-Platz vor dem Theater Gütersloh am 26. August, 19 Uhr, zu erleben. Und die Bielefelder Philharmoniker versuchen, unter anderem mit Filmmusik etwa aus &bdquo;Star Wars" auch jüngere Besucher am 2. September, 19.30 Uhr, in die Volksbank-Arena im Rietberger Gartenschaupark zu locken, wie Organisatorin Elke Leßmeier hofft. ELECTRONIC MUSIC FESTIVAL Junge Leute soll auch das Electronic Music Festival anziehen. Die Idee stammt von Morkes, wie er sagt, &bdquo;damit es nicht nur Sinfonie und Philharmonie gibt". In Gütersloh wird die Stadt am 3. und 4. September unter anderem auch von DJs beschallt, die ihre Musik von den Dächern des Rathauses und der Kultur Räume Gütersloh herabspielen werden. In Rietberg läuft das Fest am 3. September in der Volksbankarena ab, für Rheda-Wiedenbrück stehen Zeit und Ort noch nicht fest. KUNST IM RAUM Auch für die Feier der &bdquo;Kunst im öffentlichen Raum" steht das Programm noch nicht ganz fest. Hier sollen die Städte ihre jeweils eigenen Profile herausstellen und durch Installationen und Aktionen Kunst sichtbar machen. In Gütersloh und Rietberg geschieht das gleich einen ganzen Monat lang, vom 27. August bis zum 26. September. In Rheda-Wiedenbrück fokussiert man sich auf den 28. und 29. August. POP-UP-KULTUR Klar ist, dass alle Veranstaltungen unter Coronavorbehalt stehen und sich deren Durchführung nach den dann gültigen Verordnungen richten müssen. Doch was auch passiert und welche Entwicklung mit der Delta-Variante auch bevorsteht: mit rund 40 kurzfristig anberaumten und nicht angekündigten &bdquo;Pop-Up-Performances" muss man immer wieder mit unerwarteten Kulturerlebnissen im öffentlichen Raum rechnen.

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