Wo landen die Schnee-Massen in Gütersloh?

Gütersloh. So viel Schnee auf einmal wie in den letzten Tagen hat es in Gütersloh seit Jahren nicht gegeben. Bis Montag gab es teilweise 50 Zentimeter Neuschnee. Doch wohin mit den ganzen Massen? Am Marktplatz ist eine von zwei großen Sammelstellen in der Stadt eingerichtet worden. Da dort der Platz langsam knapp geworden ist, wird die weiße Last zusätzlich auch zum Heidewald transportiert. &bdquo;Eine kleine Alpenlandschaft" ist aus Sicht von Stadt-Pressesprecherin Susanne Zimmermann am Gütersloher Marktplatz entstanden. In der Tat türmt sich in Blickweite der Feuerwehr-Kreisleitstelle am Mittwochnachmittag der größte Haufen auf &bdquo;etwa 200 Meter Länge, 30 Meter Tiefe und vier Meter Höhe", wie Maik Milsmann schätzt. Von Rodelspaß keine Spur Der 45-jährige Unternehmer hat ihn zusammengeschaufelt. Sein Entsorgungsfachbetrieb aus Niehorst ist als eine von vier Fremdfirmen seitens der Stadt mit zusätzlichen Räumungsdiensten beauftragt worden. Mit zwei Mulden-Lkw, einem 26-und einem 32-Tonner, befördert das Unternehmen pro Ladung bis zu acht Tonnen Schnee aus der Innenstadt raus, kippt ihn am Marktplatz zusammen, wo Milsmann per Radlader alles zusammenschiebt. Eine stattliche Schneebergkette ist so entstanden. Doch von Rodelspaß keine Spur. &bdquo;Nicht ein Kind war bislang hier", sagt Milsmann. Das sei eigentlich auch gut so, denn der Schnee ist zum größten Teil mit Streusalz und Dreck versetzt. Auch am Heidewald ist ein großer Schnee-Sammelpunkt Zusätzlich zum Marktplatz werden die Schneemassen seit Mittwoch auch zum Teil auf freie Parkplätze und zum Heidewald abtransportiert. Dort ist am seitlich gelegenen Parkplatz an der Buschstraße eine zweite große Sammelstelle eingerichtet worden. &bdquo;Unser größtes Problem sind die außergewöhnlich hohen Mengen, die von Sonntag bis Montagnacht ohne Unterbrechung gefallen sind. Deshalb werden auch Fremdfirmen eingesetzt, um beispielsweise Bushaltestellen, Engstellen auf Straßen, Einmündungen, den ZOB oder auch die Fußgängerzone vom Schnee zu befreien", schildert Stadt-Pressesprecherin Susanne Zimmermann. Dass es bei Tauwetter durch die schmelzenden Schneemassen zu noch größeren Problemen kommt, davon gehe man nicht aus. &bdquo;Wir werden aber natürlich ein Auge darauf haben." 80 Mitarbeiter rund um die Uhr im Einsatz Seit Samstagabend sind seitens der Stadt Gütersloh rund 80 Mitarbeiter, sieben Streufahrzeuge für Straßen, sieben kleine Trecker für die Radwege quasi rund um die Uhr mit kurzen Ruhepausen im Einsatz, um der Lage Herr zu werden. Der Fachbereich Stadtreinigung sieht sich vor enorme Herausforderungen gestellt. &bdquo;Aktuell sind außer unseren Fahrzeugen auch noch fünf zusätzliche Radlader im Einsatz, um den Schnee zu beseitigen", informiert Matthias Maurer, Leiter der Stadtreinigung. Nach wie vor wird das Straßennetz in Gütersloh seit Samstagabend im Zwei-Schicht-Betrieb nahtlos abgefahren. Die verkehrswichtigen Straßen seien im befahrbaren Zustand, und nun würden die weiteren Straßen nach und nach vom Schnee befreit werden. Mitarbeiter des Fachbereichs Grünflächen räumen Radwege, zusätzlich sind zwei von der Stadt beauftragte Fremdfirmen aktuell dabei, die Bushaltestellen freizuräumen. &bdquo;Die fünf Radlader werden auch dazu eingesetzt, vom Pflug zugeschobene Einmündungsbereiche wieder vom Schnee zu befreien. Irgendwo muss der Schnee ja hin, den wir von den Straßen räumen, und leider schieben wir mit dem Schneepflug in manchen Fällen auch Einmündungsbereiche etwas zu, das lässt sich nicht vermeiden", erläutert Matthias Maurer. Auch Schneefräsen sind im Einsatz, die viel Schnee wegschaffen können. Landwirte räumen Firmengelände und Parkplätze Einige Landwirte in der Region nutzen den Winterdienst als zusätzliche Einkommensquelle und bieten ihre Dienste für private Auftraggeber oder Unternehmen an. Sie räumen Firmengelände oder halten Parkplätze frei. In der Regel wird eine landwirtschaftliche Zugmaschine zur Räumung genutzt. Mit dem Schlepper werden dabei Teile wie Räumschilder oder Salzstreuer verbunden. Die schwere Last wird teilweise auf Parkplätzen zusammengeschoben oder landet auf Ackerflächen. Und? Geschätzt wieviel Tonnen haben die städtischen Mitarbeiter nun bislang weggeräumt? Susanne Zimmermann: &bdquo;Wir bitten um Verständnis, dass wir nicht gewogen haben, aber es dürften eine Menge Tonnen sein."

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