Container in Gütersloh total vermüllt - Bürger fordern Überwachungskameras

Gütersloh. Dreckige Matratzen, alte Autoreifen, stapelweise Kartons, abgelaufene Lebensmittel – die Liste der Gegenstände, die regelmäßig haufenweise vor Glas- und Altpapier-Containern auftauchen ist lang. Statt den Müll ordnungsgemäß zu entsorgen, scheinen es sich viele Bürger offenbar ziemlich einfach zu machen. Sie schmeißen ihn vor die Container und lassen ihn dort vergammeln. Wer wirklich noch etwas in die Behälter werfen möchte, kommt kaum an die Öffnung. &bdquo;Die Problematik ist aktuell größer als sonst", heißt es auf Nachfrage von der Stadt, &bdquo;nach Wahrnehmung der Stadtreinigung wird derzeit mehr wilder Müll abgeladen als üblich." Vor allem die größeren und stark frequentierten Plätze in der Nähe von Handelsgeschäften wie etwa am Real-Markt Am Anger, beim Marktkauf an der Hans-Böckler-Straße oder am Lidl an der Von-Recklinghausen-Straße seien häufiger betroffen, so Stadtsprecherin Annette Blumenstein. Diese Stellen sind besonders betroffen Auch die Standorte an der Paderborner Straße, am Marktplatz, an der Hochstraße, am Ohlbrocksweg, am Magnolienweg, an der Ottilienstraße, an der Schledebrückstraße und an der Avenwedder Straße würden häufig von Müllsündern aufgesucht. Anfang des Jahres hatte die Stadt das Überwachungskonzept geändert und mehr Kontrollen an den einschlägigen Standorten eingeführt. Der Fachbereich Stadtreinigung hat ohnehin eines seiner Müllfahrzeuge jeden Montag, Mittwoch und Freitag im Einsatz, um alle Standorte anzufahren und zu reinigen. Außerdem würden die Container durch den Außendienst der Stadt regelmäßig kontrolliert, so Blumenstein: &bdquo;Vorfälle, bei denen ein Hinweis auf die Verursacher vorliegt, werden zur Anzeige gebracht." Bußgeld bis zu 5.000 Euro droht Und dann kann es tatsächlich richtig teuer werden. Bei illegaler Müllabladung droht ein Bußgeld bis zu 5.000 Euro, je nach Art der Abfälle sogar noch deutlich höher. Damit das Ordnungsamt ein Verfahren einleiten kann, müssen allerdings Beweismittel und/oder konkrete Zeugenhinweise vorliegen – und das ist laut der Sprecherin nur selten der Fall. Etwa 350 Verfahren habe die Stadt im laufenden Jahr bereits eingeleitet. Durchschnittlich gebe es pro Monat rund 60 Hinweise von Bürgern. 236 Tonnen illegaler Müll würden pro Jahr anfallen – etwa eine viertel Million Euro koste die Stadt der zusätzliche Einsatz der Stadtreinigung. "Wie kann man so widerlich sein?" Die aktuellen Fotos etwa von den Containern am Real-Parkplatz werden in den vergangenen Tagen in den Sozialen Netzen rauf und runter geteilt. &bdquo;Unverschämt und total asozial", kommentiert eine NW-Leserin. &bdquo;Wie kann man so widerlich sein und seinen Müll nicht ordnungsgemäß entsorgen?", ergänzt eine andere. Das Entsetzen über ein solches Verhalten ist groß – erstaunt scheinen die meisten Kommentatoren allerdings nicht zu sein. &bdquo;Bei uns um die Ecke auch. Dort werden Rasenmäher, Autoreifen, Kleidung, Lebensmittel, Möbel etc. entsorgt", berichtet etwa ein Leser, &bdquo;bei der Stadt haben wir mehrmals nach Überwachungsmöglichkeiten wie Kameras angefragt. Null Reaktion. Hier scheint es kein Interesse zu geben." Besonders, wenn dort Lebensmittel entsorgt würden, sei es eine Sauerei, da so Ratten angelockt würden, kritisiert er weiter: &bdquo;Hier muss endlich mal was passieren." Sind Überwachungskameras eine Lösung? Das sei tatsächlich aber gar nicht so einfach, sagt Stadtsprecherin Annette Blumenstein vor allem mit Blick auf die Installation von Kameras: &bdquo;Die grundsätzliche Video-Überwachung von Container-Standorten ist rechtlich nicht zulässig." Eine weitere Leserin ärgert sich darüber, dass man in der Vergangenheit bedenkenlos ordentlich gestapelte Pappe und Kartonagen neben die blaue Tonne hätte stellen können und sie immer vom Altpapierentsorger mitgenommen worden seien. Mittlerweile würden diese Kartonagen einfach stehen gelassen. "Vielleicht sollte die Stadt sich da was einfallen lassen", kritisiert sie. Kostenlose Papiertonne bestellen Die Gefahr, dass Menschen Pappe und Co. dann einfach illegal entsorgen, nehme so zu. Annette Blumenstein betont: &bdquo;Gütersloher Haushalte können bei der Stadt eine kostenlose Papiertonne für zuhause bestellen. Papiermengen, Kartons, Umzugskartons und Ähnliches können außerdem zum Recyclinghof an der Carl-Zeiss-Straße gebracht werden." Dort könne von dienstags bis samstags auch Sperrmüll hingebracht werden. Alternativ könne bei der Stadt aber auch eine Abholung für zuhause vereinbart werden – vier Kubikmeter Sperrmüll kosten 30 Euro.

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